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Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage

Online seit: 30th April, 2013

HINWEISE

Die unter dem Titel «Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage» zusammengefaßten Vorträge Rudolf Steiners vom 15. Februar bis zum 16. März 1919 vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft sind gehalten in einer Zeit intensivster Arbeit in der Öffentlichkeit, um in dem geistigen und sozialen Chaos durch die Ideen der Dreigliederung des sozialen Organismus richtungweisend für soziales Verständnis und kulturelle Erneuerung zu wirken. Zahlreiche öffentliche Vorträge in den großen Städten der Schweiz, Planung und Verbreitung des Aufrufs «An das deutsche Volk und an die Kulturwelt», verschiedene Versuche, zur Bewußtseinsbildung in bezug auf die Kriegsschuldfrage beizutragen, die Niederschrift der «Kernpunkte der sozialen Frage» sowie die Durchführung der ersten öffentlichen Eurythmieaufführungen in Zürich und Dornach kennzeichnen diese Zeit. Eine Chronik der Aktivitäten Rudolf Steiners wurde von Hella Wiesberger erstellt: «Rudolf Steiners öffentliches Wirken für die Dreigliederung des sozialen Organismus. Von der Dreigliederungs-Idee des Jahres 1917 zur Dreigliederungs-Bewegung des Jahres 1919», Nachrichten der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung Nr. 24/25 Ostern 1969, S. 6-31; sowie die Fortsetzung, ebenda Nr. 27/28 Michaeli/Weihnachten 1969, S. 2-60.

Textunterlage: Mitstenographiert und in Klartext übertragen wurden die Vorträge — wie fast alle Dornacher und viele auswärtige Vorträge Rudolf Steiners seit 1916 — von der Berufsstenographin Helene Finckh (1883-1960). Für diese erste Auflage innerhalb der Rudolf Steiner-Gesamtausgabe wurde, ihrem Duktus entsprechend, auf die ursprüngliche Stenogrammübertragung zurückgegriffen. Die Ausgaben von 1946 und 1957 wurden von Marie Steiner und C. von Steiger besorgt.

Werke Rudolf Steiners, welche in der Gesamtausgabe (GA) erschienen sind, werden in den Hinweisen mit Bibliographie-Nummer und dem Erscheinungsjahr der letzten Aufläge angegeben. Siehe auch die Übersicht am Schluß des Bandes.

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11 Vorträge, die ich hier und ... an einzelnen Orten der Schweiz öffentlich gehalten habe: In Dornach u. a.: «Entwicklungsgeschichtliche Unterlagen zur Bildung eines sozialen Urteils» (8 Vorträge, November 1918), Bibl.-Nr. 185a, GA 1963; «Die soziale Grundforderung unserer Zeit — In geänderter Zeitlage» (12 Vorträge Nov./Dez. 1918), Bibl.-Nr. 186, GA 1979. öffentliche Vorträge in der Schweiz: «Die soziale Frage» (6 öffentliche Vorträge, Zürich 3. Februar bis 8. März 1919), Bibl.-Nr. 328, GA 1977; desgleichen Vorträge in Bern (6. und 7. Februar), Basel (13. und 14. Februar), Winterthur (26. Februar und 19. März), die noch nicht gedruckt sind.

11/12 diese drei Herren, die Sie ja gut kennen: Kommerzienrat Dr. h. c. Emil Molt, 1876-1936; Inhaber der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, aktiv Mitwirkender in der Dreigliederungsbewegung und Begründer der Freien Waldorfschule in Stuttgart (1919), deren Einrichtung und Leitung auf seine Bitte hin Rudolf Steiner übernahm.

Dr. Roman Boos, 1889-1952, Sozialwissenschafter; Schriftsteller und Redner; tatkräftiger Vertreter der Anthroposophie und Dreigliederungsidee; 1930-1934 Leiter der sozialwissenschaftlichen Vereinigung am Goetheanum in Dornach.

Hans Kühn, 1889-1977, Schriftsteller und Verleger (Columban-Verlag Arlesheim). Siehe sein Buch «Dreigliederungszeit. Rudolf Steiners Kampf für die Gesellschaftsordnung der Zukunft», Dornach 1978.

12/13 auf der einen Seite Paris, wo ... diese Geschicke der Menschheit und der Gegenwart in die Hand genommen werden: 1919-1920. Zwischen den Mittel- und den Westmächten kam es nach Abschluß der Waffenstillstände zu Compiègne usw. während des 1. Weltkrieges zu keiner eigentlichen Friedenskonferenz. Vielmehr war die am 18. Januar 1919 in Versailles eröffnete Friedenskonferenz von Paris lediglich eine Zusammenkunft der delegierten Bevollmächtigten der 27 Ententestaaten zwecks Einigung über die den Mittelmächten zu stellenden Bedingungen.

  • auf der anderen Seite Bern mit seiner Versammlung: Internationale Sozialistenkonferenz in Bern, 3. bis 10. Februar 1919.

vorgestern im öffentlichen Vortrage in Basel: Am 13. Februar: «Die wirkliche Gestalt der sozialen Fragen, erfaßt aus den Lebensnotwendigkeiten der gegenwärtigen Menschheit auf Grund geisteswissenschaftlicher Untersuchung» (nicht gedruckt).

  • bei unserer Silvester-Betrachtung: «Silvester-Empfindung und Neujahrs-Ausblick» in «Wie kann die Menschheit den Christus wiederfinden? Das dreifache Schattendasein unserer Zeit und das neue Christus-Licht» (8 Vorträge, Basel und Dornach 1918/1919), Bibl.-Nr. 187, GA 1979.

Ich habe Ihnen dazumal einen Aufsatz vorgelesen: Von dem Wirtschaftsführer und Staatsmann Walther Rathenau, 1867-1922, aus der «Neuen Zürcher Zeitung» Nr. 1734 vom 28. Dezember 1918.

  • jenen Aufruf an die Kulturwelt ... welchen einmal ... neunundneunzig deutsche Persönlichkeiten erlassen haben: «Aufruf an die Kulturwelt» vom 4. Oktober 1914, an dem sich fast alle hervorragenden Geister Deutschlands beteiligten; in zehn Kultursprachen übersetzt. Vgl. «Der Krieg der Geister. Deutsche und ausländische Stimmen zum Weltkriege», hg. von Dr. Hermann Kellermann, Weimar/Dresden 1915.

  • habe ich nun eine Art Manifest verfaßt: Der Aufruf «An das deutsche Volk und an die Kulturwelt» wurde in Stuttgart als Flugblatt gedruckt und vom 5. März ab, auch in vielen Tageszeitungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz verbreitet; ferner wurde er von Rudolf Steiner aufgenommen in sein Buch « Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft» (1919), Bibl.-Nr. 23, GA 1976.

    • Dr. Walter Johannes Stein, 1891-1957, Lehrer an der Stuttgarter Waldorfschule, Schriftsteller, Vortragender.

    • Ich habe Ihnen ja im Laufe der Vorträge erzählt, wie die Idee ... durchaus nicht neu bei mir ist: In den Vorträgen vom Herbst 1918 an erwähnt R. Steiner diese Tatsache immer wieder. Siehe besonders den Vortrag vom 24. November 1918. Zu dem Hervortreten der Dreigliederungs-Idee 1917 und den Versuchen, ihr öffentliche Wirksamkeit zu verschaffen, siehe: R. Steiner «Die Memoranden vom Juli 1917» in «Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915-1921», Bibl.-Nr. 24, GA 1961; Roman Boos (Hg.) «Rudolf Steiner während des Weltkrieges», Dornach 1933; Hella Wiesberger «Das Jahr 1917. Im Gedenken an ein geistes- und weltgeschichtliches Ereignis», Nachrichten der Rudolf Steiner-Nachlaß Verwaltung, Heft 15, Sommer 1966, S. 1-14; sowie Hella Wiesberger «Rudolf Steiners öffentliches Wirken für die Dreigliederung des sozialen Organismus. Von der Dreigliederungs-Idee des Jahres 1917 zur Dreigliederungs-Bewegung des Jahres 1919. Eine Chronik», ebenda Heft 24/25, Ostern 1969, S. 6-31.

      • Woodrow Wilson, 1856-1924, Präsident der USA von 1913 bis 1921.

      • Ich habe einem Herrn, auf den es später ankam, im Januar 1918: Am 20. oder 21. Januar war es zwischen Rudolf Steiner und dem Prinzen Max von Baden, dem späteren letzten Reichskanzler, zu einer Unterredung über die Dreigliederung gekommen. Näheres siehe H. Kühn, «Dreigliederungszeit» (s. Hinweis zu S. 11/ 12), S. 18; sowie H. Wiesberger «Eine Chronik» (s. Hinweis zu S. 24).

      • eine vielgenannte Persönlichkeit: konnte nicht ermittelt werden.

      • Erich Ludendorff, 1865-1937, 1916 deutscher Generalquartiermeister, Hauptstütze Hindenburgs im Ersten Weltkrieg.

      • Was ich immer wieder betonen möchte: Dem Vortrag waren einige Worte von Roman Boos und von Rudolf Steiner vorangegangen, den «Aufruf» betreffend (siehe Seite 18ff.). Rudolf Steiners Worte lauteten:

«Es ist vielleicht noch nötig, zu sagen, daß es sich notwendigerweise darum handeln muß, die ganze Angelegenheit noch als ganz vertraulich zu behandeln. Man soll also außenstehenden Personen diesen Aufruf nicht zeigen. Es wird ja auch im wesentlichen sich nicht darum handeln, daß wir alle diesen Aufruf verteilen und jeder ihn mitnimmt, sondern man wird Gelegenheit haben, ihn zu lesen bei Herrn L. In wenigen Tagen, in kurzer Zeit wird es soweit sein, daß man den Aufruf in der Zeitung lesen kann. Außenstehende sollen nicht damit bekanntgemacht werden, sonst wird es sich so ergeben, daß gewisse Kreise davon Kenntnis haben, und unter Umständen Vorurteile sich aufgebaut haben. Und dann, wenn eben die Publikation erfolgt, soll es wirklich auf dem Arbeitsfeld geschehen, und die Leute sollen sich dann mit dem, was vorliegt, und den Unterschriften bekanntmachen. — Das Wesentliche ist, daß nicht der Aufruf als solcher hinausgeworfen werden soll, um Leute zu überzeugen oder irgendwie zu bekehren, sondern daß der Aufruf begleitet ist von einer gewissen Anzahl von Unterschriften, so daß jedermann gleich sieht: es ist hier eine reale Strömung, die von einer Anzahl von Menschen vertreten wird. Und deshalb ist es nicht angängig, daß der Aufruf, der die Unterschriften noch nicht trägt, irgendwie herausgegeben wird.»

38 Was sonst mehr verdient wird, ... durch Koalitionen und durch Assoziationen: Vergleiche hierzu den 14. Vortrag in: Rudolf Steiner, «Nationalökonomischer Kurs. Aufgaben einer neuen Wirtschaftswissenschaft» Band I (14 Vorträge, Dornach 1922) Bibl.-Nr. 340, GA 1979.

Alles übrige ist durch Koalitionen und so weiter ...: «Koalitionen» im Stenogramm unleserlich; ergänzt vom Herausgeber.

44 Ich habe diese Tatsache von anderen Gesichtspunkten auch schon hier berührt: Siehe z. B. den Vortrag vom 29. Dezember 1918 in «Wie kann die Menschheit den Christus wiederfinden. Das dreifache Schattendasein unserer Zeit und das neue Christus-Licht» (8 Vorträge, Dornach, Basel 1918/1919) Bibl.-Nr. 187, GA 1979.

45 Adolf Harnack, 1851-1930. «Das Wesen des Christentums», 4. Aufl. Leipzig 1901.

46 «Ich bin bei euch alle Tage ...»: Matth. 28, 20.

«Was ihr einem der geringsten meiner Brüder ...»: Matth. 25, 40.

  • wie Wilson die Freiheit definiert: Woodrow Wilson, «Die neue Freiheit. Ein Aufruf zur Befreiung der edlen Kräfte eines Volkes», München 1919 (Georg Müller-Verlag).

  • Man hat den Menschen ganz verloren in der heutigen Weltbetrachtung und Lebensauffassung: Siehe hierzu u. a. den Vortrag vom 12. Januar 1923 in «Lebendiges Naturerkennen. Intellektueller Sündenfall und spirituelle Sündenerhebung» (12 Vorträge, Dornach 1923), Bibl.-Nr. 220, GA 1966.

Ich habe im öffentlichen Vortrag in Basel gesagt: Am 14. Februar, «Die vom Leben geforderten wirklichkeitsgemäßen Lösungsversuche für die sozialen Fragen und Notwendigkeiten auf Grund geisteswissenschaftlicher Lebensauffassung» (nicht gedruckt).

  • die Adler-Unoldsche ethische Bewegung: Vergleiche dazu Rudolf Steiners Artikel «Eine Gesellschaft für ethische Kultur» in «Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887-1901», Bibl.-Nr. 31, GA 1966.

  • für den fünften nachatlantischen Zeitraum: Siehe das Kapitel «Die Weltentwickelung und der Mensch» in R. Steiner, «Die Geheimwissenschaft im Umriß», Bibl.-Nr. 13, GA 1977.

    • Karl Marx, 1818-1883.

    • Wladimir I. Lenin, 1870-1924.

    • David Ricardo, 1772-1823, englischer Nationalökonom. Hauptwerk: «Principles of political economy and taxation», 1817.

    • Friedrich Engels, 1820-1895.

61 wie die Naturwissenschaft mit Recht ... zu dem Ignorabimus gekommen ist: Siehe dazu den Vortrag von Emil Du Bois-Reymond «Uber die Grenzen des Naturerkennens» vom 14. August 1872, Leipzig 1872. Auf Seite 45 heißt es: «In bezug auf die Rätsel der Körperwelt ist der Naturforscher längst gewöhnt, mit männlicher Entsagung sein <Ignoramus> auszusprechen. Im Rückblick auf die durchlaufende siegreiche Bahn trägt ihn dabei das stille Bewußtsein, daß, wo er jetzt nicht weiß, er wenigstens unter Umständen wissen könnte, und dereinst vielleicht wissen wird. In bezug auf das Rätsel aber, was Materie und Kraft seien, und wie sie zu denken vermögen, muß er ein für allemal zu dem viel schwerer abzugebenden Wahrspruch sich entschließen: <Ignorabimus!>.»

  • Ferdinand Lassalle, 1825-1864, Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie.

W. I. Lenin, «Staat und Revolution. Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgabe des Proletariats in der Revolution», Belp-Bern 1918.

  • Shylock: Figur in Shakespeares Schauspiel «Der Kaufmann von Venedig».

69 Kameralistisch: Kameralwissenschaft war seit dem 18. Jahrhundert Lehrfach an den Universitäten und schloß Handels-, Finanz- und Verwaltungslehre in sich, war also die Vorbereitung auf den staatlichen Verwaltungsdienst.

72/73 wie ich vor vielleicht heute achtzehn, neunzehn Jahren im Berliner Gewerkschaftshaus davon gesprochen habe: Am 22. September 1901: «Wie ist wissenschaftlicher Sozialismus möglich?» Eine Nachschrift ist nicht vorhanden.

  • Dr. Carl Unger, 1878-1929, Ingenieur. Ein wirksamer Vertreter der Anthroposophie in Deutschland. Von 1912 bis 1923 im Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft; 1914/15 in der Leitung des ersten Goetheanumbaues tätig.

  • Die in Zürich gehaltenen Vorträge werden ja ... demnächst als Buch erscheinen: «Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft» (1919), Bibl.-Nr. 23, GA 1976. Die Vorträge von Zürich sind in ursprünglicher Form erschienen unter dem Titel «Die soziale Frage» (siehe den Hinweis zu Seite 11).

was notwendig zu geschehen hat: Nach dem Vortrag kündigte Rudolf Steiner an, daß er wegen einer Eurythmieaufführung am 24. Februar und eines Vortrages vor Studenten am 25. Februar nach Zürich fahren müsse, anschließend am 26. Februar in Winterthur einen öffentlichen Vortrag halte und erst am 28. Februar für einen öffentlichen Vortrag in Basel wieder in Dornach sein werde.

  • Im Laufe dieser Betrachtungen...: Der Abend war eingeleitet worden mit der Rezitation von Gedichten von Conrad Ferdinand Meyer durch Frau Marie Steiner-von Sivers. Es handelte sich um solche Gedichte, «die sich alle auf gewisse tiefere Erlebnisse, die mit dem Tode in Beziehung stehen, beziehen» (Rudolf Steiners einleitender Satz); «Uber einem Grabe», «Lethe», «Einer Toten», «Das Ende des Festes» und «Die sterbende Meduse».

Mehrwertlehre: Mehrwert im Sinne des Marxismus: der Unterschied zwischen dem Wert der Arbeitsleistung und dem Arbeitslohn. Der Marxismus lehrt, daß der Arbeiter durch das kapitalistische System um den Mehrwert betrogen wird. — Der Begriff wird entwickelt in dem Hauptwerk von Karl Marx «Das Kapital — Kritik der politischen Ökonomie», Hamburg 1867, 1885, 1895.

79 in meinen «Rätseln der Philosophie»: Rudolf Steiner, «Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt» (1914), Bibl.-Nr. 18, GA 1968.

79-81 indische / urpersische / ägyptisch-chaldäische / griechisch-lateinische Kulturperiode / neue Zeit: Siehe den Hinweis zu Seite 53.

85 ein Buch des ehrwürdigen Philosophen der vorkantischen Zeit: Christian Freiherr von Wolf, 1679-1754; «Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt» (1719), bereits 1732 in 5. Auflage.

93 so ist schließlich auch unser Bau gedacht: Das erste Goetheanum, ein in Holz aufgeführter Doppelkuppelbau für die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft m Dornach. In der Silvesternacht 1922 wurde er durch Feuer vernichtet. — Rudolf Steiner, «Wege zu einem neuen Baustil» (5 Vorträge, Dornach 1914), Bibl.-Nr. 286, Stuttgart 1957; und «Der Baugedanke des Goetheanum» (Vortrag am 29. Juni 1921 in Bern), Bibl.-Nr. 290, Stuttgart 1958.

97 Trotzki, Leo Davidowitsch, 1879-1940.

Johann Gottlieb Fichte, 1762-1814, «Der geschlossene Handelsstaat, ein philosophischer Entwurf einer künftig zu liefernden Politik», 1800.

97 Ich habe Ihnen öfter von J. G. Fichte gesprochen: Siehe besonders: «Fichtes Geist mitten unter uns» (öffentlicher Vortrag, Berlin 16. Dezember 1915) in «Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben» (15 öffentliche Vorträge, Berlin 1915/16), Bibl.-Nr. 65, GA 1962. — Siehe auch «Die Rätsel der Philosophie» (1914), Bibl.- Nr. 18, GA 1968 (Register), sowie «Vom Menschenrätsel» (1916), Bibl.-Nr. 20, GA 1957, Zweites Kapitel.

104 Ich habe Ihnen öfter über die Funktionen des Bösen gesprochen: Vergleiche z. B. Rudolf Steiner, «Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis» (14 Vorträge, Dornach 1917), Bibl.-Nr. 177, GA 1977; und «Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der menschlichen Seele» (9 Vorträge in verschiedenen Städten 1917), Bibl.-Nr. 178, GA 1980; sowie «Geschichtliche Symptomatologie» (9 Vorträge, Dornach 1918), Bibl.-Nr. 185, GA 1962.

106 was ich auch vorgestern im öffentlichen Vortrage in Basel ausgesprochen habe: Am 28. Februar, «Die soziale Frage als Wirtschafts-, Rechts- und Geistesfrage» (nicht gedruckt).

verkauft der Mensch seine Arbeitskraft, so geht der ganze Mensch eigentlich mit. ... darüber haben wir ja schon Betrachtungen angestellt: Siehe Rudolf Steiner, «Die soziale Frage» (6 Vorträge, Zürich 1919), Bibl.-Nr. 328, GA 1977; besonders die Vorträge vom 10., 12. und 25. Februar, sowie später am 8. März.

114 Kurt Eisner, 1867-1919, Sozialistenführer, Journalist, Schriftsteller. Als Minister-Präsident einer bayrischen Regierung wurde er am 21. Februar 1919 ermordet. Kurz vorher, am 10. Februar, hielt er auf Einladung der Basler Studentenschaft den Vortrag «Der Sozialismus und die Jugend», aus dem Rudolf Steiner zitiert (Basel 1919, S. 13). — Hingewiesen sei auch auf die Tatsache, daß Rudolf Steiner am 6. oder 7. Februar, während des Berner Sozialistenkongresses, eine Unterredung mit Kurt Eisner hatte, die Kriegsschuldfrage betreffend. Siehe Hans Kühn «Dreigliederungszeit», S. 33ff.

116 daß ich es dazumal ... als das Wirken einer gesellschaftlichen Krebskrankheit ... bezeichnet habe: Siehe den Vortrag vom 14. April 1914 in «Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt» (8 Vorträge Wien 1914), Bibl.-Nr. 153, GA 1978. Dort heißt es (S. 174/175): «Es wird also heute für den Markt ohne Rücksicht auf den Konsum produziert, nicht im Sinne dessen, was in meinem Aufsatz (Geisteswissenschaft und soziale Frage> ausgeführt worden ist, sondern man stapelt in den Lagerhäusern und durch die Geldmärkte alles zusammen, was produziert wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird. Diese Tendenz wird immer größer werden, bis sie sich — wenn ich jetzt das folgende sagen werde, werden Sie finden, warum — in sich selber vernichten wird. Es entsteht dadurch, daß diese Art von Produktion im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein Karzinom entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine Karzinombildung, Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine Krebsbildung schaut derjenige, der das soziale Leben geistig durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen. Das ist die große Kultursorge, die auftritt für den, der das Dasein durchschaut. Das ist das Furchtbare, was so bedrückend wirkt, und was selbst dann, wenn man sonst allen Enthusiasmus für Geisteswissenschaft unterdrücken könnte, wenn man unterdrücken könnte das, was den Mund öffnen kann für die Geisteswissenschaft, einen dahin bringt, das Heilmittel der Welt gleichsam entgegenzuschreien für das, was so stark schon im Anzug ist und was immer stärker und stärker werden wird. Was auf seinem Felde in dem Verbreiten geistiger Wahrheiten in einer Sphäre sein muß, die wie die Natur schafft, das wird zur Krebsbildung, wenn es in der geschilderten Weise in die Kultur eintritt.» («Geisteswissenschaft und soziale Frage», 1905, in «Luzifer-Gnosis. Gesammelte Aufsätze... 1903 bis 1908», Bibl.-Nr. 34, GA 1960; und als Einzelausgabe 1977).

  • Fritz Mauthner, 1849-1923; «Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache», 2 Bände, Leipzig und München 1910 und 1911.

    1. 118 in meiner «Theosophie»: «Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung» (1904), Bibl.-Nr. 9, GA 1978.

    121 von einem, auf den eigentlich viel gegeben wird in der Gegenwart: Es könnte sich um den Pazifisten Prof. Fr. Wilhelm Foerster handeln, der als deutscher Gesandter auf der internationalen Sozialistenkonferenz in Bern (3. bis 10. Februar) war. Siehe seine Aufsätze «Christus und der Krieg» und «Christus der Organisator» in Fr. W. Foerster, «Die deutsche Jugend und der Weltkrieg», Leipzig 1916. — Uber den Versuch Rudolf Steiners, mit Foerster ins Gespräch zu kommen, siehe H. Kühn, «Dreigliederungszeit», S. 36.

    «So wahr ein Gott im Himmel ist...•×´: Die Quelle dieses Zitates konnte noch nicht gefunden werden.

    127 vor ein paar Tagen in Bern hören können: Auf der Sozialistenkonferenz; siehe den Hinweis zu Seite 121.

    • Staatssekretär Gottlieb von Jagow, 1863-1935, war von 1913 bis 1916 Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.

    Ich habe in den letzten Tagen einiges mitgemacht von der sogenannten Berner «Völkerbunds-Konferenz»: Vom 7. bis 13. März 1919. Siehe Rudolf Steiners Vortrag vom 11. März 1919 in Bern: «Die wirklichen Grundlagen eines Völkerbundes in den wirtschaftlichen, rechtlichen und geistigen Kräften der Völker» veröffentlicht in «Gegenwart» 1943/44, 5. Jg., Nr. 8/9; und als Einzelausgabe Bern 1944.

    • Jobannes Ude, geb. 1874, katholischer Theologe und Sozialpolitiker.

      • Man kann dreißig Jahre nach dem Tode einen Schriftsteller in beliebiger Weise nachdrucken: Heute beträgt die sogenannte Schutzfrist im allgemeinen 50 bis 70 Jahre.

      • neulich in Bern ... bei meinem Vortrage: Siehe den Hinweis zu Seite 137.

    147 was heute Kopf ist bei jedem Menschen, eigentlich der übrige Organismus, außer dem Kopfe, aus der früheren Inkarnation ist: Diese Metamorphose hat Rudolf Steiner oft dargestellt; z. B. in «Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte» (15 Vorträge, Dornach 1916) Bibl.-Nr. 170, GA 1978; ferner «Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis» (15 Vorträge, Dornach 1919), Bibl.-Nr. 191, GA 1972 und andernorts.

    148/ In jener Rede vom Januar 1917 hat Wilson diesen Gedanken vom Völkerbund 149 geäußert: «Die Reden Woodrow Wilsons», englisch und Deutsch, hg. vom Committee on Public Information of the United States of America, Bern 1919 (Der freie Verlag); Rede vom 22. Januar 1917.

    149 Walther Schücking, 1875-1935, Völkerrechtler.

    159 die Kometen ... ein Aussatz am Himmel: Gemeint sein könnte folgende Stelle aus Hegels «Vorlesungen über Naturphilosophie» (§ 268): «Die Erfüllung des Raums schlägt in unendlich viele Materien aus; das ist aber nur das erste Ausschlagen, das den Anblick ergötzen kann (Das Heer der Sterne). Dieser Lichtausschlag ist so wenig bewunderungswürdig, als einer am Menschen, oder als die Menge von Fliegen.» (Hegels Werke, Vollständige Ausgabe, Band 7, Berlin 1847, hg. von C. L. Michelet.)

    162 Rudolf Steiner, «Vom Menschenrätsel. Ausgesprochenes und Unausgesprochenes im Denken, Schauen, Sinnen einer Reihe deutscher und österreichischer Persönlichkeiten» (1916), Bibl.-Nr. 20, GA 1957.

    164 Zeile 3 v. u.: zurückgeworfen: Im Stenogramm unleserliches Wort.

    166 Rudolf Steiner, «Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung» (1894), Bibl.-Nr. 4, GA 197S.

    Kant stellte den kategorischen Imperativ auf: In verschiedenen Formulierungen; z. B. «Kritik der praktischen Vernunft» (1788), I. Teil, § 7: «Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.»

    • William Gladstone, 1809-1898, englischer Premierminister.

    Kardinal Joseph Othmar Ritter von Rauscher, 1797-1875, Fürst-Erzbischof von Wien.

    Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew, 1827-1907, russischer Jurist und einflußreicher Staatsmann.

    Nikolaus II. Alexandrowitsch, 1868-1918, Zar von 1894-1917; bis 1905 unter dem Einfluß von Pobedonoszew.

    • Davon wollen wir dann am nächsten Freitag weiterreden: Die Fortsetzung dieser Vorträge vom 21. März an sind enthalten in «Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen», Die geistigen Hintergründe der sozialen Frage, Band II, Bibl.-Nr. 190, GA 1979.




Zuletzt aktualisiert: 24-Mar-2024
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