HINWEISE
Die
unter dem Titel «Die soziale Frage als
Bewußtseinsfrage» zusammengefaßten
Vorträge Rudolf Steiners vom 15. Februar bis
zum 16. März 1919 vor Mitgliedern der
Anthroposophischen Gesellschaft sind gehalten in einer Zeit
intensivster Arbeit in der Öffentlichkeit, um
in dem geistigen und sozialen Chaos durch die Ideen der
Dreigliederung des sozialen Organismus richtungweisend
für soziales Verständnis und kulturelle
Erneuerung zu wirken. Zahlreiche öffentliche
Vorträge in den großen Städten der
Schweiz, Planung und Verbreitung des Aufrufs «An das
deutsche Volk und an die Kulturwelt», verschiedene
Versuche, zur Bewußtseinsbildung in bezug auf die
Kriegsschuldfrage beizutragen, die Niederschrift der
«Kernpunkte der sozialen Frage» sowie die
Durchführung der ersten öffentlichen
Eurythmieaufführungen in Zürich und
Dornach kennzeichnen diese Zeit. Eine Chronik der
Aktivitäten Rudolf Steiners wurde von Hella
Wiesberger erstellt: «Rudolf Steiners
öffentliches Wirken für die
Dreigliederung des sozialen Organismus. Von der
Dreigliederungs-Idee des Jahres 1917 zur
Dreigliederungs-Bewegung des Jahres 1919»,
Nachrichten der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung Nr. 24/25
Ostern 1969, S. 6-31; sowie die Fortsetzung, ebenda Nr. 27/28
Michaeli/Weihnachten 1969, S. 2-60.
Textunterlage: Mitstenographiert und in Klartext
übertragen wurden die Vorträge —
wie fast alle Dornacher und viele auswärtige
Vorträge Rudolf Steiners seit 1916 — von der
Berufsstenographin Helene Finckh (1883-1960). Für
diese erste Auflage innerhalb der Rudolf Steiner-Gesamtausgabe
wurde, ihrem Duktus entsprechend, auf die
ursprüngliche Stenogrammübertragung
zurückgegriffen. Die Ausgaben von 1946 und 1957
wurden von Marie Steiner und C. von Steiger besorgt.
Werke Rudolf Steiners, welche in der Gesamtausgabe (GA)
erschienen sind, werden in den Hinweisen mit
Bibliographie-Nummer und dem Erscheinungsjahr der letzten
Aufläge angegeben. Siehe auch die
Übersicht am Schluß des Bandes.
zu
Seite
11 Vorträge, die ich hier und ... an einzelnen
Orten der Schweiz öffentlich gehalten habe: In
Dornach u. a.: «Entwicklungsgeschichtliche
Unterlagen zur Bildung eines sozialen Urteils» (8
Vorträge, November 1918), Bibl.-Nr. 185a, GA 1963;
«Die soziale Grundforderung unserer Zeit — In
geänderter Zeitlage» (12
Vorträge Nov./Dez. 1918), Bibl.-Nr. 186, GA
1979. öffentliche Vorträge in der
Schweiz: «Die soziale Frage» (6
öffentliche Vorträge, Zürich
3. Februar bis 8. März 1919), Bibl.-Nr. 328, GA
1977; desgleichen Vorträge in Bern (6. und 7.
Februar), Basel (13. und 14. Februar), Winterthur (26. Februar
und 19. März), die noch nicht gedruckt sind.
11/12 diese drei Herren, die Sie ja gut kennen:
Kommerzienrat Dr. h. c. Emil Molt, 1876-1936; Inhaber
der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, aktiv Mitwirkender in der
Dreigliederungsbewegung und Begründer der Freien
Waldorfschule in Stuttgart (1919), deren Einrichtung und
Leitung auf seine Bitte hin Rudolf Steiner
übernahm.
Dr.
Roman Boos, 1889-1952, Sozialwissenschafter;
Schriftsteller und Redner; tatkräftiger Vertreter
der Anthroposophie und Dreigliederungsidee; 1930-1934 Leiter
der sozialwissenschaftlichen Vereinigung am Goetheanum in
Dornach.
Hans Kühn, 1889-1977, Schriftsteller und
Verleger (Columban-Verlag Arlesheim). Siehe sein Buch
«Dreigliederungszeit. Rudolf Steiners Kampf
für die Gesellschaftsordnung der
Zukunft», Dornach 1978.
12/13 auf der einen Seite Paris, wo ... diese Geschicke der
Menschheit und der Gegenwart in die Hand genommen
werden: 1919-1920. Zwischen den Mittel- und den
Westmächten kam es nach Abschluß der
Waffenstillstände zu Compiègne usw.
während des 1. Weltkrieges zu keiner eigentlichen
Friedenskonferenz. Vielmehr war die am 18. Januar 1919 in
Versailles eröffnete Friedenskonferenz von Paris
lediglich eine Zusammenkunft der delegierten
Bevollmächtigten der 27 Ententestaaten zwecks
Einigung über die den Mittelmächten zu
stellenden Bedingungen.
vorgestern im öffentlichen Vortrage in Basel:
Am 13. Februar: «Die wirkliche Gestalt der sozialen
Fragen, erfaßt aus den Lebensnotwendigkeiten der
gegenwärtigen Menschheit auf Grund
geisteswissenschaftlicher Untersuchung» (nicht
gedruckt).
-
bei unserer
Silvester-Betrachtung: «Silvester-Empfindung
und Neujahrs-Ausblick» in «Wie kann
die Menschheit den Christus wiederfinden? Das dreifache
Schattendasein unserer Zeit und das neue
Christus-Licht» (8 Vorträge, Basel
und Dornach 1918/1919), Bibl.-Nr. 187, GA 1979.
Ich habe Ihnen dazumal einen Aufsatz vorgelesen: Von dem
Wirtschaftsführer und Staatsmann Walther Rathenau,
1867-1922, aus der «Neuen Zürcher
Zeitung» Nr. 1734 vom 28. Dezember 1918.
-
jenen Aufruf an die Kulturwelt
... welchen einmal ... neunundneunzig deutsche
Persönlichkeiten erlassen haben:
«Aufruf an die Kulturwelt» vom 4.
Oktober 1914, an dem sich fast alle hervorragenden
Geister Deutschlands beteiligten; in zehn Kultursprachen
übersetzt. Vgl. «Der Krieg der
Geister. Deutsche und ausländische Stimmen zum
Weltkriege», hg. von Dr. Hermann Kellermann,
Weimar/Dresden 1915.
-
habe ich nun eine Art Manifest
verfaßt: Der Aufruf «An das deutsche
Volk und an die Kulturwelt» wurde in Stuttgart
als Flugblatt gedruckt und vom 5. März ab,
auch in vielen Tageszeitungen Deutschlands,
Österreichs und der Schweiz verbreitet;
ferner wurde er von Rudolf Steiner aufgenommen in sein
Buch « Die Kernpunkte der sozialen Frage in
den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und
Zukunft» (1919), Bibl.-Nr. 23, GA 1976.
-
-
Dr. Walter Johannes
Stein, 1891-1957, Lehrer an der Stuttgarter
Waldorfschule, Schriftsteller, Vortragender.
-
Ich habe Ihnen ja im Laufe
der Vorträge erzählt, wie die
Idee ... durchaus nicht neu bei mir ist: In den
Vorträgen vom Herbst 1918 an
erwähnt R. Steiner diese Tatsache immer
wieder. Siehe besonders den Vortrag vom 24. November
1918. Zu dem Hervortreten der Dreigliederungs-Idee
1917 und den Versuchen, ihr öffentliche
Wirksamkeit zu verschaffen, siehe: R. Steiner
«Die Memoranden vom Juli 1917»
in «Aufsätze über
die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur
Zeitlage 1915-1921», Bibl.-Nr. 24, GA
1961; Roman Boos (Hg.) «Rudolf Steiner
während des Weltkrieges»,
Dornach 1933; Hella Wiesberger «Das Jahr
1917. Im Gedenken an ein geistes- und
weltgeschichtliches Ereignis», Nachrichten
der Rudolf Steiner-Nachlaß Verwaltung, Heft 15,
Sommer 1966, S. 1-14; sowie Hella Wiesberger
«Rudolf Steiners öffentliches
Wirken für die Dreigliederung des sozialen
Organismus. Von der Dreigliederungs-Idee des Jahres
1917 zur Dreigliederungs-Bewegung des Jahres 1919.
Eine Chronik», ebenda Heft 24/25, Ostern
1969, S. 6-31.
-
-
Woodrow Wilson,
1856-1924, Präsident der USA von 1913
bis 1921.
-
Ich habe einem Herrn,
auf den es später ankam, im Januar
1918: Am 20. oder 21. Januar war es zwischen
Rudolf Steiner und dem Prinzen Max von Baden, dem
späteren letzten Reichskanzler, zu
einer Unterredung über die
Dreigliederung gekommen. Näheres siehe
H. Kühn,
«Dreigliederungszeit» (s.
Hinweis zu S. 11/ 12), S. 18; sowie H. Wiesberger
«Eine Chronik» (s. Hinweis
zu S. 24).
-
eine vielgenannte
Persönlichkeit: konnte nicht
ermittelt werden.
-
Erich Ludendorff,
1865-1937, 1916 deutscher Generalquartiermeister,
Hauptstütze Hindenburgs im Ersten
Weltkrieg.
-
Was ich immer wieder
betonen möchte: Dem Vortrag waren
einige Worte von Roman Boos und von Rudolf
Steiner vorangegangen, den
«Aufruf» betreffend (siehe
Seite 18ff.). Rudolf Steiners Worte lauteten:
«Es ist vielleicht noch nötig, zu sagen,
daß es sich notwendigerweise darum handeln muß,
die ganze Angelegenheit noch als ganz vertraulich zu behandeln.
Man soll also außenstehenden Personen diesen Aufruf nicht
zeigen. Es wird ja auch im wesentlichen sich nicht darum
handeln, daß wir alle diesen Aufruf verteilen und jeder
ihn mitnimmt, sondern man wird Gelegenheit haben, ihn zu lesen
bei Herrn L. In wenigen Tagen, in kurzer Zeit wird es soweit
sein, daß man den Aufruf in der Zeitung lesen kann.
Außenstehende sollen nicht damit bekanntgemacht
werden, sonst wird es sich so ergeben, daß gewisse Kreise
davon Kenntnis haben, und unter Umständen Vorurteile
sich aufgebaut haben. Und dann, wenn eben die Publikation
erfolgt, soll es wirklich auf dem Arbeitsfeld geschehen, und
die Leute sollen sich dann mit dem, was vorliegt, und den
Unterschriften bekanntmachen. — Das Wesentliche ist,
daß nicht der Aufruf als solcher hinausgeworfen
werden soll, um Leute zu überzeugen oder irgendwie
zu bekehren, sondern daß der Aufruf begleitet ist von
einer gewissen Anzahl von Unterschriften, so daß
jedermann gleich sieht: es ist hier eine reale
Strömung, die von einer Anzahl von Menschen
vertreten wird. Und deshalb ist es nicht angängig,
daß der Aufruf, der die Unterschriften noch nicht
trägt, irgendwie herausgegeben wird.»
38 Was sonst mehr verdient wird, ... durch Koalitionen und
durch Assoziationen: Vergleiche hierzu den 14. Vortrag in:
Rudolf Steiner, «Nationalökonomischer
Kurs. Aufgaben einer neuen Wirtschaftswissenschaft»
Band I (14 Vorträge, Dornach 1922) Bibl.-Nr. 340, GA
1979.
Alles übrige ist durch Koalitionen und so weiter
...: «Koalitionen» im Stenogramm
unleserlich; ergänzt vom Herausgeber.
44 Ich habe diese Tatsache von anderen Gesichtspunkten auch
schon hier berührt: Siehe z. B. den Vortrag vom
29. Dezember 1918 in «Wie kann die Menschheit den
Christus wiederfinden. Das dreifache Schattendasein unserer
Zeit und das neue Christus-Licht» (8
Vorträge, Dornach, Basel 1918/1919) Bibl.-Nr. 187,
GA 1979.
45 Adolf Harnack, 1851-1930. «Das Wesen des
Christentums», 4. Aufl. Leipzig 1901.
46 «Ich bin bei euch alle Tage
...»: Matth. 28, 20.
«Was ihr einem der geringsten meiner
Brüder ...»: Matth.
25, 40.
-
wie Wilson die Freiheit
definiert: Woodrow Wilson, «Die neue
Freiheit. Ein Aufruf zur Befreiung der edlen
Kräfte eines Volkes»,
München 1919 (Georg
Müller-Verlag).
-
Man hat den Menschen ganz
verloren in der heutigen Weltbetrachtung und
Lebensauffassung: Siehe hierzu u. a. den Vortrag vom
12. Januar 1923 in «Lebendiges
Naturerkennen. Intellektueller Sündenfall und
spirituelle Sündenerhebung» (12
Vorträge, Dornach 1923), Bibl.-Nr. 220, GA
1966.
Ich habe im öffentlichen Vortrag in Basel
gesagt: Am 14. Februar, «Die vom Leben
geforderten wirklichkeitsgemäßen
Lösungsversuche für die sozialen Fragen
und Notwendigkeiten auf Grund geisteswissenschaftlicher
Lebensauffassung» (nicht gedruckt).
-
die Adler-Unoldsche ethische
Bewegung: Vergleiche dazu Rudolf Steiners Artikel
«Eine Gesellschaft für ethische
Kultur» in «Gesammelte
Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte
1887-1901», Bibl.-Nr. 31, GA 1966.
-
für den
fünften nachatlantischen Zeitraum: Siehe
das Kapitel «Die Weltentwickelung und
der Mensch» in R. Steiner, «Die
Geheimwissenschaft im Umriß», Bibl.-Nr.
13, GA 1977.
-
-
Karl Marx,
1818-1883.
-
Wladimir I. Lenin,
1870-1924.
-
David Ricardo,
1772-1823, englischer Nationalökonom.
Hauptwerk: «Principles of political
economy and taxation», 1817.
-
Friedrich Engels,
1820-1895.
61 wie die Naturwissenschaft mit Recht ... zu dem
Ignorabimus gekommen ist: Siehe dazu den Vortrag von Emil
Du Bois-Reymond «Uber die Grenzen des
Naturerkennens» vom 14. August 1872, Leipzig 1872.
Auf Seite 45 heißt es: «In bezug auf die
Rätsel der Körperwelt ist der
Naturforscher längst gewöhnt, mit
männlicher Entsagung sein <Ignoramus>
auszusprechen. Im Rückblick auf die durchlaufende
siegreiche Bahn trägt ihn dabei das stille
Bewußtsein, daß, wo er jetzt nicht weiß, er
wenigstens unter Umständen wissen könnte,
und dereinst vielleicht wissen wird. In bezug auf das
Rätsel aber, was Materie und Kraft seien, und wie
sie zu denken vermögen, muß er ein
für allemal zu dem viel schwerer abzugebenden
Wahrspruch sich entschließen:
<Ignorabimus!>.»
W.
I. Lenin, «Staat und Revolution. Die Lehre
des Marxismus vom Staat und die Aufgabe des Proletariats in der
Revolution», Belp-Bern 1918.
69 Kameralistisch: Kameralwissenschaft war seit
dem 18. Jahrhundert Lehrfach an den Universitäten
und schloß Handels-, Finanz- und Verwaltungslehre in sich,
war also die Vorbereitung auf den staatlichen
Verwaltungsdienst.
72/73 wie ich vor vielleicht heute achtzehn, neunzehn Jahren
im Berliner Gewerkschaftshaus davon gesprochen habe:
Am 22. September 1901: «Wie ist wissenschaftlicher
Sozialismus möglich?» Eine Nachschrift
ist nicht vorhanden.
-
Dr. Carl Unger, 1878-1929,
Ingenieur. Ein wirksamer Vertreter der Anthroposophie in
Deutschland. Von 1912 bis 1923 im Vorstand der
Anthroposophischen Gesellschaft; 1914/15 in der Leitung
des ersten Goetheanumbaues tätig.
-
Die in Zürich
gehaltenen Vorträge werden ja ...
demnächst als Buch erscheinen:
«Die Kernpunkte der sozialen Frage in den
Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und
Zukunft» (1919), Bibl.-Nr. 23, GA 1976. Die
Vorträge von Zürich sind in
ursprünglicher Form erschienen unter dem Titel
«Die soziale Frage» (siehe den
Hinweis zu Seite 11).
was notwendig zu geschehen hat: Nach dem Vortrag
kündigte Rudolf Steiner an, daß er wegen einer
Eurythmieaufführung am 24. Februar und eines
Vortrages vor Studenten am 25. Februar nach Zürich
fahren müsse, anschließend am 26. Februar in
Winterthur einen öffentlichen Vortrag halte und erst
am 28. Februar für einen öffentlichen
Vortrag in Basel wieder in Dornach sein werde.
-
Im Laufe dieser
Betrachtungen...: Der Abend war eingeleitet worden
mit der Rezitation von Gedichten von Conrad Ferdinand
Meyer durch Frau Marie Steiner-von Sivers. Es handelte
sich um solche Gedichte, «die sich alle auf
gewisse tiefere Erlebnisse, die mit dem Tode in Beziehung
stehen, beziehen» (Rudolf Steiners
einleitender Satz); «Uber einem
Grabe», «Lethe»,
«Einer Toten», «Das Ende
des Festes» und «Die
sterbende Meduse».
Mehrwertlehre: Mehrwert im Sinne des Marxismus: der
Unterschied zwischen dem Wert der Arbeitsleistung und dem
Arbeitslohn. Der Marxismus lehrt, daß der Arbeiter durch
das kapitalistische System um den Mehrwert betrogen wird.
— Der Begriff wird entwickelt in dem Hauptwerk von Karl
Marx «Das Kapital — Kritik der politischen
Ökonomie», Hamburg 1867, 1885, 1895.
79 in meinen «Rätseln der
Philosophie»: Rudolf Steiner, «Die
Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als
Umriß dargestellt» (1914), Bibl.-Nr. 18, GA
1968.
79-81 indische / urpersische /
ägyptisch-chaldäische /
griechisch-lateinische Kulturperiode / neue Zeit:
Siehe den Hinweis zu Seite 53.
85 ein Buch des ehrwürdigen Philosophen der
vorkantischen Zeit: Christian Freiherr von Wolf, 1679-1754;
«Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt
und der Seele des Menschen, auch allen Dingen
überhaupt» (1719), bereits 1732 in 5.
Auflage.
93 so ist schließlich auch unser Bau gedacht: Das
erste Goetheanum, ein in Holz aufgeführter
Doppelkuppelbau für die Freie Hochschule
für Geisteswissenschaft m Dornach. In der
Silvesternacht 1922 wurde er durch Feuer vernichtet. —
Rudolf Steiner, «Wege zu einem neuen
Baustil» (5 Vorträge, Dornach 1914),
Bibl.-Nr. 286, Stuttgart 1957; und «Der Baugedanke
des Goetheanum» (Vortrag am 29. Juni 1921 in Bern),
Bibl.-Nr. 290, Stuttgart 1958.
97 Trotzki, Leo Davidowitsch,
1879-1940.
Johann Gottlieb Fichte, 1762-1814, «Der
geschlossene Handelsstaat, ein philosophischer Entwurf
einer künftig zu liefernden Politik»,
1800.
97 Ich habe Ihnen öfter von J. G. Fichte
gesprochen: Siehe besonders: «Fichtes Geist
mitten unter uns» (öffentlicher Vortrag,
Berlin 16. Dezember 1915) in «Aus dem
mitteleuropäischen Geistesleben» (15
öffentliche Vorträge, Berlin 1915/16),
Bibl.-Nr. 65, GA 1962. — Siehe auch «Die
Rätsel der Philosophie» (1914), Bibl.-
Nr. 18, GA 1968 (Register), sowie «Vom
Menschenrätsel» (1916), Bibl.-Nr. 20, GA
1957, Zweites Kapitel.
104 Ich habe Ihnen öfter über die
Funktionen des Bösen gesprochen: Vergleiche z.
B. Rudolf Steiner, «Die spirituellen
Hintergründe der äußeren Welt. Der
Sturz der Geister der Finsternis» (14
Vorträge, Dornach 1917), Bibl.-Nr. 177, GA 1977; und
«Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der
menschlichen Seele» (9 Vorträge in
verschiedenen Städten 1917), Bibl.-Nr. 178, GA 1980;
sowie «Geschichtliche Symptomatologie» (9
Vorträge, Dornach 1918), Bibl.-Nr. 185, GA 1962.
106 was ich auch vorgestern im öffentlichen
Vortrage in Basel ausgesprochen habe: Am 28. Februar,
«Die soziale Frage als Wirtschafts-, Rechts- und
Geistesfrage» (nicht gedruckt).
verkauft der Mensch seine Arbeitskraft, so geht der ganze
Mensch eigentlich mit. ... darüber
haben wir ja schon Betrachtungen angestellt: Siehe Rudolf
Steiner, «Die soziale Frage» (6
Vorträge, Zürich 1919), Bibl.-Nr. 328, GA
1977; besonders die Vorträge vom 10., 12. und 25.
Februar, sowie später am 8. März.
114 Kurt Eisner, 1867-1919,
Sozialistenführer, Journalist, Schriftsteller. Als
Minister-Präsident einer bayrischen Regierung
wurde er am 21. Februar 1919 ermordet. Kurz vorher, am 10.
Februar, hielt er auf Einladung der Basler Studentenschaft den
Vortrag «Der Sozialismus und die Jugend»,
aus dem Rudolf Steiner zitiert (Basel 1919, S. 13). —
Hingewiesen sei auch auf die Tatsache, daß Rudolf Steiner
am 6. oder 7. Februar, während des Berner
Sozialistenkongresses, eine Unterredung mit Kurt Eisner
hatte, die Kriegsschuldfrage betreffend. Siehe Hans
Kühn «Dreigliederungszeit», S.
33ff.
116 daß ich es dazumal ... als das Wirken einer
gesellschaftlichen Krebskrankheit ... bezeichnet habe:
Siehe den Vortrag vom 14. April 1914 in «Inneres
Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer
Geburt» (8 Vorträge Wien 1914), Bibl.-Nr.
153, GA 1978. Dort heißt es (S. 174/175): «Es
wird also heute für den Markt ohne
Rücksicht auf den Konsum produziert, nicht im Sinne
dessen, was in meinem Aufsatz (Geisteswissenschaft und soziale
Frage> ausgeführt worden ist, sondern man stapelt
in den Lagerhäusern und durch die
Geldmärkte alles zusammen, was produziert
wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird. Diese Tendenz
wird immer größer werden, bis sie sich —
wenn ich jetzt das folgende sagen werde, werden Sie finden,
warum — in sich selber vernichten wird. Es entsteht
dadurch, daß diese Art von Produktion im sozialen Leben
eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen auf der
Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein
Karzinom entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine
Karzinombildung, Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine
Krebsbildung schaut derjenige, der das soziale Leben geistig
durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare
Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen.
Das ist die große Kultursorge, die auftritt für
den, der das Dasein durchschaut. Das ist das Furchtbare, was so
bedrückend wirkt, und was selbst dann, wenn man
sonst allen Enthusiasmus für Geisteswissenschaft
unterdrücken könnte, wenn man
unterdrücken könnte das, was den Mund
öffnen kann für die Geisteswissenschaft,
einen dahin bringt, das Heilmittel der Welt gleichsam
entgegenzuschreien für das, was so stark schon im
Anzug ist und was immer stärker und
stärker werden wird. Was auf seinem Felde in dem
Verbreiten geistiger Wahrheiten in einer Sphäre sein
muß, die wie die Natur schafft, das wird zur Krebsbildung,
wenn es in der geschilderten Weise in die Kultur
eintritt.» («Geisteswissenschaft und
soziale Frage», 1905, in «Luzifer-Gnosis.
Gesammelte Aufsätze... 1903 bis 1908»,
Bibl.-Nr. 34, GA 1960; und als Einzelausgabe 1977).
-
Fritz Mauthner, 1849-1923;
«Wörterbuch der Philosophie. Neue
Beiträge zu einer Kritik der
Sprache», 2 Bände, Leipzig und
München 1910 und 1911.
-
-
118 in meiner
«Theosophie»:
«Theosophie. Einführung in
übersinnliche Welterkenntnis und
Menschenbestimmung» (1904), Bibl.-Nr. 9,
GA 1978.
121 von einem, auf
den eigentlich viel gegeben wird in der Gegenwart:
Es könnte sich um den Pazifisten Prof. Fr.
Wilhelm Foerster handeln, der als deutscher Gesandter auf
der internationalen Sozialistenkonferenz in Bern (3. bis
10. Februar) war. Siehe seine Aufsätze
«Christus und der Krieg» und
«Christus der Organisator» in Fr. W.
Foerster, «Die deutsche Jugend und der
Weltkrieg», Leipzig 1916. — Uber den
Versuch Rudolf Steiners, mit Foerster ins
Gespräch zu kommen, siehe H. Kühn,
«Dreigliederungszeit», S. 36.
«So wahr ein Gott im
Himmel ist...•×´: Die Quelle dieses
Zitates konnte noch nicht gefunden werden.
127 vor ein paar Tagen in Bern
hören können: Auf der
Sozialistenkonferenz; siehe den Hinweis zu Seite 121.
Ich habe in den letzten Tagen
einiges mitgemacht von der sogenannten Berner
«Völkerbunds-Konferenz»:
Vom 7. bis 13. März 1919. Siehe Rudolf Steiners
Vortrag vom 11. März 1919 in Bern:
«Die wirklichen Grundlagen eines
Völkerbundes in den wirtschaftlichen,
rechtlichen und geistigen Kräften der
Völker» veröffentlicht in
«Gegenwart» 1943/44, 5. Jg., Nr. 8/9;
und als Einzelausgabe Bern 1944.
147 was heute Kopf ist bei jedem
Menschen, eigentlich der übrige Organismus,
außer dem Kopfe, aus der früheren
Inkarnation ist: Diese Metamorphose hat Rudolf Steiner
oft dargestellt; z. B. in «Das Rätsel
des Menschen. Die geistigen Hintergründe
der menschlichen Geschichte» (15
Vorträge, Dornach 1916) Bibl.-Nr. 170, GA 1978;
ferner «Soziales Verständnis aus
geisteswissenschaftlicher Erkenntnis» (15
Vorträge, Dornach 1919), Bibl.-Nr. 191, GA 1972
und andernorts.
148/ In jener Rede vom Januar 1917 hat Wilson diesen
Gedanken vom Völkerbund 149
geäußert: «Die Reden
Woodrow Wilsons», englisch und Deutsch, hg. vom
Committee on Public Information of the United States of
America, Bern 1919 (Der freie Verlag); Rede vom 22. Januar
1917.
149 Walther Schücking, 1875-1935,
Völkerrechtler.
159 die Kometen ... ein Aussatz
am Himmel: Gemeint sein könnte folgende
Stelle aus Hegels «Vorlesungen über
Naturphilosophie» (§ 268):
«Die Erfüllung des Raums
schlägt in unendlich viele Materien aus; das ist
aber nur das erste Ausschlagen, das den Anblick
ergötzen kann (Das Heer der Sterne). Dieser
Lichtausschlag ist so wenig bewunderungswürdig,
als einer am Menschen, oder als die Menge von
Fliegen.» (Hegels Werke, Vollständige
Ausgabe, Band 7, Berlin 1847, hg. von C. L. Michelet.)
162 Rudolf Steiner,
«Vom Menschenrätsel.
Ausgesprochenes und Unausgesprochenes im Denken, Schauen,
Sinnen einer Reihe deutscher und
österreichischer
Persönlichkeiten» (1916), Bibl.-Nr.
20, GA 1957.
164 Zeile 3 v. u.: zurückgeworfen: Im
Stenogramm unleserliches Wort.
166 Rudolf Steiner, «Die Philosophie der
Freiheit. Grundzüge einer modernen
Weltanschauung» (1894), Bibl.-Nr. 4, GA
197S.
Kant stellte den kategorischen
Imperativ auf: In verschiedenen Formulierungen; z. B.
«Kritik der praktischen Vernunft»
(1788), I. Teil, § 7: «Handle so,
daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als
Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten
könnte.»
Kardinal Joseph Othmar
Ritter von Rauscher, 1797-1875,
Fürst-Erzbischof von Wien.
Konstantin Petrowitsch
Pobedonoszew, 1827-1907, russischer Jurist und
einflußreicher Staatsmann.
Nikolaus II.
Alexandrowitsch, 1868-1918, Zar von 1894-1917; bis 1905
unter dem Einfluß von Pobedonoszew.
-
Davon wollen wir dann am
nächsten Freitag weiterreden: Die
Fortsetzung dieser Vorträge vom 21.
März an sind enthalten in
«Vergangenheits- und Zukunftsimpulse
im sozialen Geschehen», Die geistigen
Hintergründe der sozialen Frage, Band II,
Bibl.-Nr. 190, GA 1979.
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