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Erneuerungs-Impulse für Kultur und Wissenschaft

Online seit: 28th February, 2018


INHALT

 

erster vortrag, Berlin, 6. März 1922

Anthroposophie und Naturwissenschaft

Naturwissenschaft: Anwendung der Methodik aus der anorganischen Natur auf andere Gebiete; Anthroposophie: Metamorphosieren der Begriffe. Naturwissenschaft: rationalistische, Anthroposophie: phänomenologische Naturauffassung. Goethe und Ernst Mach als Phänomenologen. Kausalitätserklärungen nach mathematischer Begriffsbildung. Goethes Idee von der «Urpflanze». Phänomenologisches «Lesen». Anthroposophie anerkennt die Berechtigung der mathematischkausalen Denkweise, jedoch nicht als einzig mögliches Begriffssystem. Atomismus. — Spiegelung der Außenwelt im Menschen, geistig-seelisch und materiell.

 

Zweiter vortrag, 6. März 1922

Die menschliche und die tierische Organisation

Morphologische Verwandtschaft von Mensch und Tier; Goethes Entdeckung des Zwischenkieferknochens beim Menschen. Metamorphose von der tierischen Organisation ins Menschliche hinauf. — Biologische Differenzierung von Mensch und Tier; Sinnesleben als Beispiel. Die zwölf Sinne des Menschen. Das Hineingestellt sein der menschlichen und tierischen Organisation in den Kosmos: vertikale bzw. horizontale Lage des Rückgrates. — Menschliche Sinneswahrnehmung und daran sich anschließendes Vorstellungsmäßiges; Sehsinn als Beispiel. Gleichgewichtssinn und mathematische Vorstellungen. Was wird in der physischen Organisation des Menschen bewirkt durch seine, vom Tier verschiedene Gleichgewichtslage?

 


dritter vortrag, 7. März 1922

Anthroposophie und Philosophie

Unterschiedliches Erleben der Philosophie früher und heute. Heute zu unterscheiden Philosophie des Westens, der Mitte und des Ostens. — Westen: Herbert Spencer: Orientierung nach der Naturwissenschaft. Strenge Trennung von Wissenschaft und dem religiösen Glauben des Einzelnen. Mitte: Hegel: Vereinigung von geistiger und sinnlicher Welt, von Glauben und Wissen. Hegels Stehenbleiben im Abstrakten als Tragik; seine Logik als Keim dazu, den Gedanken als Realität erleben zu können. Osten: Wladimir Solowjew: Erleben in der Geistigkeit. Verwendung westlicher Begriffe als Illustration für das mystische Erleben. — Osten: der Philosoph als Priester, Westen: der Philosoph als Weltmann, Mitte: der Philosoph als Lehrer. — Unbewußte Übernahme des westlichen naturwissenschaftlichen Denkens in Mitteleuropa im 19. Jahrhundert. Keine Weiterbildung von Begriffen im Westen, dadurch Verlust von Begriffen in der Mitte. — Westen: Naturwissenschaftliche Ergebnisse als Weltenfrage. Mitte: Durchstoßen zum Gedanken bei Hegel. Osten: Hinschauen zu dem, was über dem Gedanken lebt. — Brückeschlagen zwischen West und Ost durch die Anthroposophie.

 

vierter vortrag, 8. März 1922

Anthroposophie und Erziehungswissenschaft

Die Wirkung anthroposophischer Ideen auf den ganzen Menschen. — Spekulationen über den Zusammenhang zwischen dem Geistig-Seelischen und dem Leiblich Physischen des Menschen in der Psychologie. Anwendung naturwissenschaftlicher Prinzipien in metamorphosierter Weise bei der anthroposophischen Betrachtung des Menschen. Beziehung zwischen Geistig Seelischem und Physisch-Leiblichem beim Kind: Nachahmungsprinzip in der ersten Lebensepoche, Autoritätsprinzip in der zweiten. — Unbefriedigende Erziehungsmethoden als Folge des Abstrakten des Intellektualismus. Ablesen des Lernplanes und Lernzieles an der Entwicklung des Kindes in der Waldorf-Pädagogik. — Intellektualismus in der dritten Lebensepoche, nach der Geschlechtsreife. — Intellektualistischer Kulturimpuls in unserem Zeitalter; die dadurch entstehende Problematik, die volle Menschennatur des Kindes und Jugendlichen zu verstehen. Brücke vom Erwachsenen zur Kindeswelt durch die Anthroposophie. — Vom Umgang mit dem Künstlerischen und Intellektualistischen in der Waldorfpädagogik. Über die Gesinnung des Lehrers.

 

fünfter vortrag, 9. März 1922

Anthroposophie und Sozialwissenschaft

Die «Kernpunkte der sozialen Frage»: Forderung nach einer Dreigliederung des sozialen Organismus; Impulse statt utopistischer Ideen; Mißverstehen des Buches bei Wirtschaftstheoretikern wie —praktikern. — Instinktive Führung des Wirtschaftslebens in älteren Kulturen und Durchdringung desselben mit intellektualistischen Gedanken seit dem 15. Jahrhundert. — Zwei Strömungen: Wirtschaftstheoretiker, ohne Einfluß auf die Praxis, Wirtschaftspraktiker, im Instinktiven verbleibend. Eine Art Synthese der beiden im heutigen wirtschaftlich-wissenschaftlichen Realismus, daraus resultierend die sozialpolitische Gesetzgebung. Woodrow Wilson als abstrakter Theoretiker. Durch die Anthroposophie lebendige soziale Impulse anstatt abstrakte intellektualistische Ideen.

 

sechster vortrag, 10. März 1922

Anthroposophie und Theologie

Besprechung einer Notiz in einer theologischen Zeitschrift. Grundsätzliches über das Verhältnis der Anthroposophie zu Theologie und Religion. Anthroposophie als Arbeitsgebiet und Forschungsmethode. — Vater-Gott-Vorstellung war in alten Zeiten den Menschen gegeben. Atheismus als Krankheit. Verständnis für das Christus-Ereignis und Hinführung zum Christus-Erlebnis durch die Anthroposophie. Den Christus nicht finden als Schicksalsunglück. Nicht zum Geiste kommen als seelische Beschränktheit.

 

siebenter vortrag, 11. März 1922

Anthroposophie und Sprachwissenschaft

Bewußtes und Unterbewußtes der Sprache. Sprache als Objekt der wissenschaftlichen Betrachtung. Über einen Parallelvortrag vor englischsprechenden und anderen Zuhörern: Empfindungsnuancen gegenüber «Pflicht» und «Duty». Sprache als Nuance der Volksseele. — Unterschiedliches Spracherleben in verschiedenen Zeitepochen. Sanskrit als Beispiel: das Erleben beim Wort «manas»; Konsonanten: zurückgehaltene Gebärden, metamorphosierte Nachbildung der äußeren Welt, Vokale: herausgeboren aus Sympathie und Antipathie; das Einfließen traumhafter Imaginationen in die Sprache. — Ich-Empfindung in verschiedenen Zeiten. Das geistige Erleben der Sprache im Westen, in der Mitte und im Osten. — Wilhelm Wundt und seine Theorien über den Ursprung der Sprache.

 

bericht über den anthroposophischen Hochschulkurs in Berlin 159

Aus dem Mitgliedervortrag in Dornach, 18. März 1922

 


ANHANG

Programm (Faksimile)......................................... 183

Zwei Briefe des Berliner Zweigleiters

Rudolf Meyer an Rudolf Steiner....................... 187

Pressestimmen:

Ernst Uehli.: «Der Anthroposophische Hochschulkurs in Berlin» in «Dreigliederung des sozialen Organismus», Nrn. 38-40, 1922 (Auszug).............................................................................................. 189

Eberhard Kurras: «Vom Anthroposophischen Hochschulkursus zu Berlin» in «Das Goetheanum», Nr. 33, 1922   194

Heinrich Frick: «Wer hat herausgefordert?» in

«Die Christliche Welt», Nr. 13, 1922 (Auszug) . . . 198

Heinrich Frick: «Anthroposophie und evangelische Theologie» in «Die Christliche Welt», Nr. 17, 1922 (Auszug)               199

Hinweise

Zu dieser Ausgabe...........................................    201

Hinweise zum Text..........................................    203

Namenregister.....................................................    223

Übersicht über die Rudolf Steiner Gesamtausgabe    225



 

 





Zuletzt aktualisiert: 24-Mar-2024
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