HINWEISE
Textgrundlage: Die Vorträge wurden von
Walter Vegelahn, Berlin, mitgeschrieben. Seine Übertragung
in Klartext liegt dem vorliegenden Druck zugrunde. Das
Originalstenogramm ist nicht vorhanden.
Der 5. Auflage Hegt eine erneute Durchsicht der
Vorträge anhand der ursprünglichen Nachschriften
zugrunde, die erst nach der 4. Auflage zugänglich wurden.
Dadurch konnten einige Verbesserungen des Textes
vorgenommen werden.
Zu den Evangelien-Zitaten: Die herangezogenen
Evangelien-Stellen wurden von Rudolf Steiner nach der
Lutherschen Bibelübersetzung wiedergegeben. Daneben wurde
auch die Weizsäckersche Übersetzung beigezogen (siehe
Hinweis zu Seite 123).
Zum Vorwort der Ausgabe von 1930: Das der
ersten buchtörmigen Ausgabe vorangestellte Vorwort
von Marie Steiner ist jetzt enthalten in Band I ihrer
Gesammelten Schriften: «Die Anthroposophie Rudolf
Steiners. Gesammelte Vorworte zu
Erstveröffentlichungen von Werken Rudolf
Steiners», Domach 1967.
Werke Rudolf Steiners innerhalb der
Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der
Bibliographie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht
am Schluß des Bandes.
Zu
Seite:
33 erkenntnistheoretische Tatsache:
Vgl. «Die Geheimwissenschaft im Umriß», GA
Bibl- Nr. 13, 1977, S. 170/171.
42 «Die Geheimnisse der biblischen
Schöpfungsgeschichte», GA Bibl.-Nr.
122,
«Die Pforte der Einweihung»: Das
erste Mysteriendrama wurde von Rudolf Steiner im Jahre 1910
verfaßt und im gleichen Jahre in München
uraufgeführt. In «Vier Mysteriendramen»
(1910-13), GA Bibl.-Nr. 14.
55 der Wärmeleib des Saturn: Vgl.
dazu das Kapitel «Die Weltentwickelung und der
Mensch» in «Die Geheimwissenschaft im
Umriß», GA Bibl.-Nr. 13.
59 die bekannten Chladnischen
Klangfiguren: Nach dem deutschen Physiker Ernst F.F.
Chladni, 1756-1827, einem der Hauptbegründer der
wissenschaftlichen Akustik, benannt.
63 Die Sonne tönt...:
«Faust», Prolog im Himmel/Raphael.
67 In dieser Legende: «Der Stern
Abrahams», wiedergegeben in «Die Sagen der Juden,
gesammelt von Micha bin Gorion», neu herausg. von Emanuel
bin Gorion, Frankfurt a.M. 1962; I.Abt., 4.Buch,
S.182ff.
84 daß bereits im Jahre
71... eine aramäische Urschrift des
Matthäus-Evangeliums vorhanden war: Bei
dieser aus dem Talmud, Schabbath 116 a, stammenden
Schilderung bezieht sich Rudolf Steiner auf die Schrift
von Daniel Chwolson, «Über die
Frage, ob Jesus gelebt hat», Leipzig 1910, die wir hier
auszugsweise (S. 13/14) wiedergeben:
«Die Rabbinen kannten auch schon gegen 71 n.Chr. ein
Evangelium, das wahrscheinlich das ursprüngliche
Evangelium des Matthäus war; im Talmud wird nämlich
berichtet: R. Gamaliel II. führte mit seiner Schwester
einen Erbschaftsprozeß wegen des Besitzes ihres
Vaters R. Simeon ben Gamaliel, der gegen 70 nebst anderen
Rabbinen, die sich beim Aufstand beteiligt hatten,
hingerichtet worden war. Sie erschienen vor dem offenbar
von den Römern eingesetzten Richter, der unzweifelhaft ein
Judenchrist paulinischer Richtung war, obgleich er nicht
ausdrücklich als solcher bezeichnet wird* Er sagte den
beiden Geschwistern, sie sollten die Erbschaft teilen.
Darauf bemerkte R. Gamaliel, daß nach dem mosaischen
Gesetze die Tochter keinen Anteil an der Erbschaft haben
könne. Der Richter erwiderte ihm: <Seit ihr euer Land
verloren habt,** ist die Thorah Mosis abrogiert und das
Evangelium gegeben worden.» Darauf hat Gamaliel dem
Richter ein Geschenk gemacht, und als er am nächsten Tage
zu ihm kam, führte der Richter den Vers aus Matthäus
5,17 in aramäischer Sprache an, worin es heißt,
daß Christus das mosaische Gesetz nicht aufheben, sondern
nur Zusätze zu demselben machen wolle, und sprach ihm die
Erbschaft ganz zu.
Man
sieht aus dieser wichtigen Nachricht, daß um 71 n. Chr.
ein Evangelium Mat- thäi nicht bloß schon existiert
hat, sondern den damaligen Christen auch genau bekannt
war.»
*
Im Text heißt er Philosoph, ein Ersatzname für Christ
(«Nozerim»), den die Juden häufig in ihren
Schriften aus Furcht vor der Zensur zu vermeiden
suchen.
** Wörtlich: «exiliert seid». Hier wäre
aber diese Übersetzung unpassend, da die Juden
damals als solche nach der Zerstörung des zweiten Tempels
nicht exiliert wurden.
-
Philo (von
Alexandrien): Philo oder Philon, auch Philon
Judäus, 20 v.Chr. bis 50 n.Chr.,
jüdisch-griechischer Philosoph und Schriftsteller aus
Alexandria; die von ihm verfaßte Schrift «Vom
beschaulichen Leben» ist die wichtigste Quellenschrift
über die Therapeuten (vollständige
Übersetzung in E. Bock, Cäsaren und Apostel, 1937
u. neuere Auflagen), über die Essäer vgl. man
auch den 12. Abschnitt von Phi- los Schrift «Jeder
Tugendhafte ist frei».
-
was wir im vorigen Jahre bei den Vorträgen
über das Lukas-Evangelium besprochen haben:
«Das Lukas-Evangelium», GA Bibl.-Nr. 114,
2. u. 3. Vortrag.
Das erzählt auch die alte indische Legende:
Wiedergegeben in Lalitavistara; vgl. hierzu auch Hermann
Beckh, «Buddhismus», Bd.I (Sammig. Göschen 174),
S. 32, der den Inhalt der Legende wie folgt schildert:
«Dann [nachdem der Bodhisattva noch einmal zur Versammlung
der Götter gesprochen hat] nimmt er Abschied von den
himmlischen Geistern, bestimmt den Bodhisattva Maitreya, den
Buddha der künftigen Weltperiode, zu seinem Nachfolger als
Lehrer der Götter, indem er ihm sein Diadem aufsetzt und
beschließt, ... in den Mutterleib einzugehen.
...»
95 Münchener Aufführung des
«Rosenkreuzermysteriums»: «Die Pforte
der Einweihung», uraufgeführt im Münchner
Schauspielhaus am 15. August 1910, in «Vier
Mysteriendramen», GA Bibl.-Nr. 14.
112 Fritz Mauthner, 1849-1923,
«Beiträge zu einer Kritik der Sprache»
I—III, Stuttgart 1901/02, 3. Aufl. Leipzig 1923.
-
Übersetzung von
Weizsäcker: Rudolf Steiner verwendete
«Das Neue Testament, übersetzt von Carl
Weizsäcker», 3. u. 4. revid. Stereotypdruck der
9-Aufl., Tübingen 1904.
-
Ägypter-Evangelium: Nur in
Bruchstücken vorhandenes apokryphes Evangelium, das
mit dem neu gefundenen
«Ägypter-Evangelium» von Nag Hammädi
nicht identisch ist. Die hier angezogene Stelle wird bei
Hennecke, «Neutestamentliche Apokryphen», 2.
Aufl., Tübingen 1924, wie folgt wiedergegeben:
«Auf die Erkundigung der Salome, wann der
Gegenstand ihrer Frage bekannt werden, «sein Reich
kommen» würde, sagte der Herr: Wenn ihr den
Anzug der Scham mit Füßen tretet, und wenn die
zwei eins werden <und das Auswendige wie das
Inwendige»...» Siehe hierzu auch den sog.
II. Clemensbrief {eine altchristliche
Predigt aus der Mitte des 2.Jahrhunderts), wo es
heißt: «Denn der Herr selbst, als er von
jemanden gefragt wurde, wann sein Reich käme,
sprach: Wenn die zwei eins sein werden, und das
Äußere wie das Innere...» (II. Clem.
12,2).
126 die Vorträge über das
Lukas-Evangelium: Siehe Hinweis zu S.88.
132 des vorjährigen Münchener Zyklus
«Die Kinder des Luzifer und die Brüder
Christi»: Gedruckt unter dem Haupttitel
«Der Orient im Lichte des Okzidents», GA Bibl- Nr.
113.
139 In anderen Evangelien: In
älteren Evangelienhandschriften. Siehe auch Hebr. 1,5 und
die Ausführungen in dem Vortrag vom 21. September 1909
(«Das Lukas-Evangelium», GA Bibl.-Nr. 114, 7.
Vortrag).
153 bei den Vorträgen in München
über das «Sechstagewerk»: Siehe
Hinweis zu S. 42.
172 John M.Robertson, geb. 1856,
«Die Evangelien-Mythen», Jena 1910, Kap.: Das
«Vaterunser», S. 191 ff.
182 neun Seligkeiten des «Slawischen
Henoch»: Siehe das vorstehend angeführte
Werk von Robertson, S. 200/201.
189 die Abbildungen eines Äskulap, der vor
zwei Blinden steht: Siehe Robertson, a.a.O., Kap.:
Die Heilung der beiden Blinden, S.80f.
202 Maimonides: Moses ben Maimon,
1135-1204, der bedeutendste jüdische Philosoph des
Mittelalters, richtete 1172 an seinen Korrespondenten Jakob ibn
Alfajumi in Jemen ein Sendschreiben, das unter dem Namen
Iggeret Teman bekannt ist und in dem er von dem Auftreten
falscher Messiasse schreibt. J. Münz gibt in seinem Buch
«Moses ben Maimon. Sein Leben und seine Werke»,
Frankfurt a.M. 1912, den Inhalt der Stelle über die
falschen Messiasse (S.76) wie folgt wieder:
«So sei zu Beginn der islamitischen Zeitperiode
jenseits des Euphrat (Persien) ein messianischer Schwärmer
(Obadja Abu Isa) aufgetreten, der durch seine plötzliche
Heilung vom Aussatze seine hohe Sendung bekundet haben will. Er
fand einen großen Anhang, an zehntausend Mann scharten
sich um ihn; aber sein Plan gelang nicht, und die Juden jener
Gegend gerieten durch ihn in Not (755).* Ferner sei ein
messianischer Verkünder vor fünfundvierzig Jahren (um
1127) in Fez, und etwa ein Jahrzehnt vorher (1117) ein anderer
in Cordova erschienen; beide aber hätten in ihren
Ortschaften viel Unheil über Israel gebracht.
Ungefähr dreißig Jahre vor diesen Ereignissen (um
1087) sei ein Scheinmessias in Frankreich aufgetreten,
und er und viele seines Anhanges seien den Franken als Opfer
anheimgefallen.»
* Die Anhänger dieses Messias oder Sektenstifters
erhielten sich noch bis ins lO.Jahrhundert und wurden nach der
Stadt Isfahan die Isawiten genannt. Vgl. darüber
Grätz, Geschichte der Juden, Bd. V, S. 167 und Note
15.
Die ersten vier Kapitel dieser Schrift - die zitierte Stelle
gehört zum 3.Kapitel - sind bereits im Jahre 1902 als
I.Teil erschienen; es ist also durchaus möglich, daß
Rudolf Steiner sich auf diese Darstellung bezieht.
Auf die abweichenden Jahreszahlen des Auftretens der
falschen Messiasse bei A. Fr. Gfrörer, «Geschichte
des Urchristentums, III.Hauptteil: Das Heiligtum und die
Wahrheit», Stuttgart 1838, S.9, sei hier nur
hingewiesen.
-
Endlich wird berichtet aus
dem Jahre 1174: Rabbi Gedaliah erzählt in
seinem Buche «Schalscheleth hakkabäla»
(fol.34, col. 1): «Ums Jahr 1174 habe sich ein Jude
in Persien für den Messias ausgegeben, was,
wie die Quelle beifügt, viel Trübsal über
Israel brachte.»
-
Sabbatai Zewi,
1626-1675. Siehe J. Kastein, «Sabbatai Zewi. Der
Messias von Is- mir», Berlin 1930.
237 ProfessorJensen: P.Jensen,
«Moses,Jesus, Paulus. Drei Varianten des babylonischen
Gottmenschen Gilgamesch. Eine Anklage und ein Appell», 3.
Aufl., Frankfurt a.M. 1910.
249 Da sagte der Betreffende: Der
Agener Bibliothekar J. B. Peres in seiner 1835 anonym
erschienenen Schrift «Grand erratum, source d'un nombre
infini d'errata, ä noter dans l'histoire du
XIXe siecle». Die vierte Auflage,
die zuerst den Namen des Verfassers trug, betitelt sich:
«Comme quoi Napoleon n'a jamais existe, ou grand
erratum source d'un nombre infini d'errata, ä noter
dans l'histoire du dix-neuvieme siecle» (Paris 1838), und
seither erschien diese Schrift in vielen Auflagen und
Übersetzungen. Eine deutsche Übersetzung ist
enthalten in Friedrich M. Kircheisen, «Hat Napoleon
gelebt?», Stuttgart 1910, S. 179ff- Kircheisen berichtet
auch nähere Einzelheiten über die Entstehung der
Schrift von J.B. Peres:
«Peres wurde zur Abfassung seines seltsamen Opus
eigentlich durch einen Meinungsstreit veranlaßt, den
er eines Tages mit einem jungen Manne über Dupuis'
<Origine de tous les cultes> hatte. Bekanntlich
identifiziert Dupuis die Gottheiten der Mythologie mit
den Sternbildern und behauptet schließlich, Jesus
Christus sei die Sonne und seine zwölf Jünger
seien die zwölf Zeichen des Tierkreises. Der junge
Mann war ein eifriger Anhänger des berühmten
Astronomen und ließ durchaus keine Gegengründe
gelten. Es entspann sich ein lebhaftes Wortgefecht
zwischen Peres und ihm, welches damit endete, daß Peres
dem jungen Manne versprach, ein Buch zu schreiben, worin er ihm
das Gegenteil mit denselben Mitteln beweisen wollte, die
Dupuis benutzt habe. Der junge Schwärmer ging darauf ein,
und einige Tage später las Peres ihm sein Werkchen vor,
durch das er das zehnbändige Werk Dupuis' vollkommen zu
widerlegen suchte.» (S. 49/50).
250 Arthur Drews, 1865-1935, «Die
Christusmythe», 1. u. 2.Teil, Jena 1909 u.
1911; 2. Aufl. 1924.
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