INHALT
ERSTER VORTRAG, Den Haag, 20. März 1913
Veränderungen in den menschlichen Hüllen unter dem
Einfluß der Esoterik
Die
Organe des physischen Leibes werden selbständiger und
unabhängiger voneinander, beweglicher, während er in
seiner Gänze als unbeweglicher empfunden wird.
Nahrungsmittel und ihre Wirkungen. Alkohol und seine
Gegenwirkung zur Tätigkeit des Ich.
ZWEITER VORTRAG, Den Haag, 21. März 1913
Das
innere Erleben der Genußmittel
Die
Beziehung unserer Nahrungsmittel zu den Planeten unseres
Sonnensystems. Das innere Erleben der Genußmittel.
Erlebnis des Blutumlaufes und des Herzens als Spiegelbild des
makrokosmischen Einwirkens der Sonne auf die Erde; der
Gehirnvorgänge als Abbild der kosmischen Verhältnisse
des ganzen Sternenhimmels; der Verdauung als angehörig der
Erde.
DRITTER VORTRAG, Den Haag, 22. März 1913
Die
Evolution der menschlichen Sinne
Die
Wahrnehmung des ätherischen Wesens durch ein traumhaftes
Bewußtsein des Muskelsystems, des Knochensystems wie eines
Schattens der einzelnen Sinnesorgane wie besonderer Welten, die
in einen eindringen. — Als den Raum durchstrahlend und einen
durchdringend, nimmt man den Wärmeäther wahr, aber
wie hineingebohrte ätherische Organisation den
Lichtäther, den chemischen, den Lebensäther. Das
heutige Gehörorgan ist Wecker einer kosmischen Erinnerung;
das gilt für den Sprachsinn in noch höherem Maße
als für den Tonsinn. Umwandlung des Gedächtnisses in
ein Anschauen von Bildern, die in zeitlicher Entfernung stehen.
Sensitivität gegenüber dem eigenen Temperament.
VIERTER VORTRAG, Den Haag, 23. März 1913
Das
differenzierte Erleben des Ätherischen
Erlangung eines Zeitgefühls im Ätherleib; man erlebt
den äußern Äther als Lebewesen.
Differenzierungen im inneren Erleben des Ätherleibes. Die
Arbeit der nacheinander folgenden Amshaspands am Ätherleib
des menschlichen Gehirns während der alten Mondenzeit wird
im Abbild des ätherischen Urbilds erlebt: im physischen
Gehirn. Das Mitnehmen der strömenden Zeit: Aufrollen einer
urfernen Vergangenheit. Im mittleren Teil des Ätherleibes:
ein Mitschwimmen mit dem Strom der Zeit, Gefühl wie
zwischen phlegmatischer und sanguinischer Stimmung,
während das Sich-Konzentrieren auf den Ätherleib des
Kopfes verbunden ist mit einer melancholischen Stimmung. Einen
dritten Teil des Ätherleibes empfindet man als in die Erde
hinein verschwindend, sich ausbreitend; einen vierten als
Eindruck einer äußeren Form, einer Eiform, die sich
dann färbt. — Das Hereinwirken der Geister des Jahreslaufs
in den Tageslauf bringt neue Differenzierungen in das Erleben
des Ätherleibes, wie sonst nach Jahreszeiten, so auch nach
Tagesstunden. Unterdrückung der sinnlichen Wahrnehmung,
dann des abstrakten Denkens bei der esoterischen Entwicklung.
Gottgeschenkte Weisheit strömt ein in das entschwindende
eigene Denken; in den Ätherleib ergießt sich etwas
wie ein entgegenrückender Strom von der Zukunft her.
Vorbedingung dazu ist die Entfaltung der Gelassenheit.
FüNFTER VORTRAG, Den Haag, 24. März 1913
Umwandlung von Urteil, Gefühl und Wille
Verwandlung der gesunden Urteilskraft in gesundes Anschauen.
Aneignung eines innern Zeitbegriffs. Gescheitheit wird
abgelöst durch Weisheit: die Gedanken denken sich in
einem; sie verbrennen dasjenige, was man selber als Gedanke
gemacht hat. Gefühl und Wille werden verwandter.
Höhere Genußbedürftigkeit gegenüber
geistigen Dingen erscheint als feinere Egoität und wird
allmählich überwunden; unegoistisches Fühlen
wird zur spirituellen Verpflichtung. Empfindung, wie Wille und
Gefühl aus einem selbst aufsteigen, während die Gaben
der Weisheit mit der ganzen Welt verbinden. Sympathie und
Antipathie gegenüber der inneren Wirksamkeit von
Gefühl und Wille. Selbstkontrolle des Gefühls und des
Gedankens. Im Zusammenkommen des aus dem Innern aufsteigenden
Gefühls und der von oben einströmenden Weisheit
erlebt man die ätherische Welt. In dem Rückschlag,
auf den die einströmende Weisheit in uns stößt,
erlebt man die Archai.
SECHSTER VORTRAG, Den Haag, 25. März 1913
Die
Paradieses- und die Gralslegende
Ein
Augenblick hellsichtiger Schau als Hypothese: Rückblick
von Ich und astralischem Leib aus auf den physischen und
Ätherleib. Der Eindruck ist ein Gefühl maßloser
Traurigkeit. Der im beweglichen Äthergebilde des
Ätherleibes eingebettete physische Leib erscheint in
seinen Organen als eingeschrumpfter Überrest früherer
herrlicher Lebewesen. In der Imagination wachsen sich diese
Organe aus zu dem, was sie einst waren. Das Nervensystem, auch
ein Schrumpfprodukt, löst sich auf in eine Summe von
pflanzlichen Wesenheiten. Das Gefühl der Selbstbesinnung
drängt zu wissen, warum das alles zusammengeschrumpft ist:
man hat mit dem eigenen Wesen selbst den Todeskeim
hineingelegt. Imagination des Paradieses. Die beweglichen
Tatsachen des Ätherleibes sieht man im zeitlichen
Geschehen. Man ist durch den Abgrund des allgemeinen
Weltenäthers von ihm getrennt, jenseits des Ufers, erlebt
dann wie ein Wandern hin zu seinem Ätherleib und schaut
hinein: es erscheint eine Wesenheit, die wie umschlossen ist
von Felsenmauern. Unsere Schädeldecke ist wie eine Burg,
in die hinaufströmen die ätherischen Kräfte der
Nervenstränge wie ein selbstgeschmiedetes Schwert und des
Blutes wie eine blutige Lanze. Aber der edelste Teil des
Gehirns darf sich nur nähren von der Verbindung der
feinsten Sinneseindrücke mit den edelsten mineralischen
Produkten, das andere stößt der Ätherleib
zurück. All dieses, in Bilder gebracht, ergab die
Gralssage.
SIEBENTER VORTRAG, Den Haag, 26. März 1913
Astralität und Egoität. Amfortas und Parzival
Das
Selbständigwerden des Astralleibes. Egoismus als
Eigentümlichkeit des Astralleibes macht notwendig die
Erweiterung der Interessen über die ganze Erde
(Paradieseslegende), die Loslösung von den
persönlichen Interessen (Amfortas), das innerliche
Verstehenwollen dessen, was der ganzen Menschheit zukommt
(Parzival). Beeinflussungsmöglichkeit des freigewordenen
Astralleibes durch Riten oder durch den emanzipierten
Astralleib einer stärkeren Persönlichkeit.
Zusammenziehung der Menschheitsinteressen nach dem Punkt des
Ich in der Bewußtseinsseele in unserm Zeitalter. Die
Vorbereitung dazu geschah durch Augustinus. Das
Auseinandersetzen der Astralität mit der Egoität. Die
drei Faustgestalten und ihre Verbindung in Goethes
«Faust».
ACHTER VORTRAG, Den Haag, 27. März 1913
Der
Hüter der Schwelle. Kain und Abel
Das
Erleben der eisigen Einsamkeit als Gegengewicht zum
Überhandnehmen des Egoismus im astralischen Leibe. Wenn er
sich dann zu Weltinteressen ausdehnt, kommt, mit dem
Näherkommen an die Paradiesesimagination, auch der
Zeitpunkt der Begegnung mit dem Hüter der Schwelle.
Fesselung an die magnetischen Kräfte, die in das
Persönliche hinunterziehen, wenn man noch nicht wirkliche
Weltinteressen zu den seinen gemacht; dies verhindert, daß
man an dem Hüter der Schwelle vorbeikommt. Die Vereinigung
mit der Paradiesesimagination schafft gleichsam das Organ,
andere Wesenheiten zu schauen: zunächst eine Wesenheit,
die ähnlich erscheinen wird, wie man selber ist.
Beschreibung weiterer Erlebnisse: die äußere
Wesenheit als Hüter der innern Wesenheit. Man erhält
einen Begriff von dem Verhältnis der Hüllen zum
Selbst. Die Imagination der Kain- und Abelgeschichte:
Spiegelung eines hohen Opfers. Der Mensch, wie er hier auf die
Erde gestellt ist, ist die Verkehrung desjenigen, was er
einstmals war. Aus dem leisen Empfinden der Wünsche des
Astralleibes in seiner Wechselwirkung mit dem Selbst entsteht
die menschliche Erdenerkenntnis: es sind die stumpf gemachten
Zerstörungstriebe. Die in das Wesen eines ändern
hineinversenkte Vorstellung ist die abgestumpfte Waffe des
Kain. Dadurch geht in Evolution über, was mit einem Ruck
in sein Gegenteil verkehrt worden ist. Nur dadurch macht man
sich reif, zur Erkenntnis aufzusteigen, daß man des
ändern Interessen höher als die eignen stellt:
Ausgangspunkt, um sich zu den höhern Hierarchien zu
erheben.
NEUNTER VORTRAG, Den Haag, 28. März 1913
Kentaur und Sphinx. Luzifer und Ahriman. Christus im
Ätherischen
Hellsichtige Wahrnehmung der vorzeitlichen Menschengestalt im
wachwerdenden Schlafbewußtsein (Paradiesesimagination).
Schattenhafter Eindruck eines Kentauren, dann einer Sphinx,
verschiedener Aspekte einer an eine tierische Wesenheit uns
erinnernden Fortsetzung nach unten des Menschengebildes.
Impression der Realität Luzifers, des Geistes der
Schönheit und der Egoität, im nächtlichen innern
Erleben. Ahrimanische Impression in der Tagesanschauung dessen,
was uns von außen zum Genuß verlockt, aber auch
dessen, was uns Furcht einflößt. Wo der Mensch
materielle Atome hinträumt, ist in Wahrheit Ahriman. Gegen
die Wahrnehmung des Geistigen sträubt sich der
Intellektualismus. In der Gestalt des Mephisto hat noch das
traditionelle Wissen des 16. Jahrhunderts den Verführer
des Menschengeschlechtes hingestellt. Das Wachleben hindurch
wird der Mensch von Ahriman-Mephisto-pheles begleitet; als
Gegenbild dazu in hellseherischen Augenblikken die Impression:
Luzifer, der Genösse der Nacht. Der Schutzimpuls gegen
Ahriman-Mephisto war gegeben in der physischen Erscheinung des
Christus; gegen den künftigen luziferischen Einfluß
wird der Mensch gewappnet durch die Erscheinung des Christus im
Ätherleib. Die Erkenntnis der drei die
Menschheitsevolution bedingenden Impulse führt zu einer
richtigen Entwickelung des Selbstes und des astralischen
Leibes.
ZEHNTER VORTRAG, Den Haag, 29. März 1913
Das
Weltengemälde des Ätherleibes
Veränderungen des Menschen für die äußere
hellsichtige Anschauung. Was im Innern als ein
Beweglicherwerden des physischen Leibes erlebt wird, zeigt sich
von außen als zerspaltet, auseinandergehend und wachsend.
Imaginationen treten an die Stelle der physischen Materie;
zwölf Glieder eines Weltengemäldes, durch das bei
okkulter Entwickelung die Hierarchien sprechen. Der
Ätherleib ist ein Erzähler der Weltengeschichte. Der
astralische Leib wird immer mehr der Ausdruck für den
innern Wert des Menschen im Kosmos. Das Selbst des Menschen
zerteilt sich, schickt seinen Bewußtseinsinhalt aus,
verlegt es in ein Wesen der Hierarchien. Bild der Sonne
für den astralischen Leib und der sie umgebenden Planeten
für die Vervielfältigungen des Selbstes. Die
Umwandlung der Bewußtseinsseele in die Imaginationsseele,
der Verstandesseele in die Inspirationsseele, der
Empfindungsseele in die Intuitionsseele.
Hinweise
|