Wahrheit und Wissenschaft
Hinweise des Herausgebers zur 5. Auflage 1980
Das Buch «Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer <Philosophie
der Freiheit>» stellt die um «Vorrede» und «Praktische
Schlußbetrachtung» erweiterte Form von Rudolf Steiners Doktorarbeit dar, mit der er 1891
in Rostock bei dem Philosophen Heinrich von Stein promovierte. Die Dissertation hatte den Titel: «Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer
Rücksicht auf» Fichtes Wissenschaftslehre. Prolegomena zur Verständigung des
philosophischen Bewußtseins mit sich selbst». Für den
Druck als Dissertation hat Rudolf Steiner den handschriftlich eingereichten Text
geringfügig stilistisch überarbeitet. Die erste Buchausgabe
erschien in Weimar 1892 mit dem neuen Titel und der Widmung an Eduard von Hartmann.
Die Kapitel 1
«Vorbemerkungen» (in gekürzter Form)
und 11 «Kants erkenntnistheoretische Grundfrage» (vollständig)
hat Rudolf Steiner in der Zeitschrift «Luzifer-Gnosis» (Jan./Feb. 1904) wieder abgedruckt
unter «Fragen» und Antworten»; und zwar als Antwort auf
die immer wieder auftauchende Frage: «Wie stellt sich die Theosophie zu den
wissenschaftlichen Grundlegungen der Erkenntnistheorie, die gegenwärtig
herrschen?» (siehe R. Steiner, «Luzifer-Gnosis 1903-1908»,
Bibl.-Nr. 34, GA 1960, S. 352-360).
Zur Entstehungszeit
des Werkes siehe das XIV. Kapitel in Rudolf Steiner,
«Mein Lebensgang» , Bibl.-Nr. 28, GA 1962, sowie den Vortrag
vom 4. Februar 1913 in Berlin, abgedruckt in: Rudolf Steiner, «Briefe»,
Band 1, Dornach 1948 (vorgesehen in der Gesamtausgabe (GA) für Bibl.-Nr. 252).
Für die Neuauflage 1980 wurden sämtliche Titel und Zitate
überprüft, ergänzt oder geringfügig korrigiert,
jedoch die modernisierte Schreibweise beibehalten.
Werke Rudolf Steiners, welche innerhalb der Gesamtausgabe (GA) erschienen
sind, werden in den Hinweisen mit Bibliographie-Nummer und dem
Erscheinungsjahr der letzten Auflage angegeben. Siehe auch die Übersicht
am Schluß des Bandes.
Anmerkung 1: Karl Julius Schröer, 1825-1900.
Literarhistoriker, Sprach- und Mundartenforscher, der als Professor
an der Technischen Hochschule in Wien Rudolf Steiners Lehrer, väterlicher
Freund und Förderer wurde. Siehe R. Steiner, «Mein Lebensgang»
(Register!), sowie das Kapitel: «Bilder aus dem Gedankenleben
Österreichs» in: «Vom Menschenrätsel» ,
Bibl. Nr. 20, GA 1957, S. 88 ff; und den Vortrag vom 10. Februar 1916
in: «Aus mitteleuropäischem Geistesleben» (15 öffentliche
Vorträge Berlin 1915 und 1916), Bibl.-Nr.65, GA 1962.
Anmerkung 2: Haus Specht in Wien: Auf Empfehlung
von K. J. Schröer war Rudolf Steiner von 1884 bis 1890 im Hause
von Ladislaus und Pauline Specht als Erzieher von deren vier Söhnen
Richard, Arthur, Otto und Ernst tätig.
Anmerkung 3: Siehe dazu Kapitel IV in «Mein
Lebensgang» (ohne Nennung des Namens Specht), sowie R. Steiner,
«Briefe» , Band 1, Dornach 1948.
Anmerkung 4: Rosa Mayreder, 1858-1938, Schriftstellerin,
auch bedeutend als Malerin. Über die Freundschaft zwischen Rudolf
Steiner und Rosa Mayreder siehe Kapitel IX in «Mein Lebensgang»
, sowie R. Steiner, «Briefe» Band I und II, Dornach 1948
und 1953.
Anmerkung 5: Ars magna Lulliana: Raymundus
Lullus, 1234-1315, Ars Magna et ultima. -Vgl. R. Steiner, «Die
Mystik im Anfange des neuzeitlichen Geisteslebens» (1902), Bibl.-Nr.
7, GA 1960 (auch als Taschenbuch), S. 135.
Anmerkung 6: Robert Zimmerman, Über Kant's
mathematisches Vorurteil und dessen Folgen; Sitzungsberichte der philosophisch-historischen
Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Band 67 , Wien
1871, S. 7-48.
Anmerkung 7: “In seiner letzten erkenntnistheoretischen
Publikation“: Eduard von Hartmann, Transzendentaler Idealismus
und Realismus mit besonderer Rücksicht auf das Kausalproblem; Zeitschrift
für Philosophie und philosophische Kritik, Band 99, Leipzig 189
1, S. 18 3-209.
Anmerkung 8: „J. Müller hat gezeigt,
daß jeder Sinn“: Johannes Müller, 1801-1858, Physiologe;
siehe das Kapitel «Von den Sinnesnerven» in seinem «Handbuch
der Physiologie des Menschen, für Vorlesungen» , Koblenz
1834.
Anmerkung 9: „Dieser Bewußtseinsinhalt
besteht ursprünglich“: E.v. Hartmann: «Das Grundproblem
der Erkenntnistheorie» , S. 33.
Anmerkung 10: Gideon Spicker, Lessings Weltanschauung,
Leipzig 1883.
Anmerkung 11: die Ausführungen Humes
über den Begriff der Kausalität: David Hume, 1711-1776; «Untersuchungen
über den menschlichen Verstand», deutsch zuerst von Sulzer
1755. Original: «An inquiry concerning human understanding»,1748.
Siehe auch R. Steiner, «Die Rätsel der Philosophie in ihrer
Geschichte als Umriß dargestellt» , Bibl. -Nr. 18, GA 1968
(auch als Taschenbuch), S. 148 f.
Anmerkung 12: Harms in seiner Rede über
die Philosophie Fichtes: Friedrich Harms, Johann Gottlieb Fichte, ein
Vortrag gehalten am 15. März 1862, Kiel 1862.
Zuletzt aktualisiert: 24-Mar-2024
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