Einige
Bemerkungen
Zu
Seite 13: Die Worte Ingersolls werden an dieser Stelle des Buches nicht
etwa bloß im Hinblicke auf solche Menschen angeführt, welche sie in
genau demselben Wortlaute als ihre Überzeugung aussprechen. Gar viele
werden dies nicht tun und dennoch sich über die Naturerscheinungen und
den Menschen solche Vorstellungen machen, daß sie, wenn sie wirklich
konsequent wären, zu diesen Aussprüchen kommen müßten. Es kommt nicht
darauf an, was jemand theoretisch als seine Überzeugung ausspricht,
sondern darauf, ob diese Überzeugung wirklich aus seiner ganzen Denkungsart
folgt. Es mag jemand für seine Person die obigen Worte sogar verabscheuen
oder lächerlich finden: wenn er, ohne zu den geistigen Untergründen
der Naturerscheinungen aufzusteigen, sich eine das bloß Äußerliche berücksichtigende
Erklärung derselben bildet, so wird der Andere als eine logische Folge
eine materialistische Philosophie daraus machen.
Zu Seite
14: Aus den Tatsachen, welche gegenwärtig mit den Schlagworten «Kampf
ums Dasein», «Allmacht der Naturzüchtung» und so weiter
behandelt werden, spricht für den, der richtig wahrnehmen kann, gewaltig
der «Geist der Natur». Aus den Meinungen, welche
sich die Wissenschaft darüber heute bildet, nicht. In dem erstern Umstande
liegt der Grund, warum die Naturwissenschaft in immer weiteren Kreisen
gehört werden wird. Aus dem zweiten Umstande aber folgt, daß die Meinungen
der Wissenschaft nicht so genommen werden dürfen, als ob sie notwendig
zu der Erkenntnis der Tatsachen hinzugehörten. Die Möglichkeit, zu dem
letztern verführt zu werden, ist aber in gegenwärtiger Zeit unbegrenzt
groß.
Zu Seite
16: Es soll mit solchen Bemerkungen, wie diejenige über die Quellen
des Lukas und so weiter eine ist, nicht geschlossen werden, daß die
rein geschichtliche Forschung von dem Verfasser dieses Buches unterschätzt
werde. Das ist nicht der Fall. Sie hat durchaus ihre Berechtigung, nur
sollte sie nicht unduldsam sein gegen die Vorstellungsart, welche von
geistigen Gesichtspunkten ausgeht. Es wird in diesem Buche nicht darauf
Wert gelegt, bei jeder Gelegenheit Zitate über alles Mögliche zu bringen;
doch kann derjenige, welcher will, durchaus sehen, daß ein
allseitiges, wirklich unbefangenes Urteilen das hier Gesagte
nirgends in Widerspruch finden wird mit dem wahrhaft historisch Festgestellten.
Wer allerdings nicht allseitig sein will, sondern diese oder jene Theorie
für das hält, was «man» als sicher festgestellt hat, der
kann finden, daß die Behauptungen dieses Buches sich vom «wissenschaftlichen»
Standpunkte aus «nicht halten lassen», sondern «ohne
alle objektive Grundlage » dastehen.
Zu Seite
21: Es wird oben gesagt, daß diejenigen, deren geistige Augen geöffnet
sind, in das Gebiet der geistigen Welt schauen können. Daraus
möge aber nicht der Schluß gezogen werden, daß nur derjenige ein verständnisvolles
Urteil über die Ergebnisse des Eingeweihten haben kann, welcher selbst
die «geistigen Augen » hat. Diese gehören nur zum Forschen;
wenn dann das Erforschte mitgeteilt wird, dann kann es jeder
verstehen, welcher seine Vernunft und seinen unbefangenen Wahrheitssinn
sprechen läßt. Und ein solcher kann diese Ergebnisse auch im Leben anwenden
und sich Befriedigung aus ihnen holen, ohne daß er selbst schon die
«geistigen Augen» hat.
Zu Seite
24: Das «Versinken im Schlamm», von dem Plato spricht, muß
auch im Sinne dessen gedeutet werden, was eben zur Seite 21 als Bemerkung
hinzugefügt worden ist.
Zu Seite
25 f: Was gesagt ist über die Unmöglichkeit, die Lehren der Mysterien
mitzuteilen, bezieht sich darauf, daß sie in der Form, in welcher
sie der Eingeweihte erlebt, nicht dem Unvorbereiteten mitgeteilt werden
können; in der Form aber, in welcher sie verstanden werden
können von dem nicht Eingeweihten, wurden sie immer mitgeteilt. Die
Mythen gaben zum Beispiel die alte Form, um den Inhalt der
Mysterien in allgemein verständlicher Art mitzuteilen.
Zu Seite 71: Als «Mantik» ist für die alte Mystik alles
dasjenige zu bezeichnen, was sich auf ein Wissen durch «Geistesaugen»
bezieht; «Telestik» ist dagegen die Angabe der Wege, welche
zur Einweihung führen.
Zu Seite
125: «Kabiren» sind im Sinne der alten Mystik Wesen mit
einem Bewußtsein, welches hoch über dem gegenwärtigen menschlichen liegt.
Durch die Einweihung – dies will Schelling sagen – steigt der Mensch
selbst über sein gegenwärtiges Bewußtsein zu einem höheren hinauf.
Zu Seite 137: Über die Bedeutung der Siebenzahl kann
man sich aufklären aus meiner «Geheimwissenschaft», Leipzig
1910. [28. Aufl. Dornach 1968]
Zu Seite 138: Es können hier die Bedeutungen der apokalyptischen
Zeichen nur ganz kurz angedeutet werden. Man könnte natürlich in alle
diese Dinge viel tiefer hineinweisen. Doch liegt dies nicht in dem Rahmen
dieses Buches.
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