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Das Matthaus-Evangelium

Online seit: 31st January, 2017

HINWEISE

Textgrundlage: Die Vorträge wurden von Walter Vegelahn, Berlin, mitgeschrieben. Seine Übertragung in Klartext liegt dem vorliegenden Druck zugrunde. Das Originalstenogramm ist nicht vorhanden.

Der 5. Auflage Hegt eine erneute Durchsicht der Vorträge anhand der ursprünglichen Nachschriften zugrunde, die erst nach der 4. Auflage zugänglich wurden. Dadurch konnten einige Verbesserungen des Textes vorgenommen werden.

Zu den Evangelien-Zitaten: Die herangezogenen Evangelien-Stellen wurden von Rudolf Steiner nach der Lutherschen Bibelübersetzung wiedergegeben. Daneben wurde auch die Weizsäckersche Übersetzung beigezogen (siehe Hinweis zu Seite 123).

Zum Vorwort der Ausgabe von 1930: Das der ersten buchtörmigen Ausgabe vorangestellte Vorwort von Marie Steiner ist jetzt enthalten in Band I ihrer Gesammelten Schriften: «Die Anthroposophie Rudolf Steiners. Gesammelte Vorworte zu Erstveröffentlichungen von Werken Rudolf Steiners», Domach 1967.

Werke Rudolf Steiners innerhalb der Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der Bibliographie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht am Schluß des Bandes.

Zu Seite:

33 erkenntnistheoretische Tatsache: Vgl. «Die Geheimwissenschaft im Umriß», GA Bibl- Nr. 13, 1977, S. 170/171.

42 «Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte», GA Bibl.-Nr. 122,

«Die Pforte der Einweihung»: Das erste Mysteriendrama wurde von Rudolf Steiner im Jahre 1910 verfaßt und im gleichen Jahre in München uraufgeführt. In «Vier Mysteriendramen» (1910-13), GA Bibl.-Nr. 14.

55 der Wärmeleib des Saturn: Vgl. dazu das Kapitel «Die Weltentwickelung und der Mensch» in «Die Geheimwissenschaft im Umriß», GA Bibl.-Nr. 13.

59 die bekannten Chladnischen Klangfiguren: Nach dem deutschen Physiker Ernst F.F. Chladni, 1756-1827, einem der Hauptbegründer der wissenschaftlichen Akustik, benannt.

63 Die Sonne tönt...: «Faust», Prolog im Himmel/Raphael.

67 In dieser Legende: «Der Stern Abrahams», wiedergegeben in «Die Sagen der Juden, gesammelt von Micha bin Gorion», neu herausg. von Emanuel bin Gorion, Frankfurt a.M. 1962; I.Abt., 4.Buch, S.182ff.

84 daß bereits im Jahre 71... eine aramäische Urschrift des Matthäus-Evangeliums vorhanden war: Bei dieser aus dem Talmud, Schabbath 116 a, stammenden Schilderung bezieht sich Rudolf Steiner auf die Schrift von Daniel Chwolson, «Über die

Frage, ob Jesus gelebt hat», Leipzig 1910, die wir hier auszugsweise (S. 13/14) wiedergeben:

«Die Rabbinen kannten auch schon gegen 71 n.Chr. ein Evangelium, das wahrscheinlich das ursprüngliche Evangelium des Matthäus war; im Talmud wird nämlich berichtet: R. Gamaliel II. führte mit seiner Schwester einen Erbschaftsprozeß wegen des Besitzes ihres Vaters R. Simeon ben Gamaliel, der gegen 70 nebst anderen Rabbinen, die sich beim Aufstand beteiligt hatten, hingerichtet worden war. Sie erschienen vor dem offenbar von den Römern eingesetzten Richter, der unzweifelhaft ein Judenchrist paulinischer Richtung war, obgleich er nicht ausdrücklich als solcher bezeichnet wird* Er sagte den beiden Geschwistern, sie sollten die Erbschaft teilen. Darauf bemerkte R. Gamaliel, daß nach dem mosaischen Gesetze die Tochter keinen Anteil an der Erbschaft haben könne. Der Richter erwiderte ihm: <Seit ihr euer Land verloren habt,** ist die Thorah Mosis abrogiert und das Evangelium gegeben worden.» Darauf hat Gamaliel dem Richter ein Geschenk gemacht, und als er am nächsten Tage zu ihm kam, führte der Richter den Vers aus Matthäus 5,17 in aramäischer Sprache an, worin es heißt, daß Christus das mosaische Gesetz nicht aufheben, sondern nur Zusätze zu demselben machen wolle, und sprach ihm die Erbschaft ganz zu.

Man sieht aus dieser wichtigen Nachricht, daß um 71 n. Chr. ein Evangelium Mat- thäi nicht bloß schon existiert hat, sondern den damaligen Christen auch genau bekannt war.»

* Im Text heißt er Philosoph, ein Ersatzname für Christ («Nozerim»), den die Juden häufig in ihren Schriften aus Furcht vor der Zensur zu vermeiden suchen.

** Wörtlich: «exiliert seid». Hier wäre aber diese Übersetzung unpassend, da die Juden damals als solche nach der Zerstörung des zweiten Tempels nicht exiliert wurden.

  • Philo (von Alexandrien): Philo oder Philon, auch Philon Judäus, 20 v.Chr. bis 50 n.Chr., jüdisch-griechischer Philosoph und Schriftsteller aus Alexandria; die von ihm verfaßte Schrift «Vom beschaulichen Leben» ist die wichtigste Quellenschrift über die Therapeuten (vollständige Übersetzung in E. Bock, Cäsaren und Apostel, 1937 u. neuere Auflagen), über die Essäer vgl. man auch den 12. Abschnitt von Phi- los Schrift «Jeder Tugendhafte ist frei».

  • was wir im vorigen Jahre bei den Vorträgen über das Lukas-Evangelium besprochen haben: «Das Lukas-Evangelium», GA Bibl.-Nr. 114, 2. u. 3. Vortrag.

Das erzählt auch die alte indische Legende: Wiedergegeben in Lalitavistara; vgl. hierzu auch Hermann Beckh, «Buddhismus», Bd.I (Sammig. Göschen 174), S. 32, der den Inhalt der Legende wie folgt schildert: «Dann [nachdem der Bodhisattva noch einmal zur Versammlung der Götter gesprochen hat] nimmt er Abschied von den himmlischen Geistern, bestimmt den Bodhisattva Maitreya, den Buddha der künftigen Weltperiode, zu seinem Nachfolger als Lehrer der Götter, indem er ihm sein Diadem aufsetzt und beschließt, ... in den Mutterleib einzugehen. ...»

95 Münchener Aufführung des «Rosenkreuzermysteriums»: «Die Pforte der Einweihung», uraufgeführt im Münchner Schauspielhaus am 15. August 1910, in «Vier Mysteriendramen», GA Bibl.-Nr. 14.

112 Fritz Mauthner, 1849-1923, «Beiträge zu einer Kritik der Sprache» I—III, Stuttgart 1901/02, 3. Aufl. Leipzig 1923.

  • Übersetzung von Weizsäcker: Rudolf Steiner verwendete «Das Neue Testament, übersetzt von Carl Weizsäcker», 3. u. 4. revid. Stereotypdruck der 9-Aufl., Tübingen 1904.

  • Ägypter-Evangelium: Nur in Bruchstücken vorhandenes apokryphes Evangelium, das mit dem neu gefundenen «Ägypter-Evangelium» von Nag Hammädi nicht identisch ist. Die hier angezogene Stelle wird bei Hennecke, «Neutestamentliche Apokryphen», 2. Aufl., Tübingen 1924, wie folgt wiedergegeben: «Auf die Erkundigung der Salome, wann der Gegenstand ihrer Frage bekannt werden, «sein Reich kommen» würde, sagte der Herr: Wenn ihr den Anzug der Scham mit Füßen tretet, und wenn die zwei eins werden <und das Auswendige wie das Inwendige»...» Siehe hierzu auch den sog. II. Clemensbrief {eine altchristliche Predigt aus der Mitte des 2.Jahrhunderts), wo es heißt: «Denn der Herr selbst, als er von jemanden gefragt wurde, wann sein Reich käme, sprach: Wenn die zwei eins sein werden, und das Äußere wie das Innere...» (II. Clem. 12,2).

126 die Vorträge über das Lukas-Evangelium: Siehe Hinweis zu S.88.

132 des vorjährigen Münchener Zyklus «Die Kinder des Luzifer und die Brüder Christi»: Gedruckt unter dem Haupttitel «Der Orient im Lichte des Okzidents», GA Bibl- Nr. 113.

139 In anderen Evangelien: In älteren Evangelienhandschriften. Siehe auch Hebr. 1,5 und die Ausführungen in dem Vortrag vom 21. September 1909 («Das Lukas-Evangelium», GA Bibl.-Nr. 114, 7. Vortrag).

153 bei den Vorträgen in München über das «Sechstagewerk»: Siehe Hinweis zu S. 42.

172 John M.Robertson, geb. 1856, «Die Evangelien-Mythen», Jena 1910, Kap.: Das «Vaterunser», S. 191 ff.

182 neun Seligkeiten des «Slawischen Henoch»: Siehe das vorstehend angeführte Werk von Robertson, S. 200/201.

189 die Abbildungen eines Äskulap, der vor zwei Blinden steht: Siehe Robertson, a.a.O., Kap.: Die Heilung der beiden Blinden, S.80f.

202 Maimonides: Moses ben Maimon, 1135-1204, der bedeutendste jüdische Philosoph des Mittelalters, richtete 1172 an seinen Korrespondenten Jakob ibn Alfajumi in Jemen ein Sendschreiben, das unter dem Namen Iggeret Teman bekannt ist und in dem er von dem Auftreten falscher Messiasse schreibt. J. Münz gibt in seinem Buch «Moses ben Maimon. Sein Leben und seine Werke», Frankfurt a.M. 1912, den Inhalt der Stelle über die falschen Messiasse (S.76) wie folgt wieder:

«So sei zu Beginn der islamitischen Zeitperiode jenseits des Euphrat (Persien) ein messianischer Schwärmer (Obadja Abu Isa) aufgetreten, der durch seine plötzliche Heilung vom Aussatze seine hohe Sendung bekundet haben will. Er fand einen großen Anhang, an zehntausend Mann scharten sich um ihn; aber sein Plan gelang nicht, und die Juden jener Gegend gerieten durch ihn in Not (755).* Ferner sei ein messianischer Verkünder vor fünfundvierzig Jahren (um 1127) in Fez, und etwa ein Jahrzehnt vorher (1117) ein anderer in Cordova erschienen; beide aber hätten in ihren Ortschaften viel Unheil über Israel gebracht. Ungefähr dreißig Jahre vor diesen Ereignissen (um 1087) sei ein Scheinmessias in Frankreich aufgetreten, und er und viele seines Anhanges seien den Franken als Opfer anheimgefallen.»

* Die Anhänger dieses Messias oder Sektenstifters erhielten sich noch bis ins lO.Jahrhundert und wurden nach der Stadt Isfahan die Isawiten genannt. Vgl. darüber Grätz, Geschichte der Juden, Bd. V, S. 167 und Note 15.

Die ersten vier Kapitel dieser Schrift - die zitierte Stelle gehört zum 3.Kapitel - sind bereits im Jahre 1902 als I.Teil erschienen; es ist also durchaus möglich, daß Rudolf Steiner sich auf diese Darstellung bezieht.

Auf die abweichenden Jahreszahlen des Auftretens der falschen Messiasse bei A. Fr. Gfrörer, «Geschichte des Urchristentums, III.Hauptteil: Das Heiligtum und die Wahrheit», Stuttgart 1838, S.9, sei hier nur hingewiesen.

  • Endlich wird berichtet aus dem Jahre 1174: Rabbi Gedaliah erzählt in seinem Buche «Schalscheleth hakkabäla» (fol.34, col. 1): «Ums Jahr 1174 habe sich ein Jude in Persien für den Messias ausgegeben, was, wie die Quelle beifügt, viel Trübsal über Israel brachte.»

  • Sabbatai Zewi, 1626-1675. Siehe J. Kastein, «Sabbatai Zewi. Der Messias von Is- mir», Berlin 1930.

237 ProfessorJensen: P.Jensen, «Moses,Jesus, Paulus. Drei Varianten des babylonischen Gottmenschen Gilgamesch. Eine Anklage und ein Appell», 3. Aufl., Frankfurt a.M. 1910.

249 Da sagte der Betreffende: Der Agener Bibliothekar J. B. Peres in seiner 1835 anonym erschienenen Schrift «Grand erratum, source d'un nombre infini d'errata, ä noter dans l'histoire du XIXe siecle». Die vierte Auflage, die zuerst den Namen des Verfassers trug, betitelt sich: «Comme quoi Napoleon n'a jamais existe, ou grand erratum source d'un nombre infini d'errata, ä noter dans l'histoire du dix-neuvieme siecle» (Paris 1838), und seither erschien diese Schrift in vielen Auflagen und Übersetzungen. Eine deutsche Übersetzung ist enthalten in Friedrich M. Kircheisen, «Hat Napoleon gelebt?», Stuttgart 1910, S. 179ff- Kircheisen berichtet auch nähere Einzelheiten über die Entstehung der Schrift von J.B. Peres:

«Peres wurde zur Abfassung seines seltsamen Opus eigentlich durch einen Meinungsstreit veranlaßt, den er eines Tages mit einem jungen Manne über Dupuis' <Origine de tous les cultes> hatte. Bekanntlich identifiziert Dupuis die Gottheiten der Mythologie mit den Sternbildern und behauptet schließlich, Jesus Christus sei die Sonne und seine zwölf Jünger seien die zwölf Zeichen des Tierkreises. Der junge Mann war ein eifriger Anhänger des berühmten Astronomen und ließ durchaus keine Gegengründe gelten. Es entspann sich ein lebhaftes Wortgefecht zwischen Peres und ihm, welches damit endete, daß Peres dem jungen Manne versprach, ein Buch zu schreiben, worin er ihm das Gegenteil mit denselben Mitteln beweisen wollte, die Dupuis benutzt habe. Der junge Schwärmer ging darauf ein, und einige Tage später las Peres ihm sein Werkchen vor, durch das er das zehnbändige Werk Dupuis' vollkommen zu widerlegen suchte.» (S. 49/50).

250 Arthur Drews, 1865-1935, «Die Christusmythe», 1. u. 2.Teil, Jena 1909 u. 1911; 2. Aufl. 1924.




Zuletzt aktualisiert: 24-Mar-2024
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