Anfang der
gegenwärtigen Erde, Austritt der Sonne
Es soll nunmehr die Akasha-Chronik
zurückverfolgt werden bis in die urferne Vergangenheit, in
welcher die gegenwärtige Erde ihren Anfang genommen hat. Unter
Erde soll dabei verstanden werden derjenige Zustand unseres Planeten,
durch welchen dieser der Träger von Mineralien, Pflanzen, Tieren
und Menschen in ihrer jetzigen Gestalt ist. Denn diesem Zustande
gingen andere voran, in welchen die genannten Naturreiche in
wesentlich anderen Gestalten vorhanden waren. Das, was man jetzt Erde
nennt, hat viele Wandlungen durchlaufen, ehe es Träger unserer
gegenwärtigen Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt hat
werden können. Auch während solch früherer
Zustände waren zum Beispiel Mineralien vorhanden: aber sie haben
ganz anders ausgesehen als unsere heutigen. Über diese
vergangenen Zustände wird hier noch gesprochen werden. Diesmal
soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, wie der
nächstvorhergegangene Zustand sich in den gegenwärtigen
umgewandelt hat. — Man kann solche Umwandlung dadurch ein wenig
zur Vorstellung bringen, daß man sie vergleicht mit dem
Durchgang eines Pflanzenwesens durch den Keimzustand. Man stelle sich
eine Pflanze vor mit Wurzel, Stengel, Blättern, Blüte und
Frucht. Sie nimmt Stoffe aus ihrer Umgebung auf und scheidet solche
wieder aus. Doch alles, was an ihr Stoff, Gestalt und Vorgang ist,
entschwindet, bis auf den kleinen Keim. Durch diesen entwickelt sich
das Leben hindurch, um im neuen Jahre in gleicher Form wieder zu
erstehen. So ist alles, was im vorhergehenden Zustande auf unserer
Erde vorhanden war, geschwunden, um im gegenwärtigen wieder zu
erstehen. Was man für den vorhergehenden Zustand Mineral,
Pflanze, Tier nennen könnte, ist vergangen, wie bei der Pflanze
Wurzel, Stengel und so weiter vergangen sind. Und dort wie hier ist
ein Keimzustand geblieben, aus dem sich die alte Form wieder neu
bildet. In dem Keim liegen die Kräfte verborgen, welche die neue
Form aus sich hervorgehen lassen.
Man hat es also in dem
Zeitpunkt, von dem hier gesprochen werden soll, mit einer Art von
Erdenkeim zu tun. Dieser hat in sich die Kräfte enthalten,
welche zu der heutigen Erde führten. Diese Kräfte sind
durch die früheren Zustände erworben worden. Diesen
Erdenkeim hat man sich aber nicht als einen dichtstofflichen
wie denjenigen einer Pflanze vorzustellen. Er war vielmehr seelischer
Natur. Er bestand aus jenem feinen, bildsamen, beweglichen Stoff, den
man in der okkultistischen Literatur den «astralen» nennt.
— In diesem Astralkeim der Erde sind zunächst nur
menschliche Anlagen. Es sind die Anlagen zu den späteren
Menschenseelen. Alles, was sonst schon in früheren
Zuständen in mineralischer, pflanzlicher, tierischer Natur
vorhanden war, ist in diese menschlichen Anlagen aufgesogen, mit
ihnen verschmolzen worden. Bevor also der Mensch die physische Erde
betritt, ist er Seele, astralische Wesenheit. Als solche
findet er sich auf der physischen Erde ein. Diese ist in einer
äußerst feinen Stofflichkeit vorhanden, die man in der
okkultistischen Literatur den feinsten Äther nennt.
— Woher diese Äthererde stammt, kommt in den nächsten
Aufsätzen zur Darstellung. Mit diesem Äther verbinden sich
die astralischen Menschenwesen. Sie prägen ihre Wesenheit diesem
Äther gleichsam ein, so daß er ein Abbild der astralischen
Menschenwesenheit wird. Man hat es also in diesem Anfangszustande mit
einer Äthererde zu tun, die eigentlich nur aus diesen
Äthermenschen besteht, die nur ein Konglomerat aus ihnen ist.
Der Astralleib oder die Seele des Menschen ist eigentlich noch zum
größten Teile au)'er dem Ätherleib und
organisiert ihn von außen. Für den Geheimforscher nimmt
sich diese Erde etwa folgendermaßen aus. Sie ist eine Kugel, die
sich wieder aus unzähligen kleinen Ätherkugeln — den
Äthermenschen — zusammensetzt, und ist von einer
astralen Hülle umgeben, wie die gegenwärtige Erde
von einer Lufthülle umgeben ist. In dieser astralen Hülle
(Atmosphäre) leben die Astralmenschen und wirken von da aus auf
ihre ätherischen Abbilder. Die astralen Menschenseelen schaffen
in den Ätherabbildern Organe und bewirken in diesen ein
menschliches Ätherleben. Es ist innerhalb der ganzen Erde nur
ein Stoffzustand, eben der feine lebendige Äther,
vorhanden. In theosophischen Büchern wird diese erste Menschheit
die erste (polarische) Wurzelrasse genannt.
Die Weiterentwickelung der
Erde geschieht nun so, daß sich aus dem einen
Stoffzustand zwei bilden. Es scheidet sich gleichsam eine
dichtere aus und läßt eine dünnere Stofflichkeit
zurück. Die dichtere Stofflichkeit ist ähnlich unserer
heutigen Luft; die dünnere ist gleich derjenigen, welche
bewirkt, daß sich chemische Elemente aus der früheren
ungeteilten Stofflichkeit herausbilden. Daneben bleibt ein Rest der
früheren Stofflichkeit, des belebten Äthers, bestehen. Nur
ein Teil desselben gliedert sich in die beiden genannten
Stoffzustände. Man hat es also jetzt mit drei Stoffen innerhalb
der physischen Erde zu tun. Während vorher die astralischen
Menschenwesen in der Erdenhülle nur auf eine Stofflichkeit
wirkten, haben sie jetzt auf drei zu wirken. Und sie wirken darauf in
folgender Weise. Was luftartig geworden ist, leistet der Arbeit der
Astralmenschen zunächst Widerstand. Es nimmt nicht alles an, was
an Anlagen in den vollkommenen Astralmenschen enthalten ist. Die
Folge davon ist, daß sich die astralische Menschheit in zwei
Gruppen teilen muß. Die eine Gruppe ist eine solche, welche die
luftförmige Stofflichkeit bearbeitet und darinnen ein Abbild von
sich selbst schafft. Die andere Gruppe vermag mehr. Sie kann die
beiden anderen Stofflichkeiten bearbeiten, sie kann von sich ein
solches Abbild schaffen, daß dieses aus dem lebendigen
Äther und der anderen die chemischen Elementarstoffe
bewirkenden Ätherart besteht. Es soll diese Ätherart hier
der chemische Äther genannt werden. Diese zweite Gruppe der
Astralmenschen hat diese ihre höhere Fähigkeit aber nur
dadurch erworben, daß sie einen Teil — die erste Gruppe
— der astralischen Wesenheit von sich ausgeschieden und zu
niedriger Arbeit verurteilt hat. Hätte sie die Kräfte in
sich behalten, welche diese niedere Arbeit bewirkten, so hätte
sie selbst nicht höher steigen können. Man hat es hier also
mit einem Vorgang zu tun, der darin besteht, daß sich etwas
Höheres auf Kosten eines andern entwickelt, das es aus sich
ausscheidet.
Innerhalb der physischen
Erde bietet sich jetzt folgendes Bild. Zweierlei Wesenheiten sind
entstanden. Erstens solche Wesenheiten, die einen luftförmigen
Körper haben, an welchem von dem zu ihm gehörigen
Astralwesen von außen gearbeitet wird. Diese Wesen sind
tierartig. Sie bilden ein erstes Tierreich auf der Erde. Diese Tiere
haben Gestalten, welche ziemlich abenteuerlich den heutigen Menschen
vorkämen, wenn sie hier beschrieben würden. Ihre Gestalt
— man muß festhalten, daß diese Gestalt nur
luftartigen Stoff hat — gleicht keiner der jetzt vorhandenen
Tierformen. Höchstens haben sie eine entfernte Ähnlichkeit
mit gewissen Schneckenoder Muschelschalen, die heute existieren.
Neben diesen Tierformen schreitet die physische Menschenbildung
vorwärts. Der nun höher gestiegene astralische Mensch
schafft von sich ein physisches Abbild, das aus zwei Stoffarten
besteht, aus dem Lebensäther und dem chemischen Äther. Man
hat es also zu tun mit einem Menschen, der aus dem Astralleib besteht
und der in einen Ätherleib hineinarbeitet, welcher seinerseits
wieder aus zwei Ätherarten: Lebensäther und chemischen
Äther besteht. Durch den Lebensäther hat dieses physische
Menschenabbild die Fähigkeit, sich fortzupflanzen, Wesen
seinesgleichen aus sich hervorgehen zu lassen. Durch den chemischen
Äther entwickelt es gewisse Kräfte, welche den heutigen
chemischen Anziehungs- und Abstoßungskräften ähnlich
sind. Dadurch ist dieses Menschenabbild imstande, gewisse Stoffe aus
der Umwelt an sich heranzuziehen und mit sich zu vereinigen, um sie
später durch die abstoßenden Kräfte wieder
auszuscheiden. Natürlich können diese Stoffe nur aus dem
beschriebenen Tierreich und aus dem Menschenreiche selbst genommen
sein. Man hat es mit dem Anfange einer Ernährung zu tun. Diese
ersten Menschenabbilder waren also Tier- und Menschenfresser. —
Neben all diesen Wesen bleiben auch noch die Nachkommen der
früheren bloßen Lebensätherwesen vorhanden; aber sie
verkümmern, da sie sich den neuen Erdverhältnissen anpassen
müssen. Aus diesen bilden sich dann später, nach vielen
Umwandlungen, die sie durchmachen, die einzelligen Tierwesen und auch
die Zellen, welche später die komplizierteren Lebewesen
zusammensetzen.
Der weitere Vorgang ist nun
der folgende. Die luftartige Stofflichkeit spaltet sich in zwei,
wovon die eine dichter, wäßrig wird, die andere luftartig
verbleibt. Aber auch der chemische Äther spaltet sich in zwei
Stoffzustände; der eine wird dichter und bildet das, was hier
Lichtäther genannt werden soll. Er bewirkt in den Wesenheiten,
die ihn in sich haben, die Gabe des Leuchtens. Ein Teil aber des
chemischen Äthers bleibt als solcher bestehen. — Nun hat
man es mit einer physischen Erde zu tun, die sich aus folgenden
Stoffarten zusammensetzt:
Wasser, Luft,
Lichtäther, chemischer Äther und Lebensäther. Damit
nun die astralischen Wesenheiten wieder auf diese Stoffarten wirken
können, findet wieder ein Vorgang statt, durch den sich
Höheres auf Kosten eines Niedrigeren entwickelt, das
ausgeschieden wird. Dadurch entstehen physische Wesenheiten der
folgenden Art. Erstens solche, deren physischer Leib aus Wasser und
Luft besteht. Auf diese wirken nun grobe ausgeschiedene
Astralwesenheiten. Damit entsteht eine neue Gruppe von Tieren in
gröberer Stofflichkeit als die früheren. — Eine
andere neue Gruppe von physischen Wesenheiten hat einen Leib, der aus
Luft- und Lichtäther, mit Wasser vermischt, bestehen kann. Diese
sind pflanzenähnliche Wesenheiten, die aber wieder an Gestalt
sehr verschieden sind von den gegenwärtigen Pflanzen. Die dritte
neue Gruppe stellt nun erst den damaligen Menschen dar. Sein
physischer Leib besteht aus drei Ätherarten, dem
Lichtäther, dem chemischen Äther und dem Lebensäther.
Wenn man bedenkt, daß nun auch Nachkömmlinge der alten
Gruppen fortbestehen, so kann man ermessen, welche Mannigfaltigkeit
von Lebewesen auf der damaligen Stufe des Erdendaseins schon
vorhanden war.
Nun folgt ein wichtiges
kosmisches Ereignis. Die Sonne scheidet sich aus. Es gehen damit
gewisse Kräfte aus der Erde einfach fort. Diese Kräfte sind
zusammengesetzt aus einem Teil dessen, was im Lebensäther,
chemischen und Lichtäther bisher auf der Erde vorhanden war.
Diese Kräfte wurden damit aus der bisherigen Erde gleichsam
herausgezogen. Eine radikale Änderung ging dadurch mit allen
Gruppen der Erdenwesen vor sich, die in sich diese Kräfte vorher
enthalten hatten. Sie erlitten eine Umbildung. Das, was oben
Pflanzenwesen genannt wurde, erlitt zunächst eine solche
Umbildung. Ein Teil ihrer Lichtätherkräfte wurde ihnen
entzogen. Sie konnten dann sich als Lebewesen nur entfalten, wenn die
ihnen entzogene Kraft des Lichtes von außen auf sie wirkte. So
kamen die Pflanzen unter die Einwirkung des Sonnenlichtes. —
Ein ähnliches trat auch für die Menschenleiber ein. Auch
ihr Lichtäther mußte fortan mit dem Sonnenlichtäther
zusammenwirken, um lebensfähig zu sein. — Es wurden aber
nicht nur diejenigen Wesen betroffen, welche unmittelbar
Lichtäther verloren, sondern auch die anderen. Denn in der Welt
wirkt alles zusammen. Auch die Tierformen, die nicht selbst
Lichtäther enthielten, wurden ja früher von ihren Mitwesen
auf der Erde bestrahlt und entwickelten sich unter dieser
Bestrahlung. Auch sie kamen jetzt unmittelbar unter die Einwirkung
der außen stehenden Sonne. — Der Menschenleib aber im
besonderen entwickelte Organe, die für das Sonnenlicht
empfänglich waren: die ersten Anlagen der Menschenaugen.
Für die Erde war die
Folge des Heraustretens der Sonne eine weitere stoffliche
Verdichtung. Es bildete sich fester Stoff aus dem flüssigen
heraus; ebenso schied sich der Lichtäther in eine andere
Lichtätherart und in einen Äther, der den Körpern das
Vermögen gibt, zu erwärmen. Damit wurde die Erde eine
Wesenheit, die Wärme in sich entwickelte. Alle ihre Wesen kamen
unter den Einfluß der Wärme. Wieder mußte im
Astralischen ein ähnlicher Vorgang stattfinden wie früher;
die einen Wesen bildeten sich höher auf Kosten von anderen. Es
schied sich ein Teil von Wesen aus, der geeignet war, die derbe,
feste Stofflichkeit zu bearbeiten. Und damit war für die Erde
das feste Knochengerüst des mineralischen Reiches
entstanden. Zunächst waren alle höheren Naturreiche noch
nicht auf diese feste mineralische Knochenmasse wirksam. Man hat
daher auf der Erde ein Mineralreich, das hart ist, ein Pflanzenreich,
das als dichteste Stofflichkeit Wasser und Luft hat. In diesem Reiche
hatte sich nämlich durch die geschilderten Vorgänge der
Luftleib selbst zu einem Wasserleib verdichtet. Daneben bestanden
Tiere in den mannigfaltigsten Formen, solche mit Wasser- und solche
mit Luftleibern. Der Menschenleib selbst war einem
Verdichtungsprozeß anheimgefallen. Er hatte seine dichteste
Leiblichkeit bis zur Wässerigkeit verdichtet. Dieser sein
Wasserleib war durchzogen von dem entstandenen Wärmeäther.
Das gab seinem Leib eine Stofflichkeit, die man etwa gasartig nennen
könnte. Diesen materiellen Zustand des Menschenleibes bezeichnet
man in Werken der Geheimwissenschaft als denjenigen des
Feuernebels. Der Mensch war in diesem Leibe von Feuernebel
verkörpert.
Damit ist die Betrachtung
der Akasha-Chronik bis dicht vor jene kosmische Katastrophe
vorgeschritten, welche durch den Austritt des Mondes von der Erde
bewirkt worden ist.
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