HINWEISE
Textunterlagen: Die
Vorträge wurden mitstenographiert von Helene Finckh und Frau
Rambow. Die Klartextübertragung besorgte Frau Rambow unter
Zuhilfenahme des Finckh'schen Stenogramms. Die Herausgabe dieser
Vorträge innerhalb der Rudolf Steiner Gesamtausgabe –
erstmals 1971 durch Johann Waeger und Paul Jenny - basiert auf einem
kritischen Textvergleich beider Stenogramme durch Hedwig Frey,
der auch für die zweite Auflage hinzugezogen wurde. Aus dieser
erneuten Überprüfung resultierende Korrekturen sind in
den Hinweisen vermerkt.
Zu
diesem Band- Der
Einladung (s.u.) des «Schweizer Bundes für Dreigliederung
des sozialen Organismus» und des «Bundes für
anthroposophische Hochschularbeit» zum
«Orientierungskurs» für Mitarbeiter der
anthroposophischen und Dreigliederungsbewegung in der Schweiz folgten
laut Teilnehmerliste 58 Persönlichkeiten. Anlaß zu diesem
Kurs war der von Rudolf Steiner im Januar des selben Jahres in
Stuttgart gehaltene sogenannte «Agitatoren-Kurs» (innerhalb
der Gesamtausgabe vorgesehen für den Band Bibl.-Nr. 338), dem im
Februar der Kursus «Wie wirkt man für den Impuls der
Dreigliederung des sozialen Organismus? - Ein Kursus für
Redner», Dornach 1969, folgte (GA Bib).-Nr.
338).
Auszüge aus
dem 2., 5. und 6. Vortrag sind innerhalb der Gesamtausgabe enthalten
in dem Band «Methodik und Wesen der Sprachgestaltung», GA
Bibl.-Nr. 280, Dornach 1983 (S. 170- 200).
Werke
Rudolf Steinern innerhalb
der Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der
Bibliographie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht am
Schluß des Bandes.
Einladungsschreiben:
Schweizer Bund
für Dreigliederung des sozialen Organismus
Dornach, Haus
Friedwart am Goetheanum den 1. Oktober 1921
Wir haben an Herrn
Dr. Steiner die Anfrage gerichtet, ob er sich bereit erklären
würde zur Abhaltung eines
orientierenden
Kursus für die Mitarbeiter in der
anthroposophischen und Dreigliederungsbewegung in der
Schweiz
entsprechend dem
Stuttgarter Agitatoren-Kurs vom Februar dieses
Jahres.
Herr Dr. Steiner hat sich bereit erklärt, einen solchen
Kursus vom 10. bis 16. Oktober 1921
abzuhaken.
Wir laden Sie reit etwa fünfzig X'Iitarbeitern pur
Teilnahme an diesem Kursus ein und ersuchen Sie dringend, uns Ihre
Zusage so resch als möglich bekanntzugeben. Wollen Sie uns
gleichzeitig auch mitteilen, ob und
zu welchem Preise wir Ihnen
für Unterkunft und verpflegung sorgen sollen. Da finanzieille
Schwierigkeiten die Teilnahme an diesem
Kursus nicht
unmöglich machen sollten, bitten wir gegebenenfalls um
Mitteilung, ob die Bereitstellung eines Freiplatzes (freies Quartier
und freie Verpflegung) nötig ist.
Wir sind uns klar darüber, daß von unserer Arbeit
in den nächsten Monaten es abhängen
wird, ob das Goetheanum für die Schweiz zu
der Bedeutung
gelangt, die ihm zukommt.
Schweizer Bund
für Dreigliederung
des sozialen Organismus
Bund für anthroposophische Hochschularbeit
Witly Storrer
Willy Stokar
zu
Seite
9 Bewegung für
Anthroposophie und Dreigliederung: Während die anthroposophische Bewegung zum
Zeitpunkt dieser Vorträge bereits auf eine etwa zehn Jahre
währende Wirksamkeit zurückblicken konnte - die
Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft erfolgte in den
Jahren 1912/13 -, war die Dreigliederungsbewegung noch
verhältnismäßig jung. Mit der
Veröffentlichung seiner Schrift «Die Kernpunkte der
sozialen Frage» (GA Bibl.-Nr. 23) im April 1919 und dem in
mehreren Tageszeitungen publizierten Aufruf «An das
Deutsche Volk und an die Kulturwelt» (siehe GA Bibl.-Nr. 23)
waren durch Rudolf Steiner die geistigen Grundlagen gegeben, die noch
im gleichen Monat zur Gründung des «Bundes für
Dreigliederung des sozialen Organismus» und damit zu zahlreichen
Aktivitäten auf politischem und sozialem Felde führten. Am
30. April forderte Rudolf Steiner Roman Boos auf, in die Schweiz
zurückzukehren und die dortige Dreigliederungsarbeit zu
übernehmen. Am 31. Juli erschien in Zürich, herausgegeben
von Roman Boos, die erste Nummer der Zeitschrift «Soziale
Zukunft», nachdem bereits am 11. Juli in Stuttgart unter der
Schriftleitung von Ernst Uehli die erste Nummer der
Wochenzeitung «Dreigliederung des sozialen
Organismus» erschienen war. Die von Rudolf Steiner in diesen
Zeitschriften veröffentlichten Aufsätze sind enthalten in
dem Band «Aufsätze über die Dreigliederung des
sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915-1921», GA Bibl.-Nr. 24.
11 hier im
Goetheanum: Von Rudolf
Steiner begründete Freie Hochschule für
Geisteswissenschaft. Dient heute als Tagungs- und
Schulungsstätte. Zugleich Ort künstlerischer Darbietungen
(Mysteriendramen, Faustaufführungen, Eurythmie u. a.). Das
Goetheanum in Dornach/Schweiz war ein künstlerisch in Holz
gestalteter Doppelkuppelbau, erbaut 1913-1922 unter der Leitung
von Rudolf Steiner. Der im Inneren noch nicht ganz fertiggestellte,
aber seit 1920 in Betrieb genommene Bau, fiel in der
Silvesternacht 1922/23 einem Brand zum Opfer. Für einen
zweiten, in Beton errichteten Bau, schuf Rudolf Steiner das
Außenmodell. Er wurde in den Jahren 1928/29 fertiggestellt.
Siehe Rudolf Steiner, «Wege zu einem neuen Baustil», GA
Bibl.-Nr. 286.
12 einen Vortrag des
berühmten Helmholtz: Hier handelt
es sich um den von dem Physiker und Physiologen Hermann von Helmholtz
(1821 - 1894) im Jahre 1892 bei der Generalversammlung der
Goethegesellschaft zu Weimar gehaltenen Vortrag über
«Goethes Vorahnung kommender naturwissenschaftlicher
Ideen». Siehe «Berichte des Freien Deutschen
Hochstiftes», 1893, S. 225.
13 Philosophenkongreß in
Bologna: 4. Internationaler
Philosophie-Kongreß 1911. Rudolf Steiner hielt dort am 8. April
1911 den Vortrag «Die psychologischen Grundlagen und die
erkenntnistheoretische Stellung der Theosophie», abgedruckt in
«Philosophie und Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze 1904-
1923», GA Bibl.-Nr. 35.
16 die Pädagogik der
Waldorfschule: Bereits im Jahre 1884
forderte Rudolf Steiner die Befreiung des Erziehungswesens von
jeglicher staatlicher Bevormundung. Die Wirren des Ersten Weltkrieges
ließen in ihm diesen Gedanken in Verbindung mit einem
umfassenden Vorschlag zur Neugestaltung des sozialen Lebens neu
entstehen. Von der zukunftsweisenden Kraft dieser Ideen
überzeugt, wandte sich Emil Molt, Direktor der
WaldorfAstoria-Zigarettenfabrik, an Rudolf Steiner mit der
Bitte, die Gründung einer Schule für die Kinder seiner
Arbeiter vorzubereiten und deren Leitung zu übernehmen. Im
Herbst 1919 konnte die erste Freie Waldorfschule in Stuttgart
eröffnet werden. Sie wurde Ausgangspunkt für weitere
Schulgründungen in der ganzen Welt. In Seminaren und etwa 200
Vorträgen vor Lehrern und einer interessierten
Öffentlichkeit legte Rudolf Steiner die Grundlagen einer
geisteswissenschaftlichen Menschenkunde dar und gab zahlreiche
Anregungen zur Erneuerung der Methodik und Didaktik für nahezu
alle Unterrichtsgebiete. Siehe Rudolf Steiner «Die
Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der
Geisteswissenschaft», Dornach 1981; «Die
geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst», GA
Bibl.-Nr. 305; «Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der
Pädagogik», GA Bibl.-Nr. 293.
17 Walter
Johannes Stein, 1891-1957. Geschichtslehrer an der Freien Waldorfschule inStuttgart von
1919-1932. Historiker und Publizist. In den vorangegangenen Auflagen
hieß es an dieser Stelle: «So fängt einer der Lehrer
...»
20 Michael
Bernays, 1834-1897. Literaturhistoriker und
Goethe-Forscher.
28 die Weimarische
Nationalversammlung: Mit den Wahlen zur
Nationalversammlung am 19. Juni 1919 wurde in Deutschland der Weg
gebahnt zu einer parlamentarisch-demokratischen Republik. Sitz
der Nationalversammlung, die u. a. am 23. Juni 1919 die
Reichsregierung zur Unterzeichnung des Versailler
Friedensvertrages ermächtigte, war Weimar. Am 11. August 1919
wurde die von der Nationalversammlung beschlossene
Reichsverfassung vom Reichspräsidenten, dem in dieser
Verfassung eine starke Position eingeräumt wurde,
unterzeichnet.
31 Ernst
Curtius, 1814 - 1896. Archäologe und Geschichtsschreiber; von 1871-1893
ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften in
Berlin.
35 Aristoteles, 384-322 v.
Chr. Siehe seine Schriften zur Logik, insbesondere die
«Kategorienlehre».
36 William James,
1842-1910. Professor für
Philosophie an der Harvard Universität; der bedeutendste
(amerikanische) Vertreter der modernen introspektiven Psychologie und
des Pragmatismus. Verfasser zahlreicher psychologischer und
philosophischer Werke, u.a. «Human Immortality»
(1898) und
«Pragmatism» (1907).
F.C.S. Schiller,
1864-1937. Professor in Oxford;
Vertreter des Pragmatismus in England, mit dem er den Humanismus
verband. Schrieb u. a. «Humanism»
(1903).
Professor Mackenzie: John Stuart Mackenzie.
1860-1933. Professor für Logik und Moralphiiosophie in Cardiff.
«Lectures on Humanism», London
1907.
37 Hans flaihinger,
1852-1933. Philosoph, Professor in Halle a.d.S.,
Herausgeber der «Kantstudien», Begründer der
«Kantgeselischaft». In seiner «Philosophie des Als
ob» bezeichnet er seinen (von F.A. Lange beeintflußten)
Standpunkt als «idealistischen Positivismus». Siehe
«Die Philosophie des Als ob. System der theoretischen,
praktischen und religiösen Fiktionen der Menscheit zuf Grund
eines idealistischen Positivismus»,
1911.
39 Ich
habe ... davon gesprochen, daß Goethe eigentlich in Wirklichkeit
gar nicht geboren ist: Siehe den
Vortrag vom 8. Oktober 1921, in «Anthroposophie als
Kosmosophie», GA Bibl.-Nr. 207, Dornach 1981, S. 122. Im
Zusammenhang mit Goethes dramatischen Dichtungen sagt Rudolf Steiner
dort: «Er hat nicht vollständig die dramatische Dichtung
herausgesetzt; er war dazu dichterisch veranlagt, ist aber niemals
eigentlich ein wirklich dramatischer Dichter geworden, sondern ist
vorher steckengeblieben, hat sich wiederum zurückgewendet und
hat das in einer plastischen Weise zum Ausdrucke gebracht. Man
könnte sagen, und das ist wirklich etwas, was Goethe
charakterisiert, was einem kommt, wenn man ihn so recht betrachtet:
Goethe ist ein Mensch, der eigentlich nie so recht geboren worden
ist.- Er hat eine Farbenlehre verfaßt und war doch nicht im
wirklichen Sinne ein Physiker. Er hat sich mit Naturwissenschaft
befaßt, aber er hat es nicht in das vollständig Fachliche
hineingebracht. Kurz, er ist eigentlich nirgends ganz in die Welt
herausgetreten. Er ist nicht ordentlich zur Welt
gekommen.»
40 So ist
sogar, wenn auch einseitig, das Schöne definiert worden von
Hegel, von Hartmann und anderen: In
früheren Auflagen hieß es: «So ist sogar, wenn
auch einseitig, das Schöne definiert worden von Haeckel,
Darwin und anderen.»
in meinem Wiener Vortrag «Goethe als Vater einer
neuen Ästhetik»: Gehalten
am 9.
November 1888 im Wiener «Goethe-Verein». Siehe
«Kunst und Kunsterkenntnis», GA Bibl.-Nr. 271;
«Methodische Grundlagen der Anthroposophie. Gesammelte
Aufsätze», GA Bibl.-Nr. 30; «Goethe-Studien. Schriften
und Aufsätze in den Jahren 1884-1901», Taschenbuch 634 und
Einzelausgabe «Goethe als Vater einer neuen Ästhetik»,
Dornach 1963. Über die Ästhetik Hegels und Eduard von
Hartmanns heißt es in diesem Aufsatz: «Ich kann
nämlich nicht übereinstimmen mit dem, was der neueste
Geschichtsschreiber und Systematiker der Ästhetik, Eduard von
Hartmann, findet, daß Hegel wesentlich über Schelling in
diesem Punkte hinausgekommen ist ... Hegel sagt ja auch: ‹Das
Schöne ist das sinnliche ScheinenderIdee.›»
47 als
noch in Mitteleuropa gewirkt werden konnte:
Im Jahre 1919
trat Rudolf Steiner vor allem in Baden-Württemberg in
zahlreichen öffentlichen Vorträgen für den Gedanken
der Dreigliederung des sozialen Organismus ein. Unter anderem schuf
er in mehreren Vorträgen und Besprechungen die Voraussetzungen,
die in einigen Stuttgarter Industriebetrieben zur Gründung
von Betriebsräten führten. Um die Befreiung des
Geisteslebens aus staatlicher Bevormundung ging es ihm bei seinem
Einsatz für die Gründung von Kulturräten und der
Begründung der ersten Freien Waldorf-Schule in Stuttgart, die
Ausgangspunkt für eine heute weltweite Schulbewegung
wurde. Siehe hierzu auch die Literaturübersicht am
Schluß der Hinweise.
49 August
Bebel, 1840-1913. Einer der
bedeutendsten Führer der Arbeiterbewegung in Deutschland.
Zusammen mit Wilhelm Liebknecht Gründer der Sozialdemokratischen
Arbeiterpartei, aus der dann später, vereint mit dem Allgemeinen
Deutschen Arbeiterverein die Sozialdemokratische Partei (SPD)
hervorging.
50 Franz
Mehring, 1846-1919. Sozialistischer Schriftsteller und Politiker. Begründer
der marxistischen Literaturbetrachtung. «Die
Lessing-Legende», 1893.
Erich Schmid4 1853 -
1913. Literaturhistoriker, Direktor des Goethe-Archivs in Weimar;
Schüler und später Nachfolger Wilhelm
Scherers in Berlin.
«Lessing. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften», 2
Bände, 1884 -1892. In «Mein Lebensgang», GA Bibl.-Nr.
28, Kap. XIV schreibt Rudolf Steiner über Schmidts
Lessing-Biographie: «Die dichterischen
Persönlichkeiten verschwanden aus der Betrachtung; eine
Anschauung davon, wie sich tStoffe>, ~Motive) durch die
Persönlichkeiten hindurch entwickelten, trat auf. Ihren
Höhepunkt erreichte diese Anschauungsart in Erich Schmidts
großer Lessing-Monographie. In dieser ist nicht Lessings
Persönlichkeit die Hauptsache, sondern eine höchst
sorgfältige Betrachtung des Minna von Barnhelm-, des
Nathan-Motivs usw.»
52 Lessings «Laokoon
Auffassung» ...: Gotthold Ephraim
Lessing, 1729-1781. «Laokoon, oder über die Grenzen der
Malerei und Poesie», Berlin 1766. «Hamburgische
Dramaturgie», 1767. «Minna von Barnhelm»,
1763.
ich habe ja jahrelang eine Arlaeiterbildungsschule
versorgt:In den Jahren 1899 - 1904
unterrichtete Rudolf Steiner an der von Wilhelm Liebknecht
begründeten Arbeiterbildungsschule in Berlin. Siehe hierzu
Rudolf Steiner «Mein Lebensgang», Kap. XXVIII, GA Bibl.-Nr.
28; «Briefe II, 1892-1902», Dornach 1953, S. 30; Johanna
Mücke/Alwin Rudolf, «Erinnerungen an Rudolf Steiner und
seine Wirksamkeit an der Arbeiterbildungsschule in Berlin 1899
- 1904», Basel 1979; «Beiträge zur Rudolf Steiner
Gesamtausgabe», Heft Nr. 36, Dornach 1971/72, S. 21f.;
Rudolf Steiner, «Über Philosophie, Geschichte und
Literatur. Darstellungen an der Arbeiterbildungsschule und der Freien
Hochschule in Berlin 1901 bis 1905», GA Bibl.-Nr.
51.
56 E.
Marlitt(Pseudonym
für Eugenie John), 1825- 1887, Unterhaltungsschriftstellerin,
«Geheimnis der alten Mamsell».
57 Jakob
Böhme1575-1624.
Mystiker und Philosoph; von Beruf Schuhmacher in
Görlitz. Hans
Sachs,
1494-1576. Meistersinger, Dichter und Schuhmacher in
Nürnberg.
65 «Futurum» AG,
Ökonomische Gesellschaft zur internationalen Förderung
wirtschaftlicher und geistiger Werte, Dornach 1920-1924,
begründet am 16. Juni 1920 als assoziatives Unternehmen im
Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus. Bis März 1922
war Rudolf Steiner Präsident des Verwaltungsrates. Der Futurum
AG gehörten dreizehn Unternehmungen an.
«Der Kommende
Tag», Aktiengesellschaft zur
Förderung wirtschaftlicher und geistiger Werte, Stuttgart
1920-1925. Begründet am 13. März 1920 als assoziatives
Unternehmen im Sinne der sozialen Dreigliederung. Vorsitzender des
Aufsichtsrates bis 1923 Rudolf Steiner. Dem «Kommenden Tag»
waren bis zu siebzehn Unternehmungen
eingegliedert.
«Die Kernpunkte der
sozialen Frage»: Eine englische
Übersetzung unter dem Titel «The Threefold State. The True
Aspect of the Social Question» lag bereits im Jahre 1920 vor. Am
16. September wurde in den «Daily News» eine Besprechung
von Wilson Harns abgedruckt. Siehe «Nachrichten der Rudolf
Steiner-Nachlaßverwaltung» (jetzt: «Beiträge zur
Rudolf Steiner Gesamtausgabe»), Nr. 27/28, S. 10/11. Im selben
Heft ist auch eine kurze Stellungnahme Rudolf Steiners zum Problem
der Übersetzung der «Kernpunkte» abgedruckt (S.
55/56).
71 Begriffe des Proletariats...
in meinen «Kernpunkten»:
Siehe das Kapitel «Die wahre Gestalt der sozialen Frage,
erfaßt aus dem Leben der modernen Menschheit», GA Bibl.-Nr.
23, Dornach 1976, S. 29 ff.
73 Kunst,
das ist Blumeiithal: Oskar
Blumenthal, 1852-1917. Lustspielautor, u.a. «Im
weißen Röß!».
74 Albert
Einstein, 1879-1955. Physiker.
«Die Grundlagen der allgemeinen
Relativitätstheorie», 1916.
Alexander Moszkozvski,
1851-1934. «Einstein. Einblicke in
seine Gedankenwelt», Hamburg und Berlin
1921.
76 4.
Abschn., 3. Zeile: Textkorrektur sinngemäß. Wortlaut
früherer Auflagen: «... das
Indie Hand-Nehmen der Stimmung hat also
...»
Max Dessoir, 1867-1947. Philosoph. Siehe auch: Rudolf Steiner, «Von
Seelenrätseln», GA Bibl.-Nr. 21, II «Max Dessoir
über Anthroposophie».
79 in der letzten Nummer der
«Dreigliederung»: Wochenzeitung nDreigliederung des sozialen Organismus»,
3. Jg. Nr. 15 vom 12. Oktober 1921. Aufsatz von Rudolf Steiner
«Bismarck, der Mann des politischen Erfolges» (1898),
innerhalb der Gesamtausgabe in dem Band «Gesammelte
Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887-1901», GA
Bibl.-Nr. 31, Dornach 1966, S. 263ff.
Heinrich Rickert, 1833-1902,Politiker.
Otto, Fürst von Bismarck,
1815-1898. In der Sitzung des preußischen
Abgeordnetenhauses vom 2. Juni 1865 antwortete Bismarck auf die
Einwände der Abgeordneten Ricken und Virchow: «Nun frage
ich, was soll man denn, wenn man zu Schiffe fährt, anderes tun,
als das Ruder nach dem Winde drehen, wenn man nicht etwa selbst Wind
machen will.» Siehe Bismarck, «Die gesammelten Werke»,
10. Band (Reden 1847-1869),1.
Aufl. Berlin
o.J. (1928), S. 244.
81 Ich wurde in Holland ...
eingeladen: Auf Einladung des
«Verein für Philosophie» sprach Rudolf Steiner am 1.
März 1921 in der Aula der Universität zu Amsterdam
über das Thema «Philosophie und Anthroposophie».
Der Vortrag ist noch nicht innerhalb der Gesamtausgabe erschienen.
Vorgesehen für GA Bibl.-Nr. 75.
82 «Der Worte sind genug
gewechselt»: «Faust» 1, Vorspiel auf dem
Theater.
85 das Recht für diese
Arbeit ... im Sinne der «Kernpunkte»: Siehe
üI. Kapitel «Kapitalismus und soziale
Ideen». Dort heißt es u. a. «Durch soziale
Einrichtungen, die in der Richtung des hier Dargestellten liegen,
wird der Boden geschaffen für ein wirklich freies
Vertragsverhältnis zwischen Arbeitleiter und
Arbeitleister. Und dieses Verhältnis wird sich beziehen
nicht auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für
Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteils, den eine jede
der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam zustande
bringen.» (Dornach 1976, S. 99.)
86 wenn ein solches U eben
stattfindet, wie es in den «Kernpunkten der sozialen Frage»
beschrieben ist: Siehe III. Kapitel.
Dort heißt es u. a.: «Nicht ein Mittel ist zu finden, wie
das Eigentum an der Kapitalgrundlage ausgetilgt werden kann, sondern
ein solches, wie dieses Eigentum so verwaltet werden kann, daß
es in der besten Weise der Gesamtheit diene» (S. 111).
«Den gesamten
Kapitalbesitz so zu verwalten, daß der
einzelne in besonderer Richtung begabte Mensch oder daß zu
Besonderem befähigte Menschengruppen zu einer solchen Verfügung
über Kapital kommen, die lediglich aus ihrer ureigenen
Initiative entspringt, daran muß jedermann innerhalb eines
sozialen Organismus ein wahrhaftes Interesse haben.»
(106.)
89 in dem seminaristischen
Kursus: «Erziehungskunst.
Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge», GA
Bibl.-Nr. 295. Siehe auch Rudolf Steiner/Marie Steiner-von Sivers,
«Methodik und Wesen der Sprachgestaltung», GA Bibl.-Nr. 280
und «Die Kunst der Rezitation und Deklamation», GA
Bibl.-Nr. 281.
98 Und es
wallet ...: Aus Schillers
Gedicht «Der Taucher». 105
Maximilian Kully, 1878 - 1936. Pfarrer in
Arlesheim.
109 «Lex
Heinze»: Name eines
Nachtragsgesetzes vom 25. Juni 1900 zum Deutschen Strafgesetzbuch.
Siehe auch Rudolf Steiner «Gegen die <Lex Heinze>»,
in «Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und
Zeitgeschichte 1887-1901», GA
Bibl.-Nr. 31, Dornach 1966, S. 651ff.
Friedrich Wilhelm IV., 1795
-1861, König
von Preußen seit 1840.
Friedrich Wilhelm IIL,
1770-1840, König von Preußen seit
1797.
von Klewiz: Wilhelm
Anton von Klewiz, 1760-1838. Von 1817-1824 preußischer
Finanzminister.
111 Eurythmie:
Durch Rudolf Steiner inaugurierte Bewegungskunst.
Siehe Rudolf Steiner, «Eurythmie. Die Offenbarung der
sprechenden Seele», GA Bibl.-Nr. 277. «Die Entstehung
und Entwickelung der Eurythmie», GA Bibl.-Nr. 277a.
«Eurythmie als sichtbarer Gesang», GA Bibl.-Nr. 278.
«Eurythmie als sichtbare Sprache», GA Bibl.-Nr.
279.
114 in der
Freien Waldorfichule. Siehe
Hinweis zu S. 16.
116 «Das
Goetheanum»: Die erste Nummer der
Wochenschrift erschien im August 1921. Die in dieser Zeitschrift von
Rudolf Steiner veröffentlichten Aufsätze sind innerhalb der
Gesamtausgabe enthalten in dem Band «Der Goetheanumgedanke
inmitten der Kulturkrisis der Gegenwart», GA Bibl.-Nr.
36.
Jan Smuts, 1870-1950. Südafrikanischer Politiker. 1919-1924 und 1939-1948
Premierminister der Südafrikanischen
Union.
117 jetzt wiederum in
Genf. Während der ersten
Zusammenkunft der Völkerbundsversammlung in Genf vom 15.
Nov. - 18. Dez. 1920 wurde auch die Einrichtung eines
Internationalen Gerichtshofes
beschlossen.
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