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ÜNFTER VORTRAG
Dornach, 9. September 1924
Uns
muß es ja vor allen Dingen darauf ankommen, die Apokalypse
so zu lesen, wie sie in der Gegenwart gelesen werden soll.
Schon aus dem Grunde, weil in der Gegenwart die geistige
Entwicklung des Menschen im Zeichen der Bewußtseinsseele
sich zu entfalten hat, muß dasjenige, was die Führung
des geistigen Lebens ist, auch voll ins Bewußtsein
hineintreten. Daher wird es sich für uns darum handeln,
die Orientierung über das, was der Apokalyptiker gibt,
vollbewußt in uns aufzunehmen.
In
früheren Zeitaltern bedeuteten die Mitteilungen des
Apokalyptikers vielleicht mehr oder weniger nur etwas für
die höchsten Eingeweihten, die es ja in späteren
Zeiten immer weniger gab, aber sie bedeuteten nichts für
die gewöhnliche Priesterschaft. Heute muß das, was in
der Apokalypse enthalten ist, wirklich in das Bewußtsein
der Priesterschaft einziehen.
Nun
haben wir gestern hingewiesen auf die sieben Gemeinden, und wir
haben von einem Gesichtspunkt aus hingewiesen auf die Gemeinde
von Ephesus. Die Welt ist wahrhaftig reich an Gesichtspunkten,
und in ein und dieselbe Sache können viele Gesichtspunkte
hereinspielen. Wir können die Gemeinde von Ephesus so
charakterisieren, wie wir das gestern getan haben, und wir
finden dann, wie aus heidnischen Voraussetzungen heraus
innerhalb dieser einen Gemeinde das Christentum entwickelt
worden ist. Wir können aber auch darauf hinweisen, wie in
diesen Impulsen wirklich viel von dem enthalten war, was die
Grundstruktur der ersten nachatlantischen Zeit war, mehr als
das im Indien der späteren Zeit der Fall war. So daß
man in dem, was zu Ephesus sich als Christentum entwickelte, in
gewissem Sinne die christliche Fortsetzung der Weltauffassung
und Lebensanschauung der ersten nachatlantischen Zeit sehen
kann, während in der Gemeinde von Smyrna, die in der
Apokalypse an zweiter Stelle genannt wird, zunächst die
urpersische Kultur gelebt hat, die dann übergegangen ist
in das Christentum.
Pergamon wiederum wird angeführt als diejenige Gemeinde,
in der die dritte nachatlantische Kultur gelebt hat. Wir
finden, wenn wir gerade das Sendschreiben an die Gemeinde von
Pergamon auf uns wirken lassen, wie da mehr oder weniger
deutlich hingewiesen wird auf das Hermeswort, das innerhalb
dieser Kultur gelebt hat.
Dann werden wir in dem Brief an die Gemeinde von Thyatira
verwiesen auf jene Kultur, die wir die vierte nachatlantische
nennen, das ist diejenige, in die das Mysterium von Golgatha
selbst hineinfällt. Wir werden da, wenn wir dieses
bedeutende Sendschreiben auf uns wirken lassen, überall
daran erinnert, wie wirklich die Botschaft des Mysteriums von
Golgatha unmittelbar wirkte.
Und
dann die schon gestern besprochene Gemeinde von Sardes. Ich
zeigte Ihnen, wie diese Gemeinde von Sardes ja in einer
gewissen Weise astrologisch orientiert war, wie sie auf den
Sternendienst hinorientiert war. Damit aber trägt diese
Gemeinde von Sardes, wie es ja gewiß historisch nicht
anders sein kann, viel Vergangenheit in sich, aber vor allen
Dingen trägt gerade diese Gemeinde Zukunft in sich. Und
jetzt wollen wir versuchen, das in unsere spirituelle
Anschauung der Gegenwart hineinzubekommen. Wir leben in der
fünften nachatlantischen Periode. Wenn man hinschaut auf
das, was in Sardes Vergangenheit war, so ist da auch etwas
Keimhaftes, was noch nicht vollendet war zur Zeit, als Johannes
die Apokalypse schrieb. Der ganze Ton dieses fünften
Sendschreibens ist schon auch ein anderer als bei den vier
vorangehenden. Johannes weist im Schreiben an die Gemeinde von
Sardes hin auf die Zukunft. Die Zukunft, auf die er damals
hinwies, die gewissermaßen keimhaft in Sardes
verkörpert war, das ist unsere Zeit; das ist die Zeit, in
der wir selber leben.
Nun
aber wird ja die aufeinanderfolgende Epochenreihe der
Entwickelung der nachatlantischen Zeit und zugleich die innere
Entwickelung des Christentums noch von einer anderen Seite her
in den sieben Siegeln angedeutet; in diesem Sendschreiben ist
ja ineinander geheimnißt die Entwickelung der
nachatlantischen
Zeit und die Entwickelung des Christentums. Auch da haben wir
in den sieben Siegeln die Geheimnisse der sieben Gemeinden
angedeutet. Wir werden da gewahr - den anderen Sinn der sieben
Siegel werden wir noch beschreiben -, wie auf die
Eröffnung des vierten Siegels, das also entspricht einem
Geheimnis der vierten nachatlantischen Epoche, ein fahles Pferd
erscheint, und wie nun die Rede ist von dem Tode, der in die
Welt gekommen ist (Apk. 6, 8). Damit wird zunächst eines
der wichtigsten Geheimnisse der Apokalypse berührt,
insofern dieses Geheimnis ganz besonders wichtig ist für
unsere Zeit. In der vierten nachatlantischen Epoche tritt in
gewissem Sinne wirklich der Tod in die Menschheit ein. Machen
Sie sich das nur klar. Man lernt die menschliche Natur gut
erkennen, wenn man so etwas wie den Tod betrachtet.
Gehen wir zunächst in die erste, zweite und dritte
nachatlantische Epoche zurück. Die menschliche
Seelenverfassung, überhaupt die ganze Verfassung des
Menschen, sein Sich-Fühlen, ist in den früheren
Epochen anders, als sie später geworden ist. Es war einst
so, daß der Mensch ein deutliches inneres Fühlen
seines Hineinwachsens in den Erdenaufenthalt hatte. Der Mensch
hatte in seinem gewöhnlichen Bewußtsein noch eine
deutliche Erinnerung daran, daß er vor seinem irdischen
Leben droben in der Geisteswelt lebte. Wenn auch in der letzten
Zeit vor dem Mysterium von Golgatha dieses Bewußtsein
schon stark abgeschwächt war, es war doch in der ersten,
zweiten und dritten nachatlantischen Epoche so bedeutsam
vorhanden in jeder menschlichen Persönlichkeit, daß
der Mensch wußte: Ich bin auch ein geistiges Wesen
gewesen, bevor ich ein Kind geworden bin. - Diese Art von
Seelenverfassung ist weniger in äußeren Dokumenten
enthalten, aber es war so. Man rechnete nicht allein mit dem
Erdenaufenthalt, man rechnete mit einer Fortsetzung des
Erdenaufenthaltes nach rückwärts in die geistige Welt
hinein. Das war es, was in der vierten nachatlantischen Epoche
auftrat, gerade in der Epoche, die zusammenfiel mit dem
Mysterium von Golgatha, daß der Mensch sein irdisches
Leben sozusagen deutlich eingeschlossen sah durch die zwei
Tore: das Tor der Geburt oder Empfängnis und das Tor des
Todes.
Dieses Bewußtsein, diese Art von Seelenverfassung, trat
wirklich erst in der vierten nachatlantischen Epoche ein, so
daß wir es also zu tun haben mit der Entfaltung dieses
Bewußtseins, daß der Mensch streng eingeschlossen ist
innerhalb der Grenzen des irdischen Lebens, etwa vom achten
vorchristlichen Jahrhundert an bis in das 15.Jahrhundert nach
dem Mysterium von Golgatha. Seit dieser Zeit bereitet sich ja
ein neues Bewußtsein vor, aber da stehen wir erst im
Anfang. Sie müssen nur denken, es sind ja seit dem Beginn
dieser Zeit erst vier, fünf Jahrhunderte vergangen; das
ist so, wie sich das vierte nachatlantische Bewußtsein im
dritten vorchristlichen Jahrhundert entwickelt hatte. Es war
eben dazumal noch ein ganz anderes Bewußtsein, als es in
der Zeit der vollen Entfaltung der vierten nachatlantischen
Epoche war. Die Menschheit der Gegenwart trägt ja zumeist
noch nicht das Kleid des neuen Bewußtseins an sich,
sondern sie trägt vielfach noch an sich das
Bewußtsein, das eigentlich das Bewußtsein der vierten
nachtatlantischen Epoche ist. Dafür sorgt eigentlich die
ganze Zivilisation.
Bedenken Sie nur, wieviel eigentlich herübergetragen
worden ist aus der vierten nachatlantischen Epoche, wie stark
die Menschen noch wie in der vierten nachatlantischen Epoche
auf selbst-verständliche oder auch auf kokette Weise
leben. Unsere ganze Gymnasialbildung ist so, daß noch die
vierte nachatlantische Epoche in ihr wirkt. Solange das
Lateinische die Gelehrtensprache war - vierte nachatlantische
Epoche. Und wir denken ja im öffentlichen Leben durchaus
auch noch so, wie in der vierten nachatlantischen Epoche
gedacht worden ist. Wir sind sozusagen für die fünfte
nachatlantische Epoche, für die Entwickelung der
Bewußtseinsseele noch gar nicht zur vollen Menschlichkeit
gekommen. Und deshalb sehen die Menschen der Gegenwart noch
immer die Sache so, daß ihr Erdenleben zwischen den beiden
Toren, dem Tor der Geburt und dem Tor des Todes, eingeschlossen
ist.
Es
ist dieses Bewußtsein schon in der Entwickelung begriffen,
es kommt nur bei den meisten Menschen noch nicht heraus; es
kommt nur heraus bei einzelnen, besonders dafür
Veranlagten. Ich habe eine Anzahl von so veranlagten Menschen
in meinem Leben kennengelernt, aber man beachtet sie für
gewöhnlich nicht. Es ist das Bewußtsein, das der
Mensch in der fünften nachatlantischen Zeit entwickelt so,
daß es gar nicht völlig hinreicht für das Leben
zwischen der Geburt und dem Tode, sondern so, daß der Tod
eigentlich immer hereinspielt in das Erdenleben. Dem Menschen
wird bewußt werden, daß man eigentlich jeden Tag ein
bißchen stirbt, daß eigentlich fortwährend das
Sterben im Menschen anfängt, daß der Tod
fortwährend da ist. Einzelne Menschen gibt es, die
entweder den Tod stark fürchten, indem sie ihn als zehrend
an ihrer Erdenmenschlichkeit empfinden; aber ich habe auch
solche Menschen kennengelernt, die den Tod liebten, weil er sie
immer begleitet, und die eigentlich immer nach ihm
verlangten.
Das
ist etwas, was in der fünften nachatlantischen Epoche
immer mehr und mehr heraufkommen wird: das Bewußtsein, den
Tod neben sich hergehen zu sehen. Ich will es noch konkreter
beschreiben. Der Mensch wird jenen intimen Feuerprozeß,
der mit der Entwickelung der Bewußtseinsseele
zusammenhängt, an sich wahrnehmen. Insbesondere wird der
Mensch in solchen Momenten, wo er aus dem Schlafbewußtsein
heraustritt und in das Wachbewußtsein tritt, dieses
Wachbewußtsein wie eine Art Feuerprozeß in sich
erleben, der ihn verzehrt. Denn die Bewußtseinsseele ist
schon ein Hochgeistiges; das Geistige aber verzehrt immer das
Materielle. Und die Art und Weise, wie die
Bewußtseinsseele das Materielle und das Ätherische im
Menschen verzehrt, ist eine Art intimer Feuerprozeß, ein
Verwandlungsprozeß. Das wird der Mensch im Verlauf dieser
fünften nachatlantischen Epoche immer mehr und mehr in
sich wahrnehmen. Nur dürfen Sie sich dieses Feuer nicht so
vorstellen wie eine brennende Kerzenflamme; so physisch
muß man sich das nicht vorstellen. Sondern der Mensch wird
es sozusagen in seiner Seele moralisch sich konstituieren
fühlen, dieses Neben-ihm-Stehen des Todes.
Bei
den meisten Menschen ist es ja heute so: Wenn sie sehen, wie
gute Vorsätze oder starke Absichten, die sie haben, in dem
nächsten Augenblick, in der nächsten Stunde, dem
nächsten Tage, dem nächsten Monat sich
verflüchtigen, so nimmt man das ja bei der herrschenden
materiellen Weltanschauung als etwas hin, was eben einfach
geschieht. Das wird man aber immer mehr anders fühlen
lernen. Man wird fühlen lernen, wie eine gute Absicht, zu
deren Erfüllung man zu schwach war, am Leben zehrt, den
Menschen vermindert in seinem moralischen Gewicht, man wird
fühlen lernen, wie er dadurch moralisch leichter,
unbedeutender wird im Weltenall. Heute empfindet man das nur
als eine Schwäche der Seele, nicht aber als etwas im
Weltenall Fortwirkendes. Das wird man aber in der Zukunft
empfinden. Ebenso wird der Mensch gewisse intellektuelle
Tätigkeiten immer mehr als an ihm zehrend empfinden, wie
durch ein seelisches Feuer zehrend. Es sind ja diese
Erscheinungen durchaus heute schon gegeben, auch in großem
Maßstab, aber sie sind bisher nicht in dieser Weise
empfunden worden.
Es
gibt eine Art, sich in die geistige Welt Stufe für Stufe
hineinzufinden, zum Beispiel indem man das berücksichtigt,
was in dem Buch «Wie erlangt man Erkenntnisse der
höheren Welten?» angegeben ist. Dadurch kommt man in
eine Harmonie hinein zwischen Geist, Seele und Leib. Aber so,
wie die meisten Menschen heute das geistige Leben betreiben,
ohne diese Übungen, namentlich auch, wie in einzelnen
Konfessionen das religiöse Leben betrieben wird, da wird
dieses religiöse Leben in dem Menschen so wirksam,
daß es ihn an moralischem Gewicht vermindert, leichter
macht.
Das
sind Dinge, die immer mehr im Bewußtsein wahrgenommen
werden. Es ist schon so, daß der Mensch in dieser
fünften nachatlantischen Epoche sich sehr ändern
wird. Denn es ist eine bedeutende Änderung, wenn man durch
das, was man seelisch ist, in seiner ganzen Menschlichkeit sich
gekräftigt oder vermindert fühlt, wenn man das
Schicksal nicht bloß als eine Sache der Verhältnisse
fühlt, die äußerlich um einen herum sind und auf
einen wirken, sondern wenn man das Schicksal als etwas
fühlt, das einen moralisch leichter oder schwerer
macht.
Sehen Sie, das ist das Bewußtsein, das sich in den
Menschen vorbereitet, das man auch äußerlich,
empirisch sich vorbereiten sehen kann. Es beginnt heute die
Zeit, wo die Priesterschaft auf diese Dinge hinzuschauen hat,
wenn die Gläubigen vor ihr stehen. Denn da handelt es sich
nun darum, das, was da heraufzieht in das Bewußtsein der
Menschen - was jetzt noch nicht voll bewußt ist, aber in
allerlei Unruhe, Nervosität, disharmonischen
Empfindungsgehalten sich zeigt -, dies so zu behandeln,
daß der Mensch Trost hat, Stärkung hat.
Es
wird immer weniger möglich sein, von seiten der
Priesterschaft sich nur allgemeine Ideen zu bilden, nach denen
man die einzelnen Menschen behandelt. In gewissem Sinn - Sie
nehmen mir das nicht übel - war und ist ja auch heute noch
die Schablone in vieler Beziehung das Maßgebende. Man kann
ja wirklich hören, wenn man bei einem Menschen
nachfrägt, der irgendwie an Wahnideen leidet und der bei
einem Pfarrer Zuflucht gesucht hat, was der Pfarrer mit ihm
gemacht hat. Nun, da konnte man hören, daß der
Pfarrer versuchte, bei dem Menschen das
Sündenbewußtsein zu erwecken. Und auch in einem
zweiten Fall konnte man hören, daß der Pfarrer
wiederum versuchte, das Sündenbewußtsein zu erwecken.
So geht die Schablone durch alles hindurch.
Als
ich einmal an einem Tage drei Begräbnisse anhörte,
ist mir aufgefallen, daß von demselben Pfarrer jedes
Begräbnis mit demselben Satz begonnen wurde: «So hoch
der Himmel über der Erde ist, so viel sind meine Gedanken
höher als eure Gedanken.» Immer war da diese
Schablone, die noch verhältnismäßig berechtigt
war in der vierten nachatlantischen Epoche. Das hat sich, mit
anderem, das ich erwähnt habe, herübererstreckt auch
in die fünfte Epoche und herrscht noch bei uns,
während gerade in unserer Kulturepoche in alldem eine
feinere Beobachtung und eine Umwandlung eintreten muß.
Damit muß heute die Priesterschaft beginnen. Die
Priesterschaft muß damit beginnen, wieder den Seelenblick
hinüberlenken zu können in das Herz des anderen
Menschen. Das können ja heute die wenigsten Menschen. Der
Mensch bleibt dem anderen Menschen heute furchtbar unbekannt.
Sehen Sie, wenn man mit einer gewissen Ehrfurcht - und ohne
Ehrfurcht geht ja das Lesen der Apokalypse nicht -, wenn man
mit Ehrfurcht in der Apokalypse die Stelle von den weißen
Kleidern liest (Apk. 3, 4-5), mit denen diejenigen angetan
werden müssen, die die Aufgabe der fünften
Kulturepoche erfüllt haben, dann bekommt man den Eindruck:
Hier handelt es sich darum, tief in diese besondere
Bewußtseinsart des Menschen durch den Priesterblick
hineinzuschauen, den Menschen, wie er nun im fünften
nachatlantischen Zeitraum vor ihn hintritt, sozusagen
kennenzulernen. Das ist die Mahnung: den Menschen
kennenzulernen, nicht an den Kleidern, die er trägt, nicht
durch das, was er in der äußeren Welt darstellt,
sondern ihn an seinen Seelenkleidern kennenzulernen. Durch
diesen Brief an die Gemeinde von Sardes spricht der
Apokalyptiker diese Mahnung gerade in unsere Gegenwart
hinein.
In
unserer Gegenwart muß der Priester von allem
Äußeren, in das der Mensch gestellt ist, durchdringen
in seine Seele hinein. Der Priester muß in gewissem Sinne
anfangen, den Menschen so anzusehen, wie ich es vorgestern
charakterisiert habe, daß man den Menschen ansehen
muß, wenn man auf sein Karma kommen will. Ich habe gesagt:
Wenn man auf das Karma des Menschen kommen will, darf man ihn
nicht auf seinen Beruf, nicht auf seine sozialen
Verhältnisse und nicht auf sein Können oder
Nichtkönnen ansehen, sondern man muß tief in seine
Seele hineingehen, in die Eigenschaften, in die
Fähigkeiten, die in jedem Beruf im Grunde genommen zum
Ausdruck kommen können. Denn man muß ja hinschauen
auf dasjenige, was der Mensch im vorigen Erdenleben war. Nun,
soweit braucht ja der Priester nicht zu gehen. Aber anfangen
muß der Priester damit, alles Äußerliche zu
durchschauen und auf das Innerliche zu sehen, das rein
Menschliche, das, wodurch der Mensch jedesmal innerlich eben
Mensch, individuell gearteter Mensch ist.
Es
ist schon so, wenn wir uns bis zu diesem Sendschreiben an die
Gemeinde von Sardes in dem Buch der Apokalypse herauflesen,
dann fühlen wir das, was da steht, wie eine unmittelbare
Aufforderung an die Gegenwart. Und wir können dann beim
weiteren Lesen schon einen noch tieferen Eindruck
empfangen.
Denken Sie nur einmal über das folgende nach. Denken Sie,
die fünfte nachatlantische Epoche geht vorüber.
Während dieser Epoche verändert der Mensch sein
Bewußtsein so, daß er das Arbeiten, das Wirken, das
Werk des Todes an sich durchschaut. Er wird es durchschauen
lernen, aber er wird es nicht so durchschauen, daß ihm in
jedem Augenblick sein Alter, das er erreichen kann, vor der
Seele steht. Sehen wird er das Arbeiten des Todes an sich. Er
wird den Tod fortwährend als Begleiter um sich haben. Um
sich haben wird er ihn natürlich, aber was neu geschaffen
werden muß auf den verschiedenen Lebensgebieten, das ist,
daß der Mensch einen seelischen Gehalt wird haben
müssen, der ihm dieses Den-Tod-neben-sich-stehen-Haben als
etwas Naturgemäßes erscheinen läßt. In sich
die Kräfte ewigen Seelenwachens erweckt zu haben, das
bedeutet: den Tod neben sich als einen guten Freund immerfort
als Begleiter haben zu können.
Wenn Sie hinausschauen in die Umgebung, so sehen Sie sie heute
noch ganz im Lichte der vierten nachatlantischen Epoche. Sie
sehen im Grunde genommen Leben, das den Tod in sich trägt,
in jeder Pflanze, in jedem Stein, aber Sie sehen den Tod nicht,
weil Sie ihn noch nicht in sich sehen. Die Menschen werden aber
anfangen, den Tod immer zu sehen. So wird man zu den Menschen
der Gegenwart immer mehr sprechen müssen, denn wenn man
mehr und mehr den Tod sieht, verwandelt sich ja das ganze
Schauen des Menschen.
Ja,
den Tod sehen, heißt mancherlei zu sehen, das sich heute
hinter den Erscheinungen ganz und gar verbirgt. Wir sehen in
einem gewissen Sinn die Natur heute sehr stabil, weil wir in ge
- wisse feine Intimigehen durch das Land und sehen zum Beispiel
Tafeln, auf denen steht: In diesem Ort ist Maul- und
Klauenseuche. - In Wirklichkeit ist über einem solchen Ort
etwas im Intimeren geschehen, was so gesehen werden kann,
daß es sich vergleichen läßt mit demjenigen, was
das sturmbewegte Meer oder ein Vulkanausbruch darstellt. Und so
wird das sein, was in der sechsten nachatlantischen Epoche an
den Menschen herantritt.
Weil der Mensch noch nicht den Tod schaut, sieht er heute nur,
wenn zum Beispiel der Vesuv speit oder wenn mächtige
Erdbeben durch den Seismographen wahrgenommen werden, aber jene
Spannung im Ätherischen, die sich zum Beispiel dann
auslebt, wenn in irgendeiner Gegend ein bedeutender Genius lebt
oder geboren wird, sieht der heutige Mensch nicht. Ebensowenig
sieht der Mensch jenes gewaltige Geisterwalten und
Geisterweben, für das ja die Sterne und ihre
Konfigurationen nur der äußere Ausdruck sind.
Das
alles in einem gewissen Sinne zu sehen, steht dem Menschen in
der sechsten nachatlantischen Epoche bevor. Die Sonne, wie sie
jetzt ist, wird vom Himmel heruntergefallen sein, die Sterne
werden vom Himmel heruntergefallen sein. Wo jetzt die Sterne in
ihrer materiellen Abstraktheit erglänzen, wird man
Geisteswalten und Geistesweben schauen. So wird sich im Laufe
der fünften nachatlantischen Epoche die Selbstanschauung
des Menschen sehr ändern und im Laufe der sechsten Epoche
wird sich die ganze Welt um den Menschen herum ändern.
Aber glauben Sie nicht, daß zum Beispiel der Initiierte
die Welt geradeso sieht wie der Nicht-Initiierte. Und so ist es
auch mit den aufeinanderfolgenden Bewußtseinsstufen. Der
Mensch in den aufeinanderfolgenden Bewußtseinsstufen sieht
die Welt nicht in gleicher Weise.
Daß wir als Menschen in einem solchen
Umwandlungsprozeß leben, in einem Prozeß der
menschlichen Umwandlung und der Umwandlung des Weltbildes, das
wird in der Apokalypse unter anderem dadurch angedeutet,
daß in den ersten vier Briefen
verhältnismäßige Gleichheit herrscht. Der erste
Brief wird entsiegelt: ein weißes Pferd erscheint, ein
Pferd. Der zweite Brief wird entsiegelt: ein rotes Pferd
erscheint, wieder ein Pferd. Der dritte Brief wird entsiegelt:
ein schwarzes Pferd erscheint, wiederum ein Pferd. Der vierte
Brief wird entsiegelt: es erscheint ein falbes Pferd, aber eben
ein Pferd (Apk. 6. Kapitel).
Der
fünfte Brief wird entsiegelt: es erscheint nicht mehr ein
Pferd; es ist nicht mehr vom Pferd die Rede. Es wird das, um
was es sich handelt, ganz anders angedeutet. Wenn wir
fortschreiten im Lesen der Briefe, finden wir, wie in dieser
Weise hingedeutet wird auf eine grundbedeutsame Verwandlung,
die gerade während unserer Zeitepoche eintritt.
Und
man kann nicht anders als sagen: Wir müssen uns schon
vorbereiten, die neue, verwandelte Gemeinde von Sardes zu
werden. Diese neue, verwandelte Gemeinde von Sardes, die wird
Verständnis dafür haben müssen, daß es ja
schließlich ein Triviales ist, Pflanzen, Tiere, Steine zu
kennen, und daß man das alles erst richtig kennt, wenn man
in jedem Stein, in jeder Pflanze die Sterne wirksam findet.
Auch geistig müssen die Sterne herunterfallen vom Himmel.
Man kann auch das schon wahrnehmen.
Ich
möchte dafür nur ein besonderes Beispiel
anführen. Solche Dinge werden ja in ihrer
äußeren Konfiguration von den Menschen genommen, aber
man sieht nicht viel hin auf die Art, wie so etwas in der
ganzen geistigen Entwickelung der Menschheit drinnensteht.
Jeder kann nur etwas tun auf seinem Platz, auf dem Platz, auf
dem er steht. Bevor ich auf die letzte Reise nach England
gefahren bin, ergab sich hier folgendes. Sie wissen ja
vielleicht, daß ich, wenn ich in Dornach bin, den
Arbeitern dieses Baues jede Woche während der Arbeitszeit
eine oder zwei Stunden gebe, in denen ich ihnen von
naturwissenschaftlichen und von geisteswissenschaftlichen
Dingen spreche. Weil das unter der Arbeiterschaft sehr gerne
gesehen wird, mache ich das so, daß ich mir von den
Arbeitern das Thema geben lasse. Die Arbeiter haben es gerne,
wenn sie das Thema selbst geben können, und sie begehren
von mir auch solche Dinge zu wissen, wie sie im heutigen
Geistesleben möglich sind. Das gehört schon zu dem,
wofür auch die Priester volles Verständnis haben
müssen.
Bevor ich die englische Reise machte, da kam ich in die Stunde,
und ein Arbeiter hatte die Frage präpariert: Ja, woher
kommt es eigentlich, daß manche Pflanzen duften und andere
nicht? Woher kommt der Duft der Blumen? - Ja, soweit sind nun
diese Arbeiter erzogen durch die Vorträge, die ja schon
seit langem stattfinden, schon seit Jahren, daß sie
natürlich nicht vorlieb nehmen damit, daß man ihnen
irgendeine chemische Erklärung gibt und ihnen etwa sagt:
das ist dieser oder jener Stoff, der diesen oder jenen Duft
verbreitet - Sie kennen ja die Art, wie unsere
naturwissenschaftlichen Erklärungen meistens sind: die
Armut kommt von der pauvrete -, sondern die Arbeiter verlangen
nach wirklichen Erklärungen.
Nun, sehen Sie, da mußte ich ihnen das folgende sagen -
ich will hier nur kurz wiederholen, was ich eine Stunde lang
auseinandergesetzt habe -: Zunächst weist uns das, was
duftet, auf unsere Sinnesorgane hin; wir nehmen den Duft durch
unser Geruchsorgan wahr. Aber fragen wir uns einmal, ob wir
unser Geruchsorgan so ungeheuer fein ausgearbeitet haben,
daß wir es bis zum Polizeihund bringen können.
Daß das nicht gut möglich ist, werden Sie wohl
zugeben müssen. Im Gegenteil, Sie werden zugeben
müssen, daß der Mensch ein grobes Geruchsorgan hat,
nicht ein feines, und daß man, wenn man die Reihe in der
Natur heruntergeht, auf verfeinerte Geruchsorgane trifft.
Nehmen Sie zum Beispiel den Hund, der so feine Geruchsorgane
hat, daß er es zum Polizeihund bringen kann. Wenn Sie den
Hund betrachten, so werden Sie sehen, daß seine Stirne
zurückgeht, sie folgt den sich fortsetzenden
Geruchsnerven, die hineintragen in das Wesen des Hundes den
Geruch. Bei uns Menschen ist das aufgeplustert zur Stirne.
Unser Intelligenzapparat ist ein umgewandeltes Geruchsorgan,
besonders das Apperzeptionsvermögen. Schon daraus geht
hervor: Wenn wir zu niederen Wesen heruntersteigen, kommen wir
zu feineren Geruchsorganen.
Nun
lehrt die Geisteswissenschaft: Eine große Anzahl von
Pflanzen sind nichts weiter in ihrer Blüte und in ihrer
Geruchsentfaltung als Geruchsorgane, richtige vegetabilische
Geruchssorgane von ungeheurer Feinheit. Und was riechen diese?
Sie riechen den Weltgeruch, der immer vorhanden ist. Und der
Weltgeruch, der von der Venus ausgeht, ist ein anderer als der,
der vom Mars oder vom Saturn ausgeht. Es ist zum Beispsiel so,
daß Veilchengerüche das Geruchsecho desjenigen sind,
was das Veilchen als Weltgeruch wahrnimmt. Solche
wohlriechenden Pflanzen nehmen aus dem Weltgeruch dasjenige
wahr, was von Venus, Merkur oder Mars kommt. Der Stinkasant,
Ferula asa-foetida, nimmt den Geruch vom Saturn wahr und gibt
ihn wieder.
Da
muß man den Leuten erklären, weil sie es verlangen,
wie gewissermaßen die Sterne herunterfallen. Denn was sind
schließlich die Wesen der Welt anderes als das, was die
Sterne heruntergeben. Wenn man der Realität nach über
diese Dinge spricht, so muß man sagen: Jetzt fallen ja
wirklich schon die Sterne herunter, denn sie sind in den
Pflanzen drinnen. Nicht nur der Geruch ist in ihnen, sondern
die Pflanzen sind richtige Geruchsorgane.
Nun
kam ich heute zur ersten Stunde wieder zu den Arbeitern und
ließ mir die Fragen geben, die sie beantwortet haben
wollten. Da haben sie die Frage gestellt: Wenn nun das in der
letzten Stunde über die Gerüche Gesagte richtig ist
und die Pflanzen feine Geruchsorgane sind, woher kommen dann
aber die Farben der Pflanzen?
Nun
mußte ich die Erklärung abgeben, daß allerdings
die Düfte der Pflanzen von den Planeten kommen, aber die
Farben der Pflanzen von der Kraft der Sonne. Ich setzte das
weiter auseinander an Beispielen, aus denen das ersehen werden
kann. Da war aber einer unzufrieden und sagte: Da haben Sie
noch übersehen, warum auch die Steine Farben haben. Ich
verstehe schon - so sagte er -, warum die Pflanzen Farben
haben, und daß eine Pflanze, wenn sie im Keller
wächst, wo die Sonne nicht hinkommt, zwar Form und Duft
hat, aber weil die Sonne nicht die Kellermauern durchdringt,
die Pflanzen fahl bleiben, sogar bis zur Farblosigkeit. Wie ist
es aber mit den Steinen?
Jetzt mußte ich auseinandersetzen: Es gibt einen Tageslauf
der Sonne, eine Umdrehung der Erde in 24 Stunden, einen
Jahreslauf, der die Jahreszeiten bewirkt, der die Sonne
hinaufgehen läßt bis zum Zenit und heruntergehen
läßt. Es gibt aber noch etwas anderes. Jetzt
mußte ich das platonische Weltenjahr klarmachen, ich
mußte erklären, daß die Sonne ihren
Frühlingsaufgangspunkt den sie jetzt in den Fischen hat -
früher im Widder, noch früher im Stier, in den
Zwillingen hatte und so weiter, und daß sie im Verlaufe
von 25 920 Jahren einmal mit dieser Konstellation rund herum
durch den ganzen Tierkreis geht, daß es also einen
Tageslauf, einen Jahreslauf und einen Weltenjahreslauf der
Sonne gibt. Und während der Jahreslauf der Sonne den
Pflanzen ihre Farben gibt, brauchen die Steine, um ihre Farben
zu bekommen, den Weltenjahreslauf der Sonne. In den Farben der
Steine, im Grün des Smaragd, im Weingelb des Topas, im Rot
des Korund, da lebt die Kraft, die sich entwickelt durch den
Umgang der Sonne durch das platonische Weltenjahr.
Sehen Sie, wenn man da anfängt, aus dem Spirituellen
heraus über die Welt zu sprechen, dann fragen die Leute
auch über das Irdische so, daß sie nicht mehr
zufrieden sind, wenn man ihnen das Irdische mit den
Trivialitäten unserer Laboratorien und Seziersäle
erklärt. Sie wollen schon richtig erkennen und fühlen
sich dann sehr zufrieden, die Sache auf «Sardessche»
Weise zu erkennen, indem man die Sterne und ihre Wirksamkeit zu
Hilfe nimmt. Was tut man da schließlich anderes, als es
der Schreiber der Apokalypse tut: man stellt Sardes hinein in
die Gegenwart.
Sehen Sie, es ist das nur ein Beispiel. Aber es muß eben
damit begonnen werden, dieses Sternenempfinden, diese
SternenwesenEmpfindung hereinzutragen in die Gegenwart. Es
muß damit begonnen werden, daß die Menschen wieder
einsehen: Der Christus ist ein Sonnenwesen. - Das wird aber am
allermeisten bekämpft.
Wenn ich Ihnen solche Dinge sage, namentlich wenn ich Ihnen
sage, wie diese moderne fünfte nachatlantische Epoche
gewissermaßen das auferweckte Sardes sein muß, wie
wir es kurz, prägnant, großartig charakterisiert
finden in der fünften Gemeinde und im fünften Siegel,
das nun entsiegelt werden muß, wenn ich Ihnen das sage,
werden Sie fühlen, wir haben heute die Aufgabe, dieses
besondere Verständnis der Apokalypse zu entfalten: Die
Apokalypse verstehen zu können als Aufgabe, die
täglich an unser Herz herandringt. Es nützt heute
nichts, die Apokalypse bloß zu interpretieren. Es ist
notwendig, daß wir die Apokalypse in allem tun,
sonst können wir es überhaupt lassen. Das bloße
Interpretierenwollen hat nicht viel Wert.
So
habe ich Ihnen das zweite anzudeuten versucht, was zum Lesen
der Apokalypse gehört. Gestern versuchte ich ja, das
Formale anzugeben, heute versuchte ich Ihnen zu zeigen, wie zum
Lesen der Apokalypse das Dabeisein mit dem Wollen gehört.
Und das ist auch natürlich, denn die Apokalypsen sind
immer entstanden durch Inspirationen des Willens. Und hier
berühren wir einen wirklichen, einen lebensvollen
apokalyptischen Punkt.
Es
gibt heute schon Leute, die in gewisser Beziehung apokalyptisch
erzogen werden, aber sie werden apokalyptisch so erzogen,
daß sie eine Art und Weise der Willenserziehung erhalten,
die spezifisch auf die römisch-katholische Kirche
hinorientiert ist: das sind die Jesuiten. In der
Jesuitenerziehung, namentlich in den Jesuitenexerzitien, liegt
etwas stark Apokalyptisches. Die Jesuitenexerzitien enthalten
eine Schulung des Willens, wie sie immer dem Schauen des
Apokalyptischen zugrunde liegt.
Die
Willens erziehung ist also dasjenige, was vor allen Dingen ins
Auge gefaßt werden muß von demjenigen, der es heute
mit einer wirklichen Priesterschaft im Sinne der christlichen
Erneuerung ernst nimmt. Er muß die Apokalypse verstehen,
damit er in ihr sehen kann den richtigen Impuls für den
Willen, während in der Tat ein sehr einseitiger Impuls
für den Willen gegeben worden ist durch Ignatius von
Loyola, zwar in großartiger Weise, aber in
außerordentlich einseitiger Weise. Heute ist das schon
ahrimanisch verhärtet, aber gerade bei der Betrachtung des
Ignatius von Loyola zeigt sich, wie falsch wir die Welt
anschauen, wenn wir sie nicht geisteswissenschaftlich erkennen.
Die Leute führen die heutige Jesuitenentwickelung noch
immer auf Ignatius von Loyola zurück. Das ist aber nicht
richtig. Ignatius von Loyola war längst wieder da in einer
neuen Verkörperung und hat sich damit natürlich ganz
herausgelöst aus der früheren Strömung. Er hat
wieder gelebt als Emanuel Swedenborg, und die
Jesuitenentwickelung ist seit jener Zeit völlig ins
Ahrimanische hineingesegelt; sie knüpft nicht mehr an
Ignatius an, sondem sie ist heute in ahrimanischem Sinne
wirksam. Sie haben da, ich möchte sagen, das
Schatten-Gegenbild dessen, was Sie selber sich anerziehen
müssen, indem Sie, wie ich gesagt habe, in Ihr Ich das
Apokalyptische aufnehmen, so daß Ihr Ich zur Summe von
Wirkenskräften wird, die selber apokalyptisch sind.
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