Übergang der
vierten in die fünfte Wurzelrasse
Die folgenden Mitteilungen beziehen sich auf den
Übergang der vierten (atlantischen) Wurzelrasse in die
fünfte (arische), welcher die gegenwärtige zivilisierte
Menschheit angehört. Nur derjenige wird sie richtig auffassen,
der sich von dem Gedanken der Entwickelung in seinem ganzen
Umfange und in seiner ganzen Bedeutung durchdringen kann. Alles, was
der Mensch um sich herum gewahr wird, ist in Entwickelung. Und auch
die Eigenschaft der Menschen unserer fünften Wurzelrasse, die im
Gebrauche des Gedankens liegt, hat sich erst entwickelt. Ja,
gerade diese Wurzelrasse ist es, welche die Kraft des Denkens langsam
und allmählich zur Reife bringt. Der gegenwärtige Mensch
entschließt sich (im Gedanken) zu etwas, und dann führt er
es aus als die Folge des eigenen Gedankens. Bei den Atlantiern
bereitete sich diese Fähigkeit erst vor. Nicht die
eigenen Gedanken, sondern die ihnen von höhergearteten
Wesenheiten zuströmenden beeinflußten ihren Willen. Dieser
wurde also gewissermaßen von außen gelenkt. — Wer
sich mit diesem Entwickelungsgedanken beim Menschen vertraut macht
und zugeben lernt, daß dieser in der Vorzeit ein ganz anders
geartetes Wesen — als irdischer Mensch — war, der wird
auch zu der Vorstellung von den völlig anderen Wesenheiten
aufsteigen können, von denen in den Mitteilungen gesprochen
wird. Ungeheuer große Zeiträume nahm die Entwickelung in
Anspruch, von der berichtet wird. Was in dem Vorhergehenden von der
vierten Wurzelrasse, den Atlantiern, gesagt worden ist, das bezieht
sich auf die große Masse der Menschheit. Aber diese stand unter
Führern, die in ihren Fähigkeiten hoch emporragten
über sie. Die Weisheit, welche diese Führer besaßen,
und die Kräfte, welche sie beherrschten, waren durch keinerlei
irdische Erziehung zu erlangen. Sie waren ihnen von höheren,
nicht unmittelbar zur Erde gehörenden Wesenheiten erteilt
worden. Es war daher nur natürlich, daß die große
Masse der Menschen diese ihre Führer als Wesen höherer Art
empfanden, als «Boten» der Götter. Denn mit den
menschlichen Sinnesorganen, mit dem menschlichen Verstande wäre
nicht zu erreichen gewesen, was diese Führer wußten und
ausführen konnten. Man verehrte sie als
«Gottesboten» und empfing ihre Befehle, Gebote und auch
ihren Unterricht. Durch Wesen solcher Art wurde die Menschheit
unterwiesen in den Wissenschaften, Künsten, in der Verfertigung
von Werkzeugen. Und solche «Götterboten» leiteten
entweder selbst die Gemeinschaften oder unterrichteten Menschen, die
weit genug vorgeschritten waren, in den Regierungskünsten. Man
sagte von diesen Führern, daß sie «mit den
Göttern verkehren» und von diesen selbst in die Gesetze
eingeweiht werden, nach denen sich die Menschheit entwickeln
müsse. Und das entsprach der Wirklichkeit. An Orten, von denen
die Menge nichts wußte, geschah diese Einweihung, dieser Verkehr
mit den Göttern. Mysterientempel wurden diese Einweihungsorte
genannt. Von ihnen aus also geschah die Verwaltung des
Menschengeschlechts.
Das, was in den
Mysterientempeln geschah, war demgemäß auch dem Volke
unverständlich. Und ebensowenig verstand dieses die Absichten
seiner großen Führer. Das Volk konnte mit seinen Sinnen ja
nur verstehen, was sich auf der Erde unmittelbar zutrug, nicht was
zum Heile dieser aus höheren Welten offenbart wurde. Daher
mußten auch die Lehren der Führer in einer Form
abgefaßt sein, die nicht den Mitteilungen über irdische
Ereignisse ähnlich war. Die Sprache, welche die Götter mit
ihren Boten in den Mysterien sprachen, war ja auch keine irdische,
und die Gestalten, in denen sich diese Götter offenbarten, waren
ebensowenig irdisch. «In feurigen Wolken» erschienen die
höheren Geister ihren Boten, uni ihnen mitzuteilen, wie sie die
Menschen zu führen haben. In menschlicher Gestalt kann nur ein
Mensch erscheinen; Wesenheiten, deren Fähigkeiten über das
Menschliche hinausragen, müssen in Gestalten sich offenbaren,
die nicht unter den irdischen zu finden sind.
Daß die
«Gottesboten» diese Offenbarungen empfangen konnten,
rührt davon her, daß sie selbst die vollkommensten unter
ihren Menschenbrüdern waren. Sie hatten auf früheren
Entwickelungsstufen bereits durchgemacht, was die Mehrzahl der
Menschen noch durchzumachen hat. Nur in einer gewissen Beziehung
gehörten sie dieser Mitmenschheit an. Sie konnten die
menschliche Gestalt annehmen. Aber ihre seelisch-geistigen
Eigenschaften waren übermenschlicher Art. Sie waren also
göttlich-menschliche Doppelwesen. Man konnte sie daher auch als
höhere Geister bezeichnen, die menschliche Leiber angenommen
hatten, um der Menschheit auf ihrem irdischen Wege weiter zu helfen.
Ihre eigentliche Heimat war nicht auf der Erde. — diese Wesen
führten die Menschen, ohne ihnen die Grundsätze mitteilen
zu können, nach denen sie sie führten. Denn bis zur
fünften Unterrasse der Atlantier, den Ursemiten, hatten die
Menschen eben gar keine Fähigkeit, um diese Grundsätze zu
begreifen. Erst die Denkkraft, die sich in dieser Unterrasse
entwickelte, war eine solche Fähigkeit. Aber diese
Fähigkeit entwickelte sich langsam und allmählich. Und auch
die letzten Unterrassen der Atlantier konnten noch sehr wenig
begreifen von den Grundsätzen ihrer göttlichen Führer.
Sie fingen an, erst ganz unvollkommen, etwas von solchen
Grundsätzen zu ahnen. Daher waren ihre Gedanken und auch
die Gesetze, von denen bei ihren Staatseinrichtungen gesprochen
worden ist, mehr geahnt als klar gedacht.
Der Hauptführer der
fünften atlantischen Unterrasse bereitete diese nach und nach
vor, damit sie in späterer Zeit, nach dem Untergange der
atlantischen Lebensart, eine neue beginnen könne, eine solche,
welche ganz durch die Denkkraft geregelt wird.
Nun muß man sich
vergegenwärtigen, daß man es am Ende der atlantischen Zeit
mit drei Gruppen menschenartiger Wesenheiten zu tun hat. 1. Mit den
genannten «Götterboten», die der großen
Volksmasse weit voraus in der Entwickelung waren, die göttliche
Weisheit lehrten und göttliche Taten verrichteten. 2. Die
große Masse selbst, bei welcher die Denkkraft in einem dumpfen
Zustande war, trotzdem sie Fähigkeiten naturwüchsiger Art
besaß, welche der heutigen Menschheit verlorengegangen sind. 3.
Eine kleinere Schar von solchen, welche die Denkkraft entwickelten.
Diese verlor dadurch zwar allmählich die urwüchsigen
Fähigkeiten der Atlantier; aber sie bildete sich dafür
heran, die Grundsätze der «Götterboten» denkend
zu erfassen. — die zweite Gruppe der Menschenwesen war dem
allmählichen Aussterben geweiht. Die dritte aber konnte von dem
Wesen der ersten Art dazu herangezogen werden, ihre Führung
selbst in die Hand zu nehmen.
Aus dieser dritten Gruppe
nahm der genannte Hauptführer, welchen die okkultistische
Literatur als Manu bezeichnet, die Befähigtesten heraus,
um aus ihnen eine neue Menschheit hervorgehen zu lassen. Diese
Befähigtesten waren in der fünften Unterrasse vorhanden.
Die Denkkraft der sechsten und siebenten Unterrasse war schon in
einer gewissen Weise auf Abwege geraten und nicht mehr zur
Weiterentwickelung geeignet. — die besten Eigenschaften der
Besten mußten entwickelt werden. Das geschah, indem der
Führer die Auserlesenen an einem besonderen Orte der Erde
— in Innerasien — absonderte und sie vor jedem Einflusse
der Zurückgebliebenen oder der auf Abwege Geratenen befreite.
— die Aufgabe, die sich der Führer stellte, war, seine
Schar so weit zu bringen, daß ihre Zugehörigen in der
eigenen Seele, mit eigener Denkkraft die Grundsätze erfassen
könnten, nach denen sie bisher auf eine von ihnen geahnte, aber
nicht klar erkannte Art gelenkt worden waren. Die Menschen sollten
erkennen die göttlichen Kräfte, denen sie
unbewußt gefolgt waren. Bisher hatten die Götter durch ihre
Boten die Menschen geführt; jetzt sollten die Menschen von
diesen göttlichen Wesenheiten wissen. Sie sollten sich
selbst als die ausführenden Organe der göttlichen Vorsehung
ansehen lernen.
Vor einer wichtigen
Entscheidung stand die also abgesonderte Schar. Der göttliche
Führer war in ihrer Mitte, in Menschengestalt. Von solchen
Götterboten hatte die Menschheit vorher Anweisungen, Befehle
erhalten, was sie zu tun oder zu lassen hatte. Sie war in den
Wissenschaften unterrichtet worden, die sich auf dasjenige bezogen,
was sie mit den Sinnen hatte wahrnehmen können. Eine
göttliche Weltregierung hatten die Menschen geahnt, hatten sie
in ihren eigenen Handlungen empfunden; aber klar gewußt hatten
sie nichts von ihr. — nun sprach ihr Führer in einer ganz
neuen Art zu ihnen. Er lehrte sie, daß unsichtbare Mächte
das lenken, was sie sichtbar vor sich hätten; und daß sie
selbst Diener dieser unsichtbaren Mächte seien, daß sie mit
ihren Gedanken die Gesetze dieser unsichtbaren Mächte zu
vollziehen hätten. Von einem Überirdisch-Göttlichen
hörten die Menschen. Und daß das unsichtbare Geistige der
Schöpfer und Erhalter des sichtbaren Körperlichen sei. Zu
ihren sichtbaren Götterboten, zu den übermenschlichen
Eingeweihten, von denen der selbst einer war, der so zu ihnen sprach,
hatten sie bisher aufgesehen, und von ihnen wurde mitgeteilt, was zu
tun und was zu lassen sei. Jetzt aber wurden sie dessen
gewürdigt, daß der Götterbote ihnen von den
Göttern selbst sprach. Gewaltig war die Rede, die er seiner
Schar immer wieder einschärfte. «lhr habt bis jetzt
gesehen diejenigen, die euch führten; aber es gibt
höhere Führer, die ihr nicht sehet. Und diesen
Führern seid ihr untertan. Ihr sollt vollziehen die Befehle des
Gottes, den ihr nicht sehet; und ihr sollt gehorchen einem
solchen, von dem ihr euch kein Bild machen könnet.»
So klang aus dem Munde des großen Führers das neue
höchste Gebot, das da die Verehrung vorschrieb eines Gottes, dem
kein sinnlich-sichtbares Bild ähnlich sein konnte, von dem daher
auch keines gemacht werden sollte. Von diesem großen Urgebote
der fünften Menschenrasse ist ein Nachklang das bekannte:
«Du sollst dir kein Götzenbild machen, noch
irgendein Abbild von etwas, was droben im Himmel oder unten auf der
Erde, oder was im Wasser unter der Erde ist . .
.».
Dem Hauptführer (Manu)
standen andere Götterboten zur Seite, welche für die
einzelnen Lebenszweige seine Absichten ausführten und an der
Entwickelung der neuen Rasse arbeiteten. Denn es handelte sich darum,
das ganze Leben im Sinne der neuen Auffassung von einer
göttlichen Weltregierung einzurichten. Die Gedanken der Menschen
sollten überall von dem Sichtbaren auf das Unsichtbare
hingelenkt werden. Das Leben wird durch die Naturmächte
bestimmt. Von Tag und Nacht, von Winter und Sommer, von Sonnenschein
und Regen hängt der Verlauf dieses menschlichen Lebens ab. Wie
diese einflußreichen sichtbaren Tatsachen mit den unsichtbaren
(göttlichen) Kräften im Zusammenhang stehen und wie der
Mensch sich verhalten solle, damit er diesen unsichtbaren
Mächten gemäß sein Leben einrichte: das wurde ihm
gezeigt. Alles Wissen und alle Arbeit sollte in diesem Sinne
getrieben werden. Im Gang der Sterne und der
Witterungsverhältnisse sollte der Mensch die göttlichen
Ratschlüsse sehen, den Ausfluß der göttlichen
Weisheit. Astronomie und Witterungskunde wurden in diesem Sinne
gelehrt. Und seine Arbeit, sein sittliches Leben solle der Mensch so
einrichten, daß sie den weisheitsvollen Gesetzen des
Göttlichen entsprechen. Nach göttlichen Geboten
wurde das Leben geordnet, wie im Gang der Sterne, in den
Witterungsverhältnissen und so weiter die göttlichen
Gedanken erforscht wurden. Durch Opferhandlungen sollte
der Mensch seine Werke mit den Fügungen der Götter in
Einklang bringen. — Es war die Absicht des Manu, alles
im menschlichen Leben auf die höheren Welten hinzulenken.
Alles menschliche Tun, alle Einrichtungen sollten einen
religiösen Charakter tragen. Dadurch wollte der Manu das
einleiten, was der fünften Wurzelrasse als ihre eigentliche
Aufgabe obliegt. Diese sollte lernen, sich selbst durch ihre Gedanken
zu leiten. Aber zum Heile kann solche Selbstbestimmung nur
führen, wenn sich der Mensch auch selbst in den Dienst der
höheren Kräfte stellt. Der Mensch soll sich seiner
Gedankenkraft bedienen; aber diese Gedankenkraft soll geheiligt sein
durch den Hinblick auf das Göttliche.
Man begreift nur
vollständig, was damals geschah, wenn man auch weiß,
daß die Entwickelung der Denkkraft, von der fünften
Unterrasse der Atlantier angefangen, noch etwas anderes im Gefolge
gehabt hat. Die Menschen waren nämlich von einer gewissen Seite
her in den Besitz von Kenntnissen und Künsten gekommen, die
nicht unmittelbar mit dem zusammenhingen, was der obengenannte
Manu als seine eigentliche Aufgabe ansehen mußte. Diesen
Kenntnissen und Künsten fehlte zunächst der religiöse
Charakter. Sie kamen so an den Menschen heran, daß dieser an
nichts anderes denken konnte, als sie in den Dienst des Eigennutzes,
seiner persönlichen Bedürfnisse zu stellen . . Zu solchen Kenntnissen
gehört zum Beispiel die des Feuers in seiner Anwendung zu
menschlichen Verrichtungen. In den ersten atlantischen Zeiten
brauchte der Mensch das Feuer nicht, denn es stand ja die Lebenskraft
zu seinen Diensten. Je weniger er aber mit fortschreitender Zeit in
der Lage war, sich dieser Kraft zu bedienen, desto mehr mußte er
lernen, sich Werkzeuge, Geräte aus sogenannten leblosen Dingen
zu machen. Dazu diente ihm der Gebrauch des Feuers. Und ähnlich
war es mit anderen Naturkräften. Der Mensch hatte also gelernt,
sich solcher Naturkräfte zu bedienen, ohne sich ihres
göttlichen Ursprungs bewußt zu sein. Und so sollte es auch
sein. Der Mensch sollte durch nichts gezwungen sein, diese im
Dienste seiner Denkkraft stehenden Dinge auf die göttliche
Weltordnung zu beziehen. Er sollte das vielmehr freiwillig in
seinen Gedanken tun. So ging denn die Absicht des Manu dahin, die
Menschen dazu zu bringen, daß sie selbständig, aus einem
inneren Bedürfnis heraus, solche Dinge in Zusammenhang brachten
mit der höheren Weltordnung. Gleichsam wählen
konnten die Menschen, ob sie die erlangten Erkenntnisse rein im
persönlichen Eigennutz oder im religiösen Dienste einer
höheren Welt anwenden wollten. — war also der Mensch
vorher gezwungen, sich als Glied der göttlichen Weltlenkung zu
betrachten, von der ihm zum Beispiel die Beherrschung der Lebenskraft
zufloß, ohne daß er die Denkkraft anzuwenden brauchte, so
konnte er jetzt die Naturkräfte auch anwenden, ohne den Gedanken
auf das Göttliche zu lenken. — dieser Entscheidung waren
nicht alle Menschen gewachsen, welche der Manu um sich gesammelt
hatte, sondern vielmehr nur eine geringe Zahl derselben. Und nur aus
dieser letzteren Zahl konnte der Manu den Keim zur neuen Rasse
wirklich bilden. Mit ihr zog er sich dann zurück, um sie
weiterzuentwickeln, während die anderen sich mit der
übrigen Menschheit vermischten. — von der genannten
geringen Zahl von Menschen, die sich zuletzt um den Manu geschart
hatte, stammt dann alles ab, was die wahren Fortschrittskeime der
fünften Wurzelrasse bis heute noch bildet. Daher ist es aber
auch erklärlich, daß zwei Charakterzüge durch die
ganze Entwickelung dieser fünften Wurzelrasse durchgehen. Der
eine Zug ist den Menschen eigen, die beseelt sind von höheren
Ideen, die sich als Kinder einer göttlichen Weltmacht
betrachten; der andere kommt denen zu, die alles nur in den Dienst
der persönlichen Interessen, des Eigennutzes stellen.
So lange blieb die kleine
Schar um den Manu, bis sie hinlänglich gekräftigt war, um
in dem neuen Geiste zu wirken, und bis ihre Glieder hinausziehen
konnten, diesen neuen Geist der übrigen Menschheit zu bringen,
die von den vorhergehenden Rassen übriggeblieben war. Es ist
natürlich, daß dieser neue Geist bei den verschiedenen
Völkern einen verschiedenen Charakter annahm, je nachdem sich
diese selbst in den verschiedenen Gebieten entwickelt hatten. Die
alten zurückgebliebenen Charakterzüge vermischten sich mit
dem, was die Sendboten des Manu in die verschiedenen Teile der Welt
trugen. Dadurch entstanden mannigfaltige neue Kulturen und
Zivilisationen
Die befähigtesten
Persönlichkeiten aus der Umgebung des Manu wurden dazu
ausersehen, nach und nach unmittelbar in seine göttliche
Weisheit eingeweiht zu werden, auf daß sie Lehrer der
übrigen werden konnten. So kam es, daß zu den alten
Götterboten jetzt auch eine neue Art von Eingeweihten kam. Es
sind diejenigen, welche ihre Denkkraft geradeso wie ihre übrigen
Mitmenschen in irdischer Art ausgebildet haben. Die vorhergehenden
Götterboten — auch der Manu — hatten das nicht. Ihre
Entwickelung gehört höheren Welten an. Sie brachten ihre
höhere Weisheit in die irdischen Verhältnisse herein. Was
sie der Menschheit schenkten, war eine «Gabe von oben». Die
Menschen waren noch vor der Mitte der atlantischen Zeit nicht so
weit, mit eigenen Kräften begreifen zu können, was
die göttlichen Ratschlüsse sind. Jetzt — in der
angedeuteten Zeit — sollten sie dazu kommen. Das irdische
Denken sollte sich erheben bis zu dem Begriffe vom Göttlichen.
Menschliche Eingeweihte traten zu den übermenschlichen. Das
bedeutet einen wichtigen Umschwung in der Entwickelung des
Menschengeschlechtes. Noch die ersten Atlantier hatten nicht die
Wahl, ihre Führer als göttliche Sendboten anzusehen oder
auch nicht. Denn was diese vollbrachten, drängte sich auf als
Tat höherer Welten. Es trug den Stempel des göttlichen
Ursprungs. So waren die Boten der atlantischen Zeit durch ihre Macht
geheiligte Wesenheiten, umgeben von dem Glanze, den ihnen diese Macht
verlieh. Die menschlichen Eingeweihten der Folgezeit sind,
äußerlich genommen, Menschen unter Menschen. Allerdings
aber verblieben sie im Zusammenhang mit den höheren Welten, und
die Offenbarungen und Erscheinungen der Götterboten dringen zu
ihnen. Nur ausnahmsweise, wenn sich eine höhere Notwendigkeit
ergibt, machen sie Gebrauch von gewissen Kräften, die ihnen von
dorther verliehen sind. Dann vollbringen sie Taten, welche die
Menschen nach den ihnen bekannten Gesetzen nicht verstehen und daher
mit Recht als Wunder ansehen. — Die höhere Absicht aber
bei alledem ist, die Menschheit auf eigene Füße zu stellen,
deren Denkkraft vollkommen zu entwickeln. — die menschlichen
Eingeweihten sind heute die Vermittler zwischen dem Volke und den
höheren Mächten; und nur die Einweihung befähigt zum
Umgange mit den Götterboten.
Die menschlichen
Eingeweihten, die heiligen Lehrer, wurden nun im Beginne der
fünften Wurzelrasse Führer der übrigen Menschheit. Die
großen Priesterkönige der Vorzeit, von denen nicht die
Geschichte, wohl aber die Sagenwelt Zeugnis ablegt, gehören der
Schar dieser Eingeweihten an. Immer mehr zogen sich die höheren
Götterboten von der Erde zurück und überließen
die Führung diesen menschlichen Eingeweihten, denen sie aber mit
Rat und Tat zur Seite stehen. Wäre das nicht so, so käme
der Mensch niemals zum freien Gebrauch seiner Denkkraft. Die Welt
steht unter göttlicher Führung; aber der Mensch soll nicht
gezwungen werden, das zuzugeben, sondern er soll in freier
Überlegung es einsehen und begreifen. Ist er erst so weit, dann
enthüllen ihm die Eingeweihten stufenweise ihre Geheimnisse.
Aber dies kann nicht plötzlich geschehen. Sondern die ganze
Entwickelung der fünften Wurzelrasse ist der langsame Weg zu
diesem Ziele. Wie Kinder führte der Manu erst selbst noch seine
Schar. Dann ging die Führung ganz allmählich auf
menschliche Eingeweihte über. Und heute besteht der Fortschritt
noch immer in einer Mischung von bewußtem und unbewußtem
Handeln und Denken der Menschen. Erst am Ende der fünften
Wurzelrasse, wenn durch die sechste und siebente Unterrasse hindurch
eine genügend große Anzahl von Menschen des Wissens
fähig ist, wird sich der größte Eingeweihte
ihnen öffentlich enthüllen können. Und
dieser menschliche Eingeweihte wird dann die weitere
Hauptführung ebenso übernehmen können, wie das der
Manu am Ende der vierten Wurzelrasse getan hat. So ist die Erziehung
der fünften Wurzelrasse die, daß ein größerer
Teil der Menschheit dazu kommen wird, einem menschlichen Manu frei zu
folgen, wie das die Keimrasse dieser fünften mit dem
göttlichen getan hat.
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