SECHZEHNTER
VORTRAG
Dornach, 20. September 1924
Meine lieben Freunde! Jetzt möchte ich zuerst auf etwas
zurückkommen, um bei unserer Betrachtung dann davon
auszugehen. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, wie in der Tat,
wenn man es richtig betrachtet, das Merkwürdige sich
herausstellt, daß in den unterbewußten
Sehnsüchten der Menschenseele heute wirklich ein starkes
Bedürfnis nach Spiritualität lebt, und daß
dasjenige, was auf der Oberfläche verläuft, was
äußerlich auf dem physischen Plane erlebt wird, im
Grunde etwas ganz anderes ist als das, was in Wahrheit in den
Seelen der heutigen Menschen vorgeht. Nun gibt es dafür
gerade heute, ich möchte sagen, eine verblüffende
Tatsache. Ich habe vor einigen Tagen erwähnt, wie
merkwürdig sich nach und nach der Inhalt meiner
Arbeitervorträge gestaltet durch die Fragen, die von den
Arbeitern gestellt werden, und wie da in der Tat etwas gesehen
werden kann von den Sehnsüchten, die sich entwickeln. Und
ich habe darauf aufmerksam gemacht, daß man heute aus dem
Geist der Apokalypse heraus zu den Leuten sprechen kann, wenn
man nur den entsprechenden Ton findet. Wenn man nicht gleich
mit der Apokalypse selbst kommt, so kann aus dem Geiste der
Apokalypse heraus gesprochen werden wie unter uns.
Nun
hat sich heute die verblüffende Sache ereignet, daß
ich für die heutige Betrachtung bei etwas angekommen bin,
was ich Euch zu sagen habe, was sich aus dem ganzen
Zusammenhang ergibt. Und heute morgen, als ich meinen
Arbeitervortrag hielt, wo dies ja schon vollständig
feststand, was wir jetzt zu betrachten haben, wurde von den
Arbeitern eine Frage gestellt, bei der es notwendig wurde,
naturwissenschaftliche Dinge vorzubringen, die ich heute hier
vor Ihnen vorzubringen vorhatte. Da sehen Sie, wie
unterirdische Wirkungen da sind, Sie sehen, wie das, was hier
real-spirituell geschieht, indem diese Vorträge gehalten
werden, dort Sehnsüchte hervorruft, die sonst nicht da
wären. Es wäre nie dazu gekommen, den heutigen
Vortrag dort so zu halten, wenn nicht hier über die
Apokalypse gesprochen würde. Und dennoch ist der Vortrag
dort gehalten worden auf eine Frage hin, die gestellt worden
ist, die ich aber äußerlich nicht kannte. Daran
möchte ich zeigen, wie in der Tat unsere Zeit ergriffen
wird von einem spirituellen Leben, das vielfach nur in den
Unterbewußtseinen vorhanden ist und das vor allen Dingen
den Priester angeht, der suchen muß, inwiefern aus den
Seelen die Geneigtheit herauskommt, auf Spirituelles
einzugehen.
Nun
werden wir hier die Betrachtungen so anzustellen haben,
daß es unter dem Geiste der Apokalypse geschieht. Sie sind
unter den Umständen hier heute das Gegebene, aber heute
morgen mußte ich von ganz anderen Gesichtspunkten aus auf
eine Frage hin einiges über dieselbe Sache andeuten.
Solche Dinge muß man ganz ernst nehmen, sie sind
bedeutsam. Sehen Sie, wir müssen uns nämlich fragen,
meine lieben Freunde, wie noch intimer, ich möchte sagen,
die Terminologie des Apokalyptikers ist. Auf der Grundlage
desjenigen, was ich schon gesagt habe, und wenn Sie alles
zusammennehmen, was gesagt worden ist, werden Sie verstehen,
daß der Apokalyptiker, wenn er davon spricht, wie der
Mensch in der ganzen Welt drinnensteht, im Grunde genommen eine
Einheit vor sich hat von Sternenwelt und Erdenwelt, daß er
das menschlich Wesenhafte ebenso an die Sternenwelt
anknüpft wie an die Erdenwelt. Nun, sehen Sie, handelt es
sich darum, daß wir auch auf das ganz Reale hinweisen
müssen, was der Apokalyptiker meint, wenn er von Tieren
spricht, von dem siebenköpfigen und dem zweihörnigen
Tiere. Wir haben bis jetzt sozusagen rein auf dasjenige
hingewiesen, was innerlich menschlich erlebbar ist. Aber Sie
werden überall finden: Wo der Apokalyptiker so spricht,
daß er von den Ruhesternen, von den Fixsternen spricht, da
spricht er von dem göttlichen Geist, wie man so das ganze
Mittelalter hindurch noch gesprochen hat. Wo er von den
Wandelsternen, von den Planeten spricht, da spricht er von
engelischen Intelligenzen, von Intelligenzen, die
Engelcharakter, hierarchischen Charakter tragen. Wenn er aber
von Tieren spricht, meint er auch etwas so Konkretes. Er
läßt den Menschen teilnehmen mit Bezug auf seine
Wesenheit sowohl an dem Kristallhimmel wie am Fixstern- und
Planetenhimmel, aber auch an demjenigen, dem in seiner ganzen
Entwickelung die Tierheit zugrundeliegt, diese fortwährend
in der Apokalypse eine gewisse Rolle spielenden Tiere. Was sind
denn diese nun in der äußeren physischen
Realität der Welt?
Überall, wo der Apokalyptiker vom Tiere redet, redet er
eigentlich von der Kraft und Wirksamkeit von Kometen. Und erst,
wenn Sie nun auch noch diese Terminologie kennen, wird Ihnen
manches Licht aufgehen über das, was der Apokalyptiker
schon gewußt hat über die Natur des Kometarischen,
was dann aber vollständig vergraben worden ist. Deshalb
wollen wir im Zusammenhang mit der Apokalypse einmal etwas
über die Natur des Kometarischen ins Auge fassen. Ich
möchte Ihnen das so darstellen: Sehen Sie, wenn man
einfach das kopernikanische Weltsystem nimmt, so wie es nun
einmal heute in der Schule behandelt wird (es wird an die Tafel
gezeichnet): Sonne, Merkur, Venus, Erde, Mars, dann Jupiter,
Saturn, und dazu kann man noch Uranus und Neptun zeichnen, dann
findet man eine soweit berechenbare Regelmäßigkeit,
daß man - wenn man nicht gerade arge Fehler macht in der
Berechnung und wenn man auch die Dinge in Betracht zieht, die
immer als Korrektur eingefügt worden sind - nur das
Fernrohr dahin zu richten braucht, wo aus der Berechnung sich
der Punkt ergibt, und findet den Stern dort im Fernrohr. Das
sind berechenbare Dinge. Nun aber sind ja in diesem
Planetensystem darinnen die verschiedenen Kometenbahnen. Diese
Bahnen lassen sich für viele Kometen auch berechnen und
diese Berechnungen zeigen ja ganz merkwürdige Ergebnisse,
solche, die, ich möchte sagen, einen eigentlich außer
Rand und Band bringen könnten, wenn man sie einfach so
nimmt, wie sie aus der heutigen astronomischen Berechnung
folgen. Ich will nur von einem ausgehen.
Es
war im Jahr 1773, da wurde in Paris bekanntgemacht, Lalande,
der berühmte Astronom, würde in der Akademie einen
Vortrag halten über Kometen. Es verbreitete sich das
Gerücht, er würde beweisen, daß noch im Jahr
1773 ein Zusammenstoß stattfinden würde zwischen
einem Kometen und der Erde; wenn man die Bahn des Kometen
berechne, so komme die Kometenbahn mit der Erdbahn zur Kreuzung
und es müsse ein Zusammenstoß erfolgen. - Sie
müssen sich nur einmal die Stimmung der Menschen in der
damaligen Zeit vorstellen. Durch das Gerücht brach in
Paris eine furchtbare Panik aus, zumal über die Nachricht,
daß die Polizei, die ja immer auf ihrem Posten ist, gar
nichts anderes habe tun können, als diesen Vortrag zu
verbieten, da es ein gefährlicher Vortrag sei. Unter dem
Eindruck dieses Gerüchtes gab es Fehl- und
Frühgeburten in großer Menge, Todesfälle bei
Schwerkranken, und katholische Priester hatten durch Erteilen
von Absolutionen riesige Einnahmen, weil die Leute alle zur
Beichte liefen und die Sakramente haben wollten, bevor die Welt
untergeht. Dadurch, daß der Vortrag gar nicht
stattgefunden hat, ist nicht gleich herausgekommen, was Lalande
eigentlich in dem Vortrag hatte sagen wollen. Nun, die
Berechnung von Lalande stimmte soweit. Es konnte die Berechnung
gar nichts anderes ergeben, als daß ein bestimmter Komet
die Erdbahn kreuzen würde, und wenn er mit der Erde
zusammenstoßen würde, durch den Zusammenstoß
ganz gewiß die Meeresmassen vom Äquator aus mit
riesigen Überschwemmungen nach den zwischen Nord- und
Südpol liegenden Ländermassen fließen
müßten. Es ist das Furchtbare zwar nicht geschehen,
aber die Berechnung hat doch gestimmt.
Was
da eigentlich zugrundeliegt, meine lieben Freunde, das kann
sich aufklären, wenn wir die Sache bei einem anderen
Kometen betrachten, nämlich bei dem berühmten
Bielaschen Kometen. Mit Recht beobachtete man 1832 mit
großer Aufmerksamkeit die Bahn des Bielaschen Kometen und
alles, was sich mathematisch aus dessen Bahn prophezeien
ließ. Und das damalige Erscheinen dieses Kometen
bewahrheitete auch alle Berechnungen. Der Komet kam so nahe an
die Erde heran, daß man sich sagte: Er kommt jedesmal
näher an die Erde heran, das wird einmal gefährlich
werden. - Und da der Bielasche Komet etwa alle sechs bis sieben
Jahre so erscheint, daß er in die Nähe der Erdbahn
kommt, wurde insbesondere die Erscheinung in den vierziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts mit riesiger Aufmerksamkeit
verfolgt, denn da war der Komet nach der Berechnung bereits so
nahe an die Erdbahn herangekommen, daß er dreizehnmal
weniger als der Mond von der Erdbahn entfernt war. Also schon
eine recht üble Sache. Als der Komet nun fortfuhr, der
Erdbahn immer näher zu kommen, fiel den astronomischen
Beobachtern auf, daß er immer lichtschwächer wurde,
je näher er kam. Als man ihn 1846 wieder beobachten
konnte, stellte sich heraus, daß der Komet, als er in die
gefährliche Erdennähe kam, nicht nur
lichtschwächer war, sondern es waren zwei da; er hatte
sich gespalten, er war auseinandergekommen. Die sechziger Jahre
waren ungünstig für die Beobachtung, und nun war man
erst recht neugierig auf die nächste Erscheinung des
Kometen, die 1872 kommen sollte. Denn wenn die Berechnung so
klappte, wie es bei Lalande für den Kometen von 1773
geklappt hatte, so mußte eigentlich dazumal das
Furchtbarste mit der Erde vorgehen. Ich war damals noch ein
kleiner Bub, 1872, aber ich erinnere mich noch sehr genau, wie
überall in der Gegend, wo ich war, aber
selbstverständlich auch in anderen Gegenden,
Broschüren vertrieben wurden: Die Welt geht unter. -
Über den Weltuntergang wurde recht viel gesprochen und
viel darüber geschrieben. Man erwartete dies Ereignis
schon mit einer gewissen Bangigkeit, ohne daß ich jetzt
eine Statistik angeben könnte über die Fehlgeburten
und Todesfälle und Absolutionen. Es kam dieser Tag heran -
ich weiß mich sehr gut zu erinnern, wie da alles in
Aufregung wartete -, und siehe da, der Komet kam überhaupt
nicht wieder. Dafür kam der wunderschönste,
herrlichste Meteorregen. Ein ganz wunderbarer Meteorregenfall,
wie wenn ein nächtliches Feuer in vielen
versprühenden Fünkchen vom Himmel herunterfiele auf
die Erde. Der Komet hatte sich zunächst in zwei Teile und
dann weiter gespalten in lauter kleine Splitterchen, die von
der Atmosphäre der Erde aufgenommen werden konnten, die
mit dem Wesen der Erde verbunden wurden. Er hat den Weg
eingeschlagen, von der Erde absorbiert zu werden.
Nun, sehen Sie, es erschien damals 1832 von einem bedeutenden
Astronomen, Littrow, eine Abhandlung, die war sehr interessant.
Ich kann Ihnen heute noch nur raten, beschäftigen Sie sich
damit, sie war höchst interessant mit genau stimmenden
feinen Berechnungen. Da hat ein aufgeklärter Mensch
über die Sache geschrieben. Er hat eine Berechnung
aufgestellt und hat dabei alle Dinge in Erwägung gezogen.
Er hat ausgerechnet, daß ein großes Unglück noch
nicht hätte geschehen können durch einen
Zusammenprall 1832, aber es wäre die Sache doch so,
daß, wenn alle Verhältnisse so fortbestünden wie
damals, als man die Kometenbahn berechnet hat, als der Komet
noch eine Einheit und nicht zerspalten war, unbedingt eine
Katastrophe würde eintreten müssen 1933. Das stimmt,
1933. Das heißt, wenn der Komet so geblieben wäre,
wie er war, würde unbedingt die Katastrophe 1933
eintreten, daß alle Meere in riesigen Fluten so über
die Erde verteilt würden, daß alles Leben auf der
Erde ersterben müßte. Aber der Komet hat sich vorher
aufgelöst, er wird in Partikeln von der Erde aufgenommen,
die Erde nährt sich von dieser Weltsubstanz. Und statt
daß 1933 - wir sind ja nicht weit davon - der
Zusammenstoß erfolgt, wird das, was die Erde schon
aufgenommen hat, durch andere Substanzen vergeistigt, und das
Geistige steigt auf. Die Erde verdaut den Kometen, das Geistige
steigt auf. Meine lieben Freunde, so steigt von Zeit zu Zeit in
der Erde vergeistigtes Kometarisches auf.
Nun
will ich Ihnen sagen, was das für einen Sinn hat. Es hat
einen tiefen Sinn im Weltenzusammenhang. Ich habe ja
öfters die grotesken Tatsachen hervorgehoben, die sich
ereignet haben bei der Inaugurierung der Eisenbahn. Da ist
nicht nur das passiert, daß der Berliner Postminister, als
man den Vorschlag gemacht hat, er solle eine Bahn bauen lassen,
sagte, er schicke jede Woche zwei Postwagen und niemand sitze
darin, was habe also das Bauen einer Eisenbahn für einen
Sinn, sondern es wurde auch ein ärztliches Kollegium in
Nürnberg um ein Gutachten gefragt, ob man die Eisenbahn
bauen solle von Nürnberg nach Fürth, und da hat das
Ärztekollegium das Urteil abgegeben: Nein, man solle keine
Eisenbahn bauen, denn die Nerven der Menschen würden
furchtbar darunter leiden; die Menschen könnten dem nicht
ausgesetzt werden, ohne daß sie Schaden leiden würden
an Leib und Seele. Wenn man sich aber doch gezwungen
fühle, so sagte das Kollegium, dem törichten Drange
der Menschen nachzugeben, so gebe es wenigstens den Rat, links
und rechts der Bahn hohe Bretterwände aufzurichten, damit
die Bauern nicht Gehirnerschütterung bekommen. Dieses
wissenschaftliche Votum hat damals das gelehrte Kollegium von
Nürnberg abgegeben. Man lacht heute darüber, weil man
denkt: Wie sind die Leute damals kleingeistig gewesen. Aber -
ich habe das auch schon öfter erwähnt - ich kann in
demselben Sinne nicht in Lachen ausbrechen, weil nach dem
damaligen Stande der Wissenschaft das gelehrte Kollegium recht
hatte. Wahrhaftig, wenn man die damalige wissenschaftliche
Kunst nimmt, konnte man nicht anders als sagen: Wenn die Leute
in den Eisenbahnen fahren, werden sie ihre Nerven ruinieren.
Bis zu einem gewissen Grade ist das auch der Fall. Wenn Sie die
heutigen Nerven der Menschen mit denen früherer Menschen
vergleichen, werden Sie einen kleinen Anhaltspunkt bekommen, um
den Nürnberger Ärzten nicht ganz Unrecht zu geben.
Denn ich habe als gewiß immer gehört, die
Nürnberger hängen keinen, den sie nicht erst haben;
und so meine ich, brauchen sie auch keine andere Wissenschaft
als sie heute eben haben - Herr Dr. Rittelmeyer wird mir recht
geben. So sagte in Wirklichkeit die Wissenschaft nichts anderes
- und sie hätte damit recht - als: Wenn es keine Kometen
gäbe, dann würden die Menschen in der Tat die
Anforderungen, die an die Menschenphysis auf dem Umwege durch
den Astralleib gestellt werden, nicht haben durchmachen
können, wenn dieser Astralleib, der das Tierhafte im
Menschen darstellt, nicht fortwährend seine Korrektur,
seine richtige Therapie erführe durch dasjenige, was durch
die absorbierten Kometensubstanzen wieder zurückgestrahlt
wird an die Oberfläche der Erde und ausgleichend auf die
Menschenfähigkeiten wirkt.
Sehen Sie, da haben Sie den Menschen in einer merkwürdigen
Weise hineingestellt in das Weltall. Jetzt beschreiben Sie so
etwas wie den Bielaschen Kometen von 1872: Feuer fällt vom
Himmel, die Erde nimmt es auf, so daß derjenige, der
geistig schauen kann, sieht, wie wieder etwas zurückkommt
und den menschlichen Astralleib in günstigem oder auch
ungünstigem Sinne beeinflußt. Es gibt Kometen, die
den Menschen so beeinflussen, wie ich es jetzt geschildert
habe, daß sie seine Nervosität therapeutisch
ausgleichen, und solche, die da wilde Kräfte des Astralen
entfesseln, wenn sie, nachdem die Erde sie absorbiert hat,
wieder heraufdringen. So sieht der Apokalyptiker auf
Kometenerscheinungen hin und schildert mit den Tieren zugleich
die Kometenerscheinung, er parallelisiert sie, weil sie sich
nach ihren Phänomenen parallelisieren lassen, er
parallelisiert sie mit dem siebenköpfigen Tier, weil sie
damals in jener Zeit noch viel mehr mit dem ganzen Physischen
zusammenhingen, und weil in der Tat in einem Kometen, der
siebengespalten war, eben himmlisch zum Ausdruck kam, was auf
der Erde geschah. Und so wird auch das mit dem
zweihörnigen Tier, was ich Ihnen ausgeführt habe, auf
die Kometengestalt bezogen: der Komet mit den zwei
Schwänzen.
Ja,
meine lieben Freunde, an die Kometen hat sich wüster
Aberglaube angeschlossen, und der wüste Aberglaube, der
sich an die Kometen angeschlossen hat, hat verhindert, daß
man die Kometen überhaupt in ihrer richtigen Bedeutung
berücksichtigt hat, abgesehen davon, daß man ihre
Bahnen berechnet hat und belästigt worden ist durch die
Launenhaftigkeit ihres Auftretens. Höchstens, daß mal
ein guter Kopf wie Hegel sich herbeigelassen hat, auf andere
Zusammenhänge des Kometenwesens mit dem irdischen Wesen
aufmerksam zu machen. Hegel, der ja nicht gerade es
ausgeschlossen hat, manchmal seine Freude zu haben an einem
Gläschen perlenden Wein, hat die ganz richtige Wahrnehmung
gemacht, daß gute und schlechte Weinjahre mit den Kometen
zusammenhängen.
Nun
bedenken Sie einmal die Sache in großen kosmischen
Zusammenhängen, meine lieben Freunde. Die Erde verzehrt
die Kometensubstanz, sie gibt sie spiritualisiert wieder von
sich und das vereinigt sich mit den Astralleibern der Menschen
in gutem und in bösem Sinne. Das, was wir in einer
gewissen Epoche am Himmel oben sehen als Kometen, wo ist es
nach dieser Epoche? Ich habe in Paris 1906 in einem Vortrage
darauf aufmerksam gemacht - während man in der
äußeren Wissenschaft noch nicht entfernt von der
Sache sprach, später ist es auch spektralanalytisch
gefunden worden -, daß in der Kometensubstanz Cyan
enthalten ist, Verbindungen von Kohlenstoff und Stickstoff. Das
bedeutet sehr viel, denn Cyan wird, in jener geringen Menge auf
der Erde verteilt, zur Läuterung der astralen Leiber
gebraucht. Ein ungeheuer bedeutender kosmischer Arzt ist im
Kosmos tätig, der solche Therapien mehr oder weniger
fortwährend ausführt. Bedenken Sie: Das, was man in
einer Epoche oben am Himmel sieht als Komet, das atomisiert
sich, wie ich es beschrieben habe, es kommt als Feuerregen vom
Himmel, später ist es im Erdboden, noch später geht
es über vom Erdboden in die Pflanzen, in Wurzeln, Stengel,
Blätter, Blüten. Wir essen die
Kometeneinschläge, das kometarische Ferment, das vom
Kosmos der Erde gegeben wird, wir essen es mit unserem Brote.
Da schaut der Apokalyptiker auf die Erscheinung hin: Von einem
Kometen günstige, vom anderen ungünstige Wirkungen
erheben sich in ihrer Geistigkeit. Aus der Gefangenschaft der
Erde wird los sein das Tier; das ist im kosmischen Sinne der
Komet. Das Tier wird los sein, das bedeutet etwas für
die.Entwickelung der Menschen. So wird auf sehr starke
Realitäten hingewiesen, auf große bedeutende Punkte
in der Entwikkelung der Menschheit und der Erde.
1933, meine lieben Freunde, bestünde die Möglichkeit,
daß die Erde mit allem, was auf ihr lebt, zugrunde ginge,
wenn nicht die andere weise Einrichtung da wäre, die sich
nicht errechnen läßt. Es ist so, daß die
Berechnungen nicht mehr stimmen können dann, wenn die
Kometen andere Formen angenommen haben. Man müßte im
Sinne des Apokalyptikers sagen: Ehe denn der ätherische
Christus von den Menschen in der richtigen Weise erfaßt
werden kann, muß die Menschheit erst fertig werden mit der
Begegnung des Tieres, das 1933 aufsteigt. - Das ist
apokalyptisch gesprochen. Da verbindet sich die geistige
Betrachtung mit der Naturbetrachtung. Da wird dasjenige, was im
Weltenall ist, in seinem spirituellen Grundcharakter klar.
Nehmen Sie die Beschreibung der Bauern von 1872, die
draußen standen und diesen Lichtregen betrachteten und
fügen Sie hinzu, was man geistig wissen kann, wie ich das
skizziert habe, und vergleichen Sie das mit mancher
Beschreibung in der Apokalypse, und Sie werden sehen, daß
eine wörtliche Übereinstimmung da ist, Sie werden
sehen, daß tatsächliche Naturereignisse gemeint sind
in der Apokalypse.
Das
ist dasjenige, was auch mit Recht sagen läßt: Die
Apokalypse ist ein Buch mit sieben Siegeln. Man muß sie in
dieser Weise entsiegeln, damit man darauf kommt, was eigentlich
gemeint ist. Wenn dann die Leute fragen, warum gibt der
Apokalyptiker ein Buch mit Siegeln?, dann erscheint mir diese
Frage eigentlich nicht viel weiser als die: Warum versiegeln
wir unsere eigenen Briefe, wenn wir sie verschlossen schicken?
- Damit diejenigen sie nicht lesen, für die sie nicht
geschrieben sind. - So ist es auch beim Apokalyptiker. Er
wollte eben, daß die Apokalypse nur gelesen wird von
denen, die dazu berufen sind. Es versteht keiner, das Siegel
aufzumachen, der nicht erst, ich möchte sagen, das Messer
dazu erhält von den geistigen Mächten.
Nun, meine lieben Freunde, in den siebziger Jahren des
vergangenen Jahrhunderts, 1872, wo der Komet wiederkommen
sollte, war dieser Lichtregen da, das heißt, es war alles
schon viel geistiger als bei dem früheren Herankommen
dieses Kometen. Dieser Komet wird jetzt immer nur so
erscheinen, daß er in einem Regen von Lichtstrahlungen
sich auf die Erde ergießt. Aber am Ende der siebziger
Jahre war es so, daß in diesem Lichtgoldregen die
Michaelherrschaft an die Erde herankam.
So
haben Sie Naturereignisse, die eigentlich Geist-Ereignisse
sind, und Geist-Ereignisse, die die Gewalt haben,
Naturereignisse zu sein. Und nur, wenn Sie so die Welt
durchschauen, daß alle Naturereignisse Geist-Ereignisse
werden und daß alle Geist-Ereignisse die Intensität
von Naturereignissen haben, dann werden Sie zu einer wirklichen
Einsicht in die Weltgestaltung kommen. Dann wird sich Ihnen
Moralisches und Natürliches in einer Evolution
zusammenfügen und die Geneigtheit entstehen, Erkenntnisse
aufzunehmen als Inhalt des religiösen Lebens. Dann braucht
man nicht mehr zur Ausflucht zu greifen, daß Erkenntnis
nicht der Inhalt des religiösen Lebens sein dürfe,
sondern bloß der Glaube.
Das
ist es, was Sie gewinnen können durch eine tiefere
Betrachtung der Apokalypse. Ich hoffe, daß wir morgen oder
übermorgen mit den Betrachtungen fertig werden.
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