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Okkulte Untersuchungen uber das Leben zwischen Tod und neuer Geburt

Schmidt-Nummer: S-2772

Online seit: 15th February, 2017

ÜBER DEN VERKEHR MIT DEN TOTEN

Düsseldorf, 27. April 1913

(Hörernotizen)

Das Verhältnis des Lebens zum Tode wird häufig mißverstanden. Man findet oft in theosophischen Schriften die Bemerkung, daß das menschliche Seelenund Geisteswesen vollständig verschwinden könne. Es wird zum Beispiel gesagt, daß durch ein gewisses Quantum von Bösem, das die Menschenseele auf sich lädt, diese Menschenseele im Laufe der Evolution verschwinden könne. Insbesondere wird oft betont, als ob Schwarzmagier, die viel Böses getrieben haben, geradezu einmal in ihrem Dasein ausgelöscht würden.

Diejenigen, die länger schon teilnehmen an unseren Bestrebungen, die wissen, daß ich mich immer gewandt habe gegen solche Behauptungen. Denn das müssen wir vor allen Dingen voll festhalten, daß alles, was wir als Tod bezeichnen hier in der physischen Welt, gar keine Bedeutung hat für die übersinnliche Welt; schon nicht für die Welt, die als die nächste übersinnliche Welt an die unsere angrenzt. Ich möchte auch hier von einem gewissen Gesichtspunkte her auf diese Tatsache aufmerksam machen.

Die Wissenschaft, die sich hier in der physischen Welt mit den physischen Dingen befaßt, kommt zu allerlei Gesetzen, zu allerlei Daseinszusammenhängen innerhalb dieser physischen Welt. Dasjenige, was man mit diesen Gesetzen an den Wesenheiten und an den Erscheinungen, die uns umgeben, finden kann, ist doch nichts anderes als die Gesetzmäßigkeit der äußeren Sinneswirklichkeit. Wenn wir zum Beispiel eine Blume mit den gewöhnlichen wissenschaftlichen Hilfsmitteln untersuchen, so lernen wir die physischchemischen Gesetze erkennen, die in der Pflanze tätig sind. Es bleibt aber immer etwas übrig, was sich der Wissenschaft entzieht, das ist das Leben selbst. Gewiß, in der letzten Zeit haben sich auch einzelne besonders phantasievolle Wissenschafter darauf verlegt, allerlei Hypothesen aufzustellen, wie etwa das pflanzliche Leben begriffen werden könnte aus den bloß leblosen Substanzen. Das alles wird aber sehr bald wieder als ein Irrtum erkannt werden, denn in der physischen Wissenschaft bleibt es nur ein Ideal, das Leben zu erfassen. Man lernt immer mehr und mehr die chemischen Gesetze und so weiter kennen, nicht aber das Leben selbst. So ist für die physischen Erkenntniskräfte das Leben zu erforschen zwar ein Ideal, aber mit diesen Erkenntniskräften wird man das Leben nicht erforschen, weil es etwas ist, was aus der überphysischen Welt hereinströmt in die physische Welt und innerhalb dieser Welt seine eigene Gesetzmäßigkeit nicht enthüllen kann.

Geradeso nun, wie es sich mit dem Leben verhält für die physische Welt, so verhält es sich mit dem Tode für die übersinnliche Welt, nur dort mit Bezug auf den Willen. Kein Willensakt, kein Willensimpuls kann in den übersinnlichen Welten jemals zu demjenigen führen, was wir hier in der physischen Welt als den Tod kennen. In allen übersinnlichen Welten kann höchstens entstehen die Sehnsucht nach dem Tode, nie aber kann der Tod in den übersinnlichen Welten eintreten. Es gibt keinen Tod in der überphysischen Welt. Besonders ergreifend ist das für die Menschenseele, wenn man unmittelbar erfaßt: Ja, dann können ja im Grunde genommen alle Wesenheiten der höheren Hierarchien niemals den Tod kennen, wenn der Tod etwas ist, was nur auf der Erde erfahren werden kann. Und so, wie es mit Recht in der biblischen Urkunde heißt, daß die Engel ihr Antlitz verhüllen vor den Geheimnissen der physischen Geburt, so ist es auch richtig, zu sagen, daß die Engel ihr Antlitz verhüllen vor den Geheimnissen des Todes. Und die Wesenheit, die wir als den bedeutsamsten Impulsator der Erdenentwickelung kennen, die Christus-Wesenheit, die sollte als einzige Wesenheit in den göttlichen Welten diejenige sein, die den Tod kennenlernt. Alle anderen göttlich-geistigen Wesenheiten kennen den Tod nicht, sie kennen ihn nur als eine Veränderung aus einer Form in die andere. Dazu mußte der Christus auf die Erde herabsteigen, um den Tod durchzumachen. So daß von allen überphysischen Wesenheiten über den Menschen hinauf der Christus das einzige Wesen ist, das mit dem Tode Bekanntschaft gemacht hat in eigenem Erlebnis. Wie gesagt, wenn man dieses Todeserlebnisproblem im Zusammenhang mit dem Christus betrachtet, da wirkt es besonders erschütternd.

Nun ist es tatsächlich so, daß der Mensch selbst ja in dieser übersinnlichen Welt, wo es keinen Tod gibt, lebt, wenn er durch die Pforte des Todes durchgegangen ist. Er kann hier durchgehen, aber er kann sich nicht auslöschen, denn er wird dann aufgenommen in Welten, in denen es eine Vernichtung nicht geben kann.

Das, was man als ähnlich mit dem Tode in der überphysischen Welt betrachten kann, ist etwas ganz anderes als der Tod. Es ist das, was man, wenn man menschliche Worte anwenden will, bezeichnen muß mit dem Worte Einsamkeit. Und nie kann der Tod die Austilgung von irgend etwas sein, was in der überphysischen Welt eintritt, wohl aber tritt Einsamkeit auf. — Die Einsamkeit in der übersinnlichen Welt ist wie der Tod hier; sie ist keine Vernichtung, aber sie ist schlimmer als die Einsamkeit hier. Es ist ein Zurückblicken auf die eigene Wesenheit. Und was das heißt, das merkt man erst, wenn es eintritt, dieses Nichtswissen als nur von sich selbst.

Nehmen wir zum Beispiel ein Menschenwesen, welches hier auf der Erde wenig entwickelt hat von dem, was man Sympathie für andere Menschen nennen kann, welches im wesentlichen nur sich selbst gelebt hat. Ein solches Wesen findet Schwierigkeiten, wenn es durch die Pforte des Todes gegangen ist, vor allen Dingen andere Menschenwesen kennenzulernen. Ein solches Wesen kann in der überphysischen Welt mit anderen Wesen zusammenleben, aber nichts von diesen anderen Wesen bemerken. Es ist nur ausgefüllt von seinem eigenen Seeleninhalt; es sieht nur, was es in sich selbst erlebt. Der Fall kann eintreten, daß ein Mensch, der sich ferne gehalten hat aus übertriebenem Egoismus von jeglicher Menschenliebe hier auf Erden, daß der durch die Pforte des Todes geht und dann nur zu leben hat nach dem Tode in der Erinnerung an sein letztes Erdenleben; daß er keine neuen Erlebnisse haben kann, weil er kein Wesen kennt, mit keinem Wesen zusammenkommt und ganz auf sich angewiesen ist. Denn durch unsere Wesenheit als Mensch bereiten wir uns in der Tat dazu vor, nach dem Tode eine ganz besondere Welt für uns zu haben.

Hier auf der Erde kennen wir, da wir nicht von der Wissenschaft belehrt werden — denn die kann uns ja nur belehren über das, was der Mensch nicht mehr ist, da sie ja nur den Leichnam kennt —, hier kennt sozusagen der Mensch sich selbst eigentlich nicht. Das Gehirn denkt, aber es kann sich nicht selbst denken. Einen Teil von uns sehen wir; etwas mehr davon noch, wenn wir in den Spiegel schauen; aber das ist ja nur die Außenseite. Der Mensch lebt hier nicht in sich, er lebt mit der äußeren Welt, die auf seine Sinne wirkt. Durch uns selbst, durch das, was wir hier erleben können, bereiten wir uns vor, daß wir selbst in den Makrokosmos uns ausbreiten, selbst zum Makrokosmos werden, zu dem werden, was wir hier sehen. Hier sehen wir den Mond. Dann, im nachtodlichen Leben breiten wir uns so aus, daß wir der Mond sind, wie wir jetzt unser Hirn sind. Wir breiten uns aus zum Saturn so, daß wir Saturn sind, wie wir jetzt unsere Milz sind. Der Mensch wird Makrokosmos. Wenn die Seele den Leib verlassen hat, breitet sie sich aus über das ganze Planetensystem, so daß alle Menschen zugleich denselben Raum erfüllen; sie stecken ineinander, aber sie wissen nichts voneinander. Die geistigen Beziehungen erst machen es aus, daß man voneinander weiß. Dazu bereiten wir uns schon vor durch unser Leben hier auf Erden, daß wir uns ausbreiten über die ganze Welt, die wir hier in ihrem sinnlichen Abglanz sehen. Aber was ist dann unsere Welt?

Wie jetzt unsere Welt bei Tage ist: Berge und Flüsse, Bäume, Tiere, Mineralien, wie jetzt also diese Welt um uns ist und wir in dieser Welt leben, so stecken wir dann in unserer Welt drinnen, und diese Welt ist unser Organismus. Das sind unsere einzelnen Organe. Und unsere Welt sind wir selbst. Wir schauen uns von der Umwelt an. Das beginnt ja schon unmittelbar nach dem Tode im Ätherleibe. Da haben wir das Tableau unseres eigenen Lebens vor uns. Würde der Mensch hier nicht Verhältnisse anknüpfen zu anderen Wesenheiten, vor allen Dingen zu anderen Menschen, und, wie es jetzt immer mehr und mehr durch die Geisteswissenschaft geschehen soll, zu den Wesenheiten der höheren Hierarchien, so würde das eintreten, daß er zwischen Tod und neuer Geburt nichts zu tun hätte, als nur fortwährend sich selbst anzuschauen. Und, ich sage es nicht, um eine Trivialität zu sagen, sondern ich sage es, weil die scheinbare Trivialität hier ein Erschütterndes ist: das ist nicht gerade ein begehrenswerter Anblick, durch viele Jahrhunderte nur sich selbst zu betrachten. Denn eine Welt für uns sind wir dann selbst. Das aber, was uns dieses unser Selbst zu einer weiteren Welt erweitert, das sind die Verhältnisse, die wir hier auf Erden angeknüpft haben. Dazu ist das Erdenleben da, daß wir Beziehungen und Verhältnisse entwickeln, die sich dann fortsetzen über den Tod hinaus. Denn alles das, was uns in der geistigen Welt zu einem geselligen Wesen macht, müssen wir hier anknüpfen. Als Qual erlebt der Mensch in der geistigen Welt die Furcht vor der Einsamkeit. Und diese Furcht kann uns in einem gewissen Sinne immer wiederum befallen, denn wir machen zwischen dem Tod und einer neuen Geburt gleichsam verschiedene Stadien durch, innerhalb welcher wir, wenn wir auch für den vorhergehenden Zustand uns eine gewisse Geselligkeit angeeignet haben, im nächsten Zustand wieder in Einsamkeit verfallen können. Die nächste Zeit nach dem Tode ist ja in der Tat so, daß wir eigentlich nur mit denjenigen gute Beziehungen haben können, die auf der Erde hier zurückgeblieben sind oder die etwa in einer Zeit, die nicht ferne von unserer Sterbezeit liegt, gestorben sind. Die allernächsten Beziehungen wirken da über den Tod hinüber. Und in bezug darauf kann ja gerade von denjenigen, die hier zurückgeblieben sind, von den sogenannten Lebenden, vieles gewirkt werden; denn der Zurückbleibende kann, weil Beziehungen zwischen ihm und dem Toten bestehen, diesem Toten Kunde geben von der physischen Welt aus, Kunde geben von seinen eigenen Erkenntnissen über die geistige Welt. Das ist vor allem möglich durch das Vorlesen für die Toten. Wir können einem Toten den größten Dienst erweisen, wenn wir uns hinsetzen, das Bild des Toten vor unserer Seele, und ihm leise ein geisteswissenschaftliches Buch vorlesen, ihn unterrichten. Man kann ihm auch seine eigenen Gedanken, die man in sich aufgenommen hat, zutragen; immer sich das Bild des Toten recht lebhaft vorstellend. Wir dürfen nicht geizen mit dieser Sache; dadurch überbrücken wir den Abgrund, der uns von unseren Toten trennt. Nicht nur in den extremsten Fällen, sondern in jedem Fall können wir den Toten Gutes tun. Das ist ein tröstliches Gefühl, das den Schmerz lindern kann über das Ableben eines Menschen, den man liebt.

Nun, meine lieben Freunde, je mehr wir in die übersinnliche Welt kommen, desto mehr hören die Einzelheiten auf. In der astralischen Welt finden wir noch einzelne Beziehungen; aber je höher wir kommen, finden wir, daß dasjenige, was zwischen den einzelnen Wesenheiten ist, aufhört. Da sind alles Wesenheiten; die Beziehungen dazwischen sind die seelischen Beziehungen, und wir müssen auch diese Beziehungen haben, wenn wir nicht einsam sein sollen. Das aber ist die Mission der Erde, daß der Mensch hier die Beziehungen knüpfen kann, sonst bleibt er einsam in der geistigen Welt. Für die nächste Zeit nach dem Tode sind es verwandtschaftliche, freundschaftliche Beziehungen, die wir hier angeknüpft haben im Zusammenleben mit anderen Menschen, die sich fortsetzen über den Tod hinaus und die unsere Welt ausmachen. Man kann zum Beispiel, wenn man mit Seherblicken erforscht die Welt, in der die Toten weilen, einen solchen Toten zusammen finden mit denen, die er hier auf Erden verfolgen kann. Bei vielen Menschen der Gegenwart sieht man dann, wie sie mit den unmittelbar Gestorbenen, den zehn Jahre vorher oder nachher Gestorbenen leben. Man sieht dann, wie viele zusammenleben mit einer Anzahl von Ahnen, mit denen sie blutsverwandt waren. Das ist ein Anblick, der sich dem Seher oft darbietet. Seit Jahrhunderten verstorbene Ahnen, an die schließt der Verstorbene sich an. Das ist aber nur eine gewisse Zeit hindurch. Nachher würde sich der Mensch aber wieder ungeheuer einsam fühlen, wenn nicht andere Beziehungen walteten, die zwar ferner sind, die aber trotzdem den Menschen vorbereiten, in der geistigen Welt ein geselliges Wesen zu sein. Innerhalb unserer Bewegung haben wir ja in dieser Beziehung einen Grundsatz, der aus einer kosmischen Aufgabe entspringt: die Beziehungen der Menschen untereinander möglichst mannigfaltig zu gestalten. Daher treiben wir Anthroposophie nicht nur so, daß der einzelne Vorträge hält. Wir versuchen in der Gesellschaft die Menschen so zusammenzufassen, daß sich auch persönliche Beziehungen bilden, und diese Beziehungen sind auch gültig für die übersinnliche Welt. So daß der Mensch dadurch, daß er hier gesellschaftsmäßig einer gewissen Strömung angehört, Zusammenhänge für drüben schafft. Aber es kommt eine Zeit, wo viel allgemeinere Beziehungen notwendig sind. Es kommt eine Zeit, wo sich die Seelen einsam fühlen, welche ohne moralische Seelenverfassung, ohne moralische Begriffe durch die Pforte des Todes gegangen sind, welche hier im physischen Dasein die moralische Seelenverfassung verleugnet haben. Menschen mit moralischer Seelenverfassung sind ja tatsächlich hier auf unserer Erde einfach dadurch, daß sie moralische Menschen sind, mehr wert als unmoralische Menschen. Für die ganze Erdenmenschheit ist ein moralischer Mensch mehr wert als ein unmoralischer Mensch, wie eine gesunde Magenzelle zum Beispiel mehr wert ist für den ganzen Menschen als eine kranke. Man kann nicht im einzelnen genau ausführen, worin der Wert eines moralischen Menschen besteht für die ganze Menschheit, worin der Schaden besteht eines unmoralischen Menschen, aber Sie werden mich verstehen. Der Mensch ohne moralische Seelenverfassung ist ein krankes Glied der Menschheit. Das bedeutet aber, daß er durch diese unmoralische Seelenverfassung sich für die anderen Menschen immer fremder macht. Moralisch sein heißt zugleich anerkennen, daß man zu allen Menschen Beziehungen hat. Daher ist für alle moralischen Menschen die allgemeine Menschenliebe etwas Selbstverständliches. Unmoralische Menschen kommen in einer gewissen Zeit nach dem Tode dahin, daß sie sich einsam fühlen infolge ihres Unmoralischseins. So daß es eine Phase gibt, wo uns von den Qualen der Einsamkeit nur enthebt unsere moralische Seelenverfassung.

Und so finden wir, wenn wir die Menschen nach dem Tode im Makrokosmos ausgebreitet verfolgen, daß es in der Tat die unmoralischen Menschen trifft, die sich einsam fühlen, daß die moralischen Menschen aber Anschluß finden an andere Menschen, die mit ihnen in einer gewissen Weise moralische Vorstellungen haben. Wie hier auf Erden die Menschen sich nach Nationen oder nach anderen Gruppen zusammenfinden, so finden wir unter den Menschen, die zwischen dem Tod und einer neuen Geburt leben, wenn wir sie mit Seherblick verfolgen, daß sie sich dort auch gliedern, aber daß sie geteilt sind nach gemeinsamen moralischen Begriffen und Empfindungen. Menschen mit den gleichen moralischen Empfindungen finden sich zu Gruppen zusammen und leben dann gesellig zwischen dem Tod und einer neuen Geburt.

Dann kommt eine Phase der Entwickelung, in der sich ein jeder einsam fühlt, selbst wenn er moralische Begriffe und Empfindungen hat, wenn ihm religiöse Vorstellungen fehlen. Religiöse Vorstellungen sind die Vorbereitung für die Geselligkeit in der übersinnlichen Welt in einer bestimmten Phase des Lebens zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Und da finden wir wiederum, daß die Menschen, die sich herausgliedern aus den religiösen Zusammenhängen und Empfindungen, zur Einsamkeit sich verdammt finden. Wir finden die Menschen mit gleichen religiösen Bekenntnissen in Gruppen zusammen. Dann aber kommt eine Zeit, in welcher das wiederum nicht genügt, in einer Religionsgemeinschaft gelebt zu haben, es kommt eine Zeit, in der man sich doch wieder einsam fühlen kann. Das ist eine Zeit, in der überhaupt zwischen Tod und neuer Geburt Wichtiges vorgeht. Es ist die Zeit, wo wir entweder uns einsam fühlen, trotz Gemeinschaft im Religiösen mit religiös Gleichgesinnten, oder wo wir Verständnis gewinnen für jede Menschenseele in ihrer Äußerung. Zu dieser Gemeinschaft können wir uns nur vorbereiten, indem wir uns Verständnis aneignen für alle religiösen Bekenntnisse. Früher, vor dem Mysterium von Golgatha, war das nicht nötig, weil da die Erlebnisse der geistigen Welt andere waren. Es ist aber jetzt nötig geworden. Vorbereitend dafür ist das richtige Verstehen des Christentums. Denn das, was das Wesen des Christentums ausmacht, das ist ja nicht anzutreffen in anderen religiösen Bekenntnissen. Es ist nicht richtig, das Christentum hinzustellen neben andere religiöse Bekenntnisse. Gewiß, einzelne christliche Bekenntnisse stehen vielleicht engherziger da. Aber das richtig verstandene Christentum hat schon den Impuls in sich zum Verständnis einer jeden religiösen Richtung. Denn wie hat der Abendländer das Christentum aufgenommen? Nehmen Sie den Hinduismus. Dazu kann sich nur die Hindu-Rasse bekennen. Würden wir hier in Europa eine Rassenreligion entwickelt haben, so hätten wir heute noch den Wotandienst; das wäre die abendländische Rassenreligion. Das Abendland hat ein Bekenntnis angenommen, das nicht aus seiner eigenen Volkssubstanz hervorgeht, sondern das gekommen ist aus dem Orient. Etwas wurde angenommen, was nur durch seinen geistigen Inhalt wirken konnte. Denn keine Rassenoder Volksreligion konnte den Christus-Impuls aufsaugen. Das Volk, das den Christus zwischen sich sah, hat sich nicht dazu bekannt. Das ist das Eigentümliche im Christentum: Der Keim liegt in ihm, Universalreligion zu sein. Man braucht nicht intolerant zu sein gegen andere Religionen, und man kann doch sagen: Die christliche Mission besteht nicht darin, Dogmen beizubringen den Leuten. Natürlich lacht der Buddhist über ein Bekenntnis, das nicht einmal die Reinkarnationslehre hat. Er sieht ein solches Bekenntnis als nichts Rechtes an. Aber das recht verstandene Christentum setzt voraus, daß jeder Mensch ein Christ ist in seinem inneren Wesen. Wenn Sie zu einem Hindu gehen und sagen: Du bist ein Hindu und ich bin ein Christ — so hat man das Christentum nicht verstanden. Erst wenn man von dem Hindu sagen kann: In seinem innersten Wesen ist dieser Hindu ein so guter Christ wie ich selbst; er hat nur keine andere Gelegenheit gehabt zunächst, als sich mit einem vorbereitenden Bekenntnis bekanntzumachen, daraus ist er noch nicht herausgekommen; ich muß ihm klarmachen, wo seine Religion mit der meinigen zusammenstimmt —, dann hat man das Christentum verstanden. Das beste wäre, die Christen lehrten den Hindu Hinduismus und versuchten dann, den Hinduismus weiterzubringen, damit der Hindu den Anschluß fände an die allgemeine Evolution. Dann erst verstehen wir das Christentum, wenn wir jeden Menschen für einen Christen halten im innersten Herzen; dann ist das Christentum erst die Religion, die hinübergeht über alle Rassen, alle Farben, alle Stände. Das ist das Christentum.

Heute treten wir in ein neues Zeitalter ein. Die Art, wie das Christentum durch die verflossenen Jahrhunderte gewirkt hat, wirkt nicht mehr. Und das neue Verständnis des Christentums, das wir brauchen, das ist erst noch zu leisten durch die anthroposophische Weltanschauung. Die anthroposophische Weltanschauung ist in dieser Beziehung ein Instrument für das Christentum. Unter den Religionen, die auf Erden erschienen sind, ist das Christentum die letzte Erscheinung. Keine neuen Religionen kann man mehr begründen. Auch diese Begründungen haben ihre Zeit gehabt. Sie folgten aufeinander und trieben als letzte Blüte das Christentum hervor. Heute aber ist die Mission die, das Christentum in seinen Impulsen immer mehr auszugestalten. Deshalb versuchen wir, bewußter, als es bisher geschehen ist, durch unsere geisteswissenschaftliche Bewegung auf alle Religionen der Erde liebevoll einzugehen. Denn so bereiten wir uns auch vor für den Zeitabschnitt zwischen Tod und neuer Geburt, wo wir uns einsam fühlen, weil wir nicht wahrnehmen können Seelen, die da sind, zu denen wir aber keinen Zugang haben. Wenn wir hier den Hinduismus verkennen, spüren wir drüben den Hindu nur, wir spüren sein Dasein, aber wir finden keinen Zugang zu ihm.

Sehen Sie, dieser Zeitpunkt ist zugleich der, in dem wir unseren astralischen Leib so weit ausgedehnt haben, daß wir zwischen Tod und neuer Geburt Sonnenbewohner geworden sind. Wir betreten da die Sonne. Denn in der Tat, wir erweitern uns in den ganzen Makrokosmos hinaus, und wir sind dann so weit, daß wir das Sonnenwesen berühren in der Zeit, wo wir allgemeine Menschenliebe brauchen. Und dieses Begegnen mit der Sonne zeigt sich in folgendem: Erstens zeigt es sich darin, daß wir die Möglichkeit verlieren, allen Menschen Verständnis entgegenzubringen, wenn wir nicht Zusammenhänge gewonnen haben mit dem Impuls: «Wo immer zwei in meinem Namen vereinigt sind, da bin ich mitten unter ihnen.» Christus hat nicht gemeint: Wo immer zwei Hindus oder ein Hindu und ein Christ zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen, sondern: Wo immer zwei zusammen sind, die ein wahres Verständnis haben für meine Impulse, da bin ich mitten unter ihnen. — Dieses Wesen war bis zu einem gewissen Zeitpunkt auf der Sonne. Da war gleichsam sein Thron. Dann hat es sich vereinigt mit der Erde. Darum müssen wir den Christus-Impuls hier auf der Erde erleben, dann bringen wir ihn auch mit hinauf in die geistige Welt. Denn wenn wir auf der Sonne ankommen ohne den Christus-Impuls, so ist für uns nichts da als eine unverständliche Eintragung in die Akasha-Chronik. Seitdem der Christus sich vereinigt hat mit der Erde, muß man auf Erden Verständnis gewinnen für den Christus. Man muß das Christus-Verständnis mitbringen, sonst kann man drüben den Christus nicht finden. Wenn wir uns gegen die Sonne zu entwickeln, dann verstehen wir, wenn wir hier ein Verständnis für den Christus gewonnen haben, dasjenige, was in die Akasha-Chronik eingetragen ist. Denn das hat er auf der Sonne zurückgelassen. Das ist das Bedeutsame, daß das Verständnis für den Christus hier auf der Erde angeregt werden muß, dann kann man es auch in den höheren Welten behalten. Manche Dinge werden einem erst klar, wenn man gewisse Zusammenhänge ins Auge fassen kann.

Es gibt theosophische Strömungen, die nicht einsehen können, daß der Christus-Impuls wie ein Schwerpunkt in der Mitte der Erdenentwickelung liegt, von dem ab es immer höher geht. Wenn daher Menschen kommen, die sagen, der Christus könne mehrmals auf Erden erscheinen, so ist es, als wenn man sagte: Ein Waagebalken muß an zwei Punkten aufgehängt werden. Mit einer solchen Waage kann man doch nicht wägen. So unsinnig, wie das in der physischen Welt wäre, so unsinnig ist die Behauptung gewisser Okkultisten von den wiederholten Erdenleben des Christus. Nur dadurch zeigt man, daß man ein Verständnis für den ChristusImpuls gewonnen hat, wenn man in der Lage ist zu verstehen, daß der Christus der einzige Gott ist, der durch den Tod gegangen ist und der deshalb auf die Erde herunterkommen mußte.

Derjenige, der sich hier ein Christus-Verständnis angeeignet hat, dem steht drüben ein Thron nicht leer auf der Sonne. Dann kann er auch eine andere Begegnung, die jetzt eintritt in dieser Zeit, erkennen: dann tritt an den Menschen auch Luzifer heran, und zwar jetzt nicht als Versucher, sondern als eine berechtigte Macht, die an seiner Seite sein muß, wenn er sein weiteres Fortkommen finden soll in der geistigen Welt. Die gleichen Eigenschaften sind nur an einem unrechten Ort verderblich. Luzifer spinnt hier in der physischen Welt ein Verhältnis an, das verderblich ist. Aber nach dem Tode, von der Sonne an, muß Luzifer dem Menschen beistehen. Der Mensch muß dem Luzifer begegnen. Zwischen Luzifer und Christus muß er den weiteren Weg machen. Christus bewahrt sein Seelisches, erhält sein Seelisches mit all dem, was das Seelische schon erworben hat in den vorhergehenden Inkarnationen. Die Aufgabe der luziferischen Kraft ist, den Menschen zu unterstützen, daß er in der berechtigten Weise auch die Kräfte der anderen Wesenheiten der Hierarchien für seine neue Inkarnation verwerten lernt. Ganz gleich, wann dieser Zeitpunkt erreicht worden ist, von dem gesprochen worden ist: es tritt einmal die Notwendigkeit an den Menschen heran, zuerst zu fixieren, an welchem Punkt der Erde seine nächste Inkarnation zu erfolgen hat und in welchem Lande. Das muß schon geschehen in der Mitte der Zeit zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Das ist sogar das erste, was zu geschehen hat, daß weit voraus bestimmt wird Ort und Land, in welchem die Menschenseele wiederverkörpert wird.

Dazu bereitet sich der Mensch vor dadurch, daß er schon hier Beziehungen zu höheren Welten anknüpft. Aber er muß von Luzifer unterstützt werden. Nun nimmt er von einer gewissen Art von Wesenheiten der höheren Hierarchien die Kräfte, die ihn hindirigieren an den bestimmten Ort und zu dem bestimmten Zeitpunkte.

Sehen Sie, wenn wir ein hervorragendes Beispiel wählen wollen: Als Luther erscheinen mußte, mußte sein Erscheinen im achten, neunten Jahrhundert vorbereitet werden. Da mußten schon die Kräfte hindirigiert werden in das Volk hinein, wo er wirken mußte. Dazu muß Luzifer mitwirken, daß Zeit und Ort unserer Wiedergeburt bestimmt werden können. Dadurch, daß der Mensch den Christus in seiner Seele trägt, bewahrt er dasjenige, was er sich erarbeitet hat. Dazu aber ist der Mensch noch nicht reif, zu wissen, wo sein Karma am besten ausgewirkt werden kann: dazu muß ihm Luzifer helfen.

Dann vergeht wiederum einige Zeit. Und das nächste ist, daß über die Frage zu entscheiden ist — und das ist eine erschütternde Tätigkeit, man kann ja nicht anders, als diese Dinge mit gewöhnlichen Worten zu charakterisieren —, es muß die Frage entschieden werden: Wie muß denn eigentlich das Elternpaar beschaffen sein in seinen eigenen Charaktereigenschaften, welches tatsächlich den Menschen, der nun an einen bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zur Erde gebracht werden soll, hervorbringen muß? Das muß alles schon lange vorher bestimmt werden. Daraus aber folgt ein anderes: daß jetzt von höheren Hierarchien, und nun wiederum mit Unterstützung von Luzifer, lange, lange bevor der betreffende Mensch geboren ist, schon die Vorbereitungen gemacht werden durch die ganzen Generationen herunter. Es mußte für Luther schon im zehnten, elften Jahrhundert bestimmt werden, welche Ahnen es sein mußten, in deren Nachkommenschaft er geboren werde, damit das rechte Elternpaar Luthers da sein könne. Die physische Wissenschaft glaubt, daß der Mensch die Eigenschaften seiner Ahnen annimmt. In Wirklichkeit wirkt der Mensch aus der übersinnlichen Welt auf die Eigenschaften seiner Ahnen. Wir sind in gewisser Weise schuld daran, wie unser Urururgroßvater war. Natürlich nicht alle Eigenschaften kann der Mensch bewirken; aber es müssen doch unter anderen auch die Eigenschaften da sein, die wir dann brauchen. Was man ererbt von seinen Vätern hat, das hat man zuerst in seine Väter hineinströmen lassen.

Zuerst wird also festgelegt Ort und Zeit der Geburt. Dann wird die Ahnenschaft ausgewählt. Im Grunde ist das, was man Kindesliebe nennt, nichts anderes als das Hervortreten dessen, daß man sich verbindet mit dem, was man seit Jahrhunderten herangebildet hat aus der übersinnlichen Welt. Und das, was als Empfängnis auftritt, ist, daß der Mensch dann die Kräfte empfängt, die an seinem eigenen Leibe mitarbeiten, namentlich am Kopf und an der allgemeinen Leibesform. Daher müssen wir uns vorstellen, daß von da an am meisten an uns gearbeitet wird in der tieferen Struktur des Kopfes, weniger an Händen und Füßen, auch weniger am Rumpfe, aber am Kopfe gegen den Rumpf zu. Das ziselieren wir aus. Dann setzen wir die Arbeit fort nach der Geburt. Aber wir gliedern erst alles in den Astralleib ein. Wir bereiten die Kopfform astralisch vor. Das geht sogar so weit, daß wir sagen können: zuallerletzt wird in das astralische Vorbild, das sich dann verbindet mit der Leibesform, das geformt, was dann die Schädelform gibt. Die Schädelform ist für jeden Menschen individuell. Das wird zuletzt ausziseliert, was die Gehirnform ist. Und das, was uns dann auf Erden durch die Vererbung gegeben wird, ist im Grunde genommen das, was in der Lage ist, durch seine Substanz sich zusammenzufinden mit dem, was wir aus der übersinnlichen Welt heraus mitbringen. — Denken Sie sich das, was aus der übersinnlichen Welt kommt, sei eine Schale; das Wasser, das sie ausfüllt, wird durch die Vererbungssubstanz gegeben. Durch die reine Vererbung allein wird nur das gegeben, was sozusagen die Eigentümlichkeit ist unseres mehr vom Nervenund Blutsystem unabhängigen Körpersystems. Ob wir große, starke oder ob wir schwache, feine Knochen haben, das hängt weniger ab von den Kräften, die wir bekommen durch die vorbereitenden Mächte, als von der Vererbung. Die Individualität, die in dieser Zeit an diesem Ort geboren werden soll zur Auswirkung ihres Karma, sie wird geboren durch Menschen mit starken Knochen oder Menschen mit blondem Haar und so weiter; das wird durch die Vererbungslinie ermöglicht. — Wenn die physischen Vererbungstheorien richtig wären, so würden Menschen herauskommen mit verkümmertem Nervensystem und nur den Anlagen zu den Händen und Füßen.

Der seherische Blick erst führt ja zu den Dingen, die wirklich bedeutungsvoll sind. So kann ich Ihnen den folgenden Fall erzählen: Es begegnete mir ein Mensch mit einem Wasserkopf. Er unterschied sich sehr wesentlich von der ganzen übrigen Familie. Warum hatte er einen Wasserkopf? Weil das Konzil der höheren Wesen mit Luzifer etwa so lautete: Ja, der Mensch muß dort geboren werden; das ist das beste Elternpaar. Aber er kann nicht in der richtigen Weise auf die Ahnenschaft wirken, so, daß er herstellen kann das, was ihm die richtige Substanz geben kann, damit der Kopf richtig verhärtet wird. Er muß erst während des Lebens das Gehirn an die Struktur anpassen. Es konnte von diesem Menschen nicht die Möglichkeit gefunden werden, die Ahnenschaft so vorzubereiten, daß der Kopf entsprechend verhärtet wurde.

Das alles sind sehr wichtige Sachen, und wir sehen daran gleichsam die Technik, wie wir uns hereinarbeiten in die Welt. Wenn das einmal richtig angeschaut wird von der Wissenschaft, so wird man spüren das Hereinwirken der höheren Welt.

Wenn wir mit Luzifer und Christus weiterschreiten, so kommen wir in das richtige Verhältnis zur Fortentwickelung.

Zuerst sind also im nachtodlichen Leben zu überwinden die Gefahren der Vereinsamung durch die Verbindungen mit anderen Menschen, durch moralische Verbindungen, durch religiöse Verbindungen. Dann arbeitet man an dem neuen Menschen, der sich dann verkörpern soll. Jetzt hat man eine Aufgabe, wenn man statt der Welt um sich, sich selber vor sich hat.

Wenn so der Mensch die Stadien durchlebt, in denen er ein geselliger Mensch sein konnte, sich aber in Einsamkeiten hineinlebte, dann entsteht in ihm so etwas wie die Sehnsucht nach dem Tode. Diese Sehnsucht nach dem Tode, was ist sie? Sie ist die Sehnsucht nach dem Unbewußtsein. Aber man wird nicht unbewußt, man wird nur einsam. Wir haben es in den höheren Welten nicht mehr mit Substanzfragen zu tun, sondern mit Bewußtseinsfragen. Einsamkeit bedeutet daher: Sehnsucht haben nach einem vorübergehenden Auslöschen des Bewußtseins. Das gibt es für die Seelen, die keine Beziehung haben zu anderen Seelen. Aber Tod gibt es drüben nicht.

Wie der Mensch hier lebt, rhythmisch, zwischen Wachen und Schlafen, so lebt er in der anderen Welt sich in sich selbst zurückziehend und in Geselligkeit mit anderen Seelen; zwischen Geselligkeit und Einsamkeit rhythmisch wechselnd, so ist das Leben in der höheren Welt. Und wie wir in der höheren Welt leben, das hängt ab davon, wie wir uns hier vorbereitet haben, so wie ich es vorhin ausgeführt habe.

Auf die Frage, ob man auch bei der Geburt oder früh verstorbenen Kindern vorlesen könne, antwortete Rudolf Steiner:

Ein Kind ist man nur hier auf der Erde. Manchmal stellt sich dem seherischen Blick dar, daß ein Mensch, der als kleines Kind gestorben ist, eine Individualität ist, die weniger Kind ist in der geistigen Welt als mancher, der mit achtzig Jahren gestorben ist. Man kann daher nicht denselben Maßstab anlegen.

Ich habe schon einmal geschildert, wie das Bild okkult zu verstehen ist, das gewöhnlich den Namen führt «Die Schule von Athen». Ich machte in der letzten Zeit Bekanntschaft mit einem jungverstorbenen Menschenwesen. Das konnte mich aufmerksam machen im Verkehr mit ihm gerade auf das, was in den Gedanken von Raffael erhalten geblieben ist von diesem Bilde. Und da schildert dieses Menschenwesen, wie in der Tat bei der Gruppe vorne links auf dem Bilde etwas übermalt ist. Was da übermalt ist, ist die Stelle, wo etwas aufgeschrieben wird. Da steht jetzt ein pythagoreischer Satz. Ursprünglich stand da eine Evangelienstelle! — Sie sehen also, daß ein solches «Kind» ein sehr entwickeltes Menschenwesen sein kann, das einen führt auf die Dinge, die man nur sehr schwer finden kann.

So möchte ich sagen, man kann das Vorlesen auch in bezug auf jungverstorbene Kinder ausüben.




Zuletzt aktualisiert: 24-Mar-2024
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